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Super Street Fighter IV

Super Street Fighter IV

Wir haben Capcoms vollgepackten Street Fighter-Nachfolger ausgecheckt und uns mit allen neuen Kämpfern geprügelt. Tausend blaue Augen später gibt es nichts als gute Worte zu verlieren.

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Street Fighter IV ist ein Erfolg, alle alten Fans können aufatmen. Ehrlich. Das hier wird kein neues Zehnjahres-Loch. Wie setzt man nun aber eines der besten Prügelspiele aller Zeiten fort? Ein Vorschlag ist, von allem Guten einfach noch mehr anzubieten.

Wieso nun nicht Street Fighter V?
Dass Capcom den Titel Super Street Fighter IV nennt, ist nicht nur ein Nostalgiekick, sondern auch äußerst passend. Das ursprüngliche Super Street Fighter II war das erste richtig "neue" Spiel nach Street Fighter II. Zum einen gab es vier neue Figuren mit jeweils eigenen Stages, was für uns außerdem neue Spezialangriffe und eine Menge neuer spielmechanischer Finessen bedeutete. Super Street Fighter IV ist ein ähnliches Upgrade, eine Verbesserung in allen Punkten, nicht ganz neu aber dennoch bedeutend mehr als nur eine normale Erweiterung.

Was ist neu?
Zum einen wurde der Onlinemodus verbessert. Man kann nun Gruppen bilden, die gegeneinander spielen. Außerdem kann man jedes einzelne Spiel aufzeichnen und dann in einer gigantischen Datenbank suchen, die danach sortiert ist, welche Figuren an den Kämpfen teilnehmen. Wer alleine spielt, der merkt, dass die Handlung sich weiterentwickelt hat und alle Zwischensequenzen neu sind. Aber vor allem gibt es nun zwei von Street Fighter II inspirierte Bonuslevel, in denen wir ein Auto trashen dürfen oder auf Tonnen eintreten. Zum Glück lassen sich diese Level auch abschalten, falls jemand nur nur Fights wiederholen und neue Enden sehen will.

Außerdem sind fünf Stages hinzugekommen, von denen eine die ordentliche Auffrischung des letzten langweiligen Bosslevels ist. Die anderen sind allesamt einzigartig und die Afrika-Stage, mit Tieren vollgestopft, ist am allerbesten. Vielleicht am schönsten ist aber die Möglichkeit, dass man statt der wenig engagierten Musik aus Teil vier eine neu gemischte Version der Musik aller Figuren bekommt. Den herrlichen Remix von Ryus Thema oder die neue Version von Makotos Lied hören zu dürfen, ist einfach fantastisch.

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Super Street Fighter IV
Ein türkischer Ölringer on fire! Hakan macht seiner Gegnerin Dampf unterm hübschen Hintern.

Und die Figuren?
Super Street Fighter IV liefert zehn neue Figuren, das ist der größte Sprung in einem einzigen Capcom-Spiel. Die zwei ganz neuen sind Juri und Hakan, die beide abwechslungsreiche Techniken präsentieren und außerdem das Thema der typisch nationalen Stile fortführen, das Street Fighter schon immer so toll bedient hat. Juri ist Koreanerin und macht natürlich Taekwondo, verstärkt durch Biomechanik. Eine fiese Kleine, es macht richtig viel Spaß, mit ihr zu spielen.

Hakan ist etwas heiterer, ein türkischer Ölringer (ja, das ist ein existierender Kampfsport in der Türkei), der das perfekte Öl entwickelt hat und eifersüchtig sein Geheimnis vor wirklichen wie auch eingebildeten Wirtschaftsspionen bewacht. Sein knallroter Körper trieft förmlich vor glänzendem Öl und sein Bewegungsmuster läuft darauf hinaus, auf dem Boden herumzurutschen oder seinen Gegner einzuklemmen, bis dieser mit einem lauten "Schlopp" aus seinem rutschigen Griff herausschießt. Ein witziger Geselle, der sich wie eine schnellere Mischung aus Zangief und Blanka anfühlt.

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Dee Jay macht Rufus zur kippenden Kugel - und ist ein gutes Beispiel für die klassischen, an die Nationalität gekoppelten Kampfstile.
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Ich vermisse Necro, ist er dabei?
Acht alte Favoriten sind zurückgekehrt. Dee Jay und Thunder Hawk repräsentieren das Überbleibsel der Super II-Bande und es gibt wohl einen historischen Grund dafür, dass sie dabei sind. T. Hawk fühlt sich richtig stark an, wie eine schnelle Version von Zangief, während Dee Jay mit seinem Guile-inspirierten Kickboxen weitermacht.

Aus den Alpha-Spielen kommen Adon, Guy und Cody. Adon ist immer noch der Rivale von Sagat und setzt auf seine noch böser gewordene Version des Thaiboxens mit vielen langen Tritten. Guy eröffnet jeden Kampf damit, ein paar Tonnen zu zertreten (natürlich) und funktioniert wie eine Mischung aus Ryu und Vega, nur mit akrobatischen Bewegungen. Cody sitzt immer noch im Knast, wenn es ihm nicht gerade einfällt, sich dort hinauszuprügeln und für Unruhe zu sorgen. Mit seinem Messer und den steinharten Schlägen hat er ein sehr abwechslungsreiches Bewegungsmuster.

Schließlich noch die drei Street Fighter III-Repräsentanten. Hier hat sich Capcom wirklich Mühe gegeben, alles zurück zu bringen, was sie nur konnten. Und es wird sehr interessant sein, wie sich Guile mit seinen zwei alten Techniken gegen Ibuki bewähren wird, die aus einem viel größeren Repertoire schöpft. Außer dem Ninja-Mädchen gibt's noch Dudley, der wie Balrog boxt, aber ganz anders funktioniert. Und dann noch das hammerharte Karatemädchen Makoto, das auf Feuerbälle, Uppercuts und anderen Schnickschnack verzichtet und sich ganz auf reine Muskelkraft und blitzschnelle Bewegungen verlässt.

Also keine weiteren Ryu-Kopien?
Insgesamt fühlen sich alle Neulinge durchaus motiviert und wirklich durchdacht an. Sie bringen neue Herangehensweisen und Taktiken mit sich. Und da haben wir noch nicht einmal erwähnt, dass man bei sämtlichen Figuren nun zwischen zwei ganz unterschiedlichen Ultra-Angriffen wählen darf. Diese Option beeinflusst das Match natürlich ungemein. Außerdem sind die existierenden Fähigkeiten neu ausbalanciert. Sagat ist etwas schwächer geworden und Figuren wie Chun-Li und Rose haben eine sportlichere Chance, aber aus irgendeinem Grund wirkt Vega immer noch extrem schwächlich.

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