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Wildstar

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Carbine Studios hat uns zu einer intergalaktischen Reise in ihrem neuen Online-Rollenspiel eingeladen. Wir waren auf dem Planeten Nexus unterwegs.

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Es ist jetzt eine ganze Weile her, dass ich zuletzt das Tageslicht gesehen habe. Seit ich den Eingang zu einer einsamen Höhle gefunden habe, ist die Zeit nur so verflogen und die Neugier treibt mich unentwegt an. Es gibt so viel zu sehen, so viel zu entdecken. In der Ferne sehe ich ein Licht schimmern. Ist das möglich? Ich habe zu lange schon nach einem Ausgang gesucht und lasse alle Vorsicht beiseite. Nachdem ich durch einen schmalen Spalt geklettert bin, finde mich auf einer hohen Klippe wieder. Weit unter mir erstrecken sich die tieferen Ebenen. Langsam aber sicher gewöhnen sich meine Augen an das Licht und hier, wohin es nur die neugierigsten Entdecker schaffen, erstrahlt vor mir der Planet Nexus in all seiner Pracht.

Nexus ist genauso faszinierend wie fremdartig. Weder die Monster noch die Umgebungen lassen sich richtig zuordnen. Visuell erinnert Wildstar mit seiner pastellfarbenen Grafik an die Ratchet & Clank-Serie. Das bedeutet allerdings nicht, dass sich das Spiel selbst nicht ernst nimmt. Im Gegenteil, vielmehr vermischen sich Spaß und Ernst. Produzent Jeremy Gafneys erklärt uns: "Wenn man hunderte von Stunden in einem Spiel verbringt, wird es irgendwann langweilig, wenn alles todernst ist." Dagegen kann man nicht viel sagen, obwohl ich selbst meine Zeit lieber mit ernsthaften Spielen verbringe.

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In Kämpfen sind wir immer in Bewegungn, um anzugreifen und feindlichen Attacken zu entkommen.
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Inhaltlich wagt Wildstar einen eher bescheidenen Schritt vorwärts im Vergleich zum traditionellen MMO-Modell. In den letzten Jahren wurde zwar immer wieder das Wort Innovation angepriesen, wenn es um große Neuerscheinungen ging, aber das hat nicht unbedingt jedem gefallen. Wildstar bietet nun eine einzige große Aufgabenliste mit einer Handvoll Gruppen-Quests in jeder Zone. Im späteren Verlauf mischen wir auch bei großen Gruppenmissionen, sogenannten Raids, ordentlich mit und gerade das ist sicher ein Element, das viele in der momentanen MMO-Szene vermissen.

Eine weitere kluge Entscheidung des Entwicklers: Wir können unseren Spielstil frei wählen, um das Spiel auf unsere Weise zu entdecken. Wenn wir unseren Charakter erschaffen, entscheiden wir deshalb, warum wir zum Planeten Nexus gekommen sind: zum Rumschauen und Entdecken, zum Kämpfen, zum Forschen oder um neue Konstruktionen zu bauen. Ich beispielsweise liebe es, die Spielwelt bis in die kleinste Ecke zu erkunden. Und so bekomme sowohl Missionen als auch Belohnungen, die diesem Spielstil entsprechen.

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Jeder Ort, den wir entdecken und jedes Tier, das wir dabei sehen, erscheinen merkwürdig und fremd.

Wie schon erwähnt, führen diese Erkundungen oft an spektakuläre Orte, die nur Entdecker finden. Die unterschiedlichen Arten zu spielen ergänzen sich allerdings. Zum Beispiel eröffnet der Entdecker dem Wissenschaftler und Soldaten neue Wege, zu denen sie normalerweise keinen Zugang hätten. Es ist schön zu sehen, dass Carbine verstanden hat, dass nicht alle Spieler gleich sind und uns die Entscheidung überlassen, welche Inhalte wir spielen wollen.

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Natürlich reicht es nicht allein, dass der Inhalt abwechslungsreich und abgestimmt ist, wenn es keinen Spaß macht ihn durchzuspielen. Mit anderen Worten: Das ganze Spielsystem muss gut sein. Ich war anfangs etwas in Sorge, dass Carbin eher gewöhnliche Lösungen für dieses Problem gesucht hat - völlig unbegründet, wie sich später herausstellt. Das Kampfsystem legt seinen Fokus auf Bewegung und Positionierung und ist wirklich gut. Bei vielen Angriffen erhalten wir einen Bonus, wenn wir den Gegner von hinten überraschen. Die Attacken setzen wir dabei aus der Bewegung heraus ein. Der einzige bemerkbare Makel am Kampfgeschehen ist, dass sich nur wenige Attacken auch wirklich kraftvoll anfühlen.

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Carbine vermischt das Ernste mit dem Spaßigen - und so sieht dann das Ergebnis aus.

Alles in allem ist mein erster Eindruck von Wildstar ziemlich gut. Es ist offensichtlich, dass sich die Entwickler eher für traditionelle MMO-Elemente entschieden haben. Dazu gibt es ein solides Kampfsystem mit einer Menge Abwechslung. Ich persönlich bin froh, dass das Genre weiterlebt, aber ich kann verstehen, dass viele wegen der Entwicklung nicht gerade aus dem Häuschen sind. Ich denke, Wildstar kann einen Nischenmarkt bedienen, aber der Erfolg wird am Ende davon abhängen, wie gut das fertige Spiel sein wird. Doch bis dahin dauert es noch eine ganze Weile.

Dieser Artikel konzentriert sich eher auf die technischen Aspekte des Spiels. Nächste Woche werden wir uns intensiver mit der Geschichte befassen und geben zum Beispiel Einblicke in neue Gruppen und drei neue Rassen.

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