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Warface

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Wir haben Warface kurz vor dem Launch ganz genau unter die Lupe genommen, in London im dortigen Crytek-Studio.

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Rein informativ war ich nicht ganz auf der Höhe, als ich den Warface-Showroom in Cryteks Studio in London betrat. Unvoreingenommen machte ich mich deshalb bereit, mehr über den ersten Ausflug des deutschen Studios in den hart umkämpften Free-to-Play-Shootermarkt zu lernen.

Joshua Howard, der ausführende Produzent, gibt uns eine kurze Einführung über den aktuellen Stand des Spiels. In Russland ist Warface übrigens schon seit einem Jahr offiziell online und scheint gut zu laufen. In dem nahen Zukunftsszenario übernehmen wir die Rolle eines Söldners, der in Konfliktzonen überall auf dem Planeten eingesetzt wird. Im Kampf mit Truppengefährten verdienen wir Punkte, die wir in neue Waffen und Ausrüstungsgegenstände investieren, wodurch wir letztendlich zum wahren Elite-Soldaten werden. Das Spiel unterstützt, wie bereits vermutet, auch Mikrotransaktionen, mit denen ungeduldige Spieler schneller im Rang aufsteigen. In Europa ist Warface seit dem 21. Oktober offiziell online und liefert gleich mehrere neue Features, wie etwa weibliche Soldaten.

Nachdem wir die Einführung abgehakt haben, dürfen wir uns am Koop-Modus versuchen. Gleich fällt auf, dass wir dazu nur einige wenige Einführungsmissionen zur Auswahl haben sowie ein Tutorial-Level. Das ist nur für jene sinnvoll, die noch ein bisschen Übung brauchen, um ins Spiel zu finden. Erst wenn die ersten Missionen erfolgreich abgeschlossen wurden, werden umfangreichere Aufgaben freigeschaltet.

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Von Beginn an haben wir hier einen soliden Shooter vor uns, der alle Voraussetzungen erfüllt, uns viele Stunden zu unterhalten.

Nach der Wahl der Mission finden wir uns in einer Lobby wieder, in der wir über unsere Klasse und Ausrüstung entscheiden - wie in vielen anderen Shootern auch. Hat der Host das Gefühl, das alle versorgt sind, startet er die Mission. Sofort sticht die Grafik ins Auge - die tatsächlich unglaublich gut ist. Es gibt einen schönen Actionverlauf und ganz offensichtlich wurde die CryEngine 3 sinnvoll eingesetzt. Natürlich steht Warface nicht auf einer Stufe mit Crysis 3, es ist aber beeindruckend zu sehen, zu was es die Free-to-Play-Games schon gebracht haben.

Das erste Spiel beginnt in einem Helikopter, in dem wir uns gemeinsam mit unseren Kameraden auf die Landung vorbereiten. Davor holen wir aber noch ein paar Feinde von den Dächern. Doch erst als sich die Türen öffnen und unsere Füße den Boden berühren, geht der Kugelhagel so richtig los. Alles fühlt sich trotzdem vertraut an. Von Beginn an haben wir hier einen soliden Shooter vor uns, der alle Voraussetzungen erfüllt, uns viele Stunden zu unterhalten. Zusätzlich zu unserer Ausrüstung, wählen wir vor jeder Mission ein Upgrade aus, das uns ab einer bestimmten Punktzahl Zugang zu Boni wie beispielsweise einem Schalldämpfer gewährt.

Bei einer Mission, die wir in zwei Teams spielen, wird schnell deutlich, dass der Fokus in Warface auf der Teamarbeit liegt. Jede Klasse wurde so konzipiert, dass sie andere Kameraden unterstützt. Wir können Rüstungen reparieren, Gesundheit wiederherstellen oder Munition liefern. Und diese Fähigkeiten verbinden alles zu einem kohäsiven Ganzen. Es gibt immer wieder Gelegenheiten im Spiel, die zu Koop-Aktionen einladen. Wir müssen einander dabei helfen, über Dächer und wieder herunter zu klettern.

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Es ist toll, dass die Entwickler Teamarbeit nicht nur zu einer Notwendigkeit machen, sondern sie diese auch unterhaltsam gestalten.

Sind die einführenden Missionen erst einmal abgeschlossen, wird wie versprochen das erste "richtige" Level freigeschaltet. Anwählbar sind dafür drei Schwierigkeitsgrade, wobei jeder aufeinanderfolgend nach dem Abschluss des vorherigen spielbar wird. Uns erwarten mehr Herausforderungen und unsere Zusammenarbeit mit den anderen Mitgliedern wird bis ans Äußerste getrieben, als stärker gepanzerte Feinde den Weg blockieren, deren Schwachstelle nur ihr Rücken ist. Warface zu spielen, es macht Spaß. Es ist toll, dass die Entwickler Teamarbeit nicht nur zu einer Notwendigkeit machen, sondern sie diese auch unterhaltsam gestalten. Im Zusammenspiel mit PvP-Elementen wird Warface zu einem interessanten Gesamtpaket.

Nach dem Spielen haben wir noch etwas Zeit, um mit Joshua Howard zu plaudern, der mehr über die Warface-Pläne für den Westen weiß. Meine erste Frage, die sich bei dieser Form eines Shooters zwangsläufig ergibt, ist: "Wie vermeidet man, in die Bezahlen-um-zu-gewinnen-Falle zu tappen?" Howard versichert, dass das Team alles daran gesetzt hat, genau das zu vermeiden. Für zahlende Spieler wird es deshalb nur geringe Vorteile geben. Dazu gehören etwa ein Erfahrungsschub und Wiederbelebungsmünzen, mit denen man nach einem Kill schneller ins Spiel zurückgeworfen wird. Zudem gibt es Mystery Boxes, die eine zufällige Waffe für die Klasse des Spielers freischalten. Aber: Auf all diese Waffen greifen wir früher oder später auch mit der erspielten Währung zu. Die Entwickler beobachten Warface konstant und passen das System wenn nötig an, versichert Howard.

Es gibt wenig Zweifel daran, dass Warface auf dem heimischen Free-to-play-Markt erfolgreich sein wird, wenn es bereits in Russland und anderen großen Free-to-play-Märkten einen Glanzstart hingelegt hat. Ganz offenkundig hat Crytek die Entwicklung mit dem nötigen Ernst betrieben. Jeder Egoshooter-Fan sollte zumindest mal einen Blick auf Warface werfen. Online geht das Spiel in Europa zunächst nur auf dem PC; Besitzer einer Xbox 360 müssen sich wohl noch bis Anfang nächsten Jahres gedulden. Was die nächste Konsolengeneration betrifft, will Joshua Howard noch keinen Kommentar abgeben. Aber wenn Warface ein Erfolg wird, wird der Weg des Spiels wohl noch nicht am Ende sein.

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