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Socom 4: Special Forces

Socom 4: Special Forces

Im kommenden Socom 4: Special Forces treffen die amerikanischen Navy Seals auf asiatische Rebellen, die einen Aufstand proben und vermutlich einen Großangriff planen. Dabei bekämpfen sich beide Seiten bis aufs bitterste mit roher Waffengewalt - vom einstigen Taktikschwergewicht keine Spur. Nun stellt sich die Frage: Ist das noch ein Socom? Wir haben uns im Krieg der momentan laufenden Mutliplayer-Beta einige Orden verdient und wagen eine erste Prognose.

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Das Spiel kracht gewaltig. Es scheppert wirklich an jeder Stelle. Unsere Einheit verschanzt sich gerade hinter einigen Containern, wagt sich kaum aus ihrer Deckung zu spähen. Eingehüllt in die Rauchschwaden einer feindlichen Granate, leisten wir erbitterten Widerstand. Wir müssen diese Stellung nur noch wenige Minuten halten. Kugeln zischen durch die Luft; über uns grollt der Himmel. Einige Kameraden schaffen es noch in Deckung zu hechten, andere werden Opfer des feindlichen Luftschlages. Hier lauern keine Scharfschützen ewig in ihrer Deckung. Hier werden Feindgruppen nicht mit Blendgranaten zum Blinzeln, sondern mit schweren Waffen zum Schweigen gebracht. Ja, das ist Socom - wenn auch von einer bisher unbekannten Seite.

Wer die alten Playstation-2-Vorgänger kennt, wird sich im ersten Moment die Augen reiben. Das Spiel wendet sich folglich an neue Rekruten und Freunde knallharter Action. Denn Socom 4: Special Forces spielt sich im Multiplayer beinahe wie ein Call of Duty. Dafür sorgen flotte Animationen sowie ein entschlacktes Controller-Layout - ganz im Gegensatz zur trägen Schleichaction vergangener Tage. Die Entwickler wollen ihre alten Fans aber nicht verlieren und mixen verschiedene Einstellungen zu einem abwechslungsreichen Potpourri spannender Online-Schlachten.

Wer sich für die momentane Beta eine Uniform überstreift, wählt zwischen zwei grundverschiedenen Karten, die beide ausreichend Platz für 32 Spieler bieten. Glücklicherweise hat die Größe keinen Einfluss auf den Detailreichtum. Auf "Port Authority" etwa stürmen wir die Lagerhallen eines beeindruckenden Frachthafens, in dessen Zentrum ein gigantisches Militärschiff steht. Darüber hinaus bietet das Schlachtfeld hoch gelegene Kräne, dunkle Gänge sowie verwinkelte Betonbauten. Somit hat beinahe jede Waffe im Spiel ihre Daseinsberechtigung, wenngleich die auf kurze Distanzen ausgelegte Schrotflinte noch am wenigstens zu gebrauchen ist.

Socom 4: Special Forces
Das Spiel wendet sich folglich an neue Rekruten und Freunde knallharter Action.
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Denn auch die zweite Karte "Assault and Battery" ist mit ihrer üppigen Vegetation sowie ihren teils brillant einsehbaren Entfernungen ein wahres Fest für Scharfschützen. In der Praxis haben wir jedoch kaum nervige Camper entdeckt, aber in den actiongeladenen Schlachten sind wir ohnehin ständig in Bewegung. Folglich brauchen wir eine Knarre für alle Fälle und sind mit einem herkömmlichen Sturmgewehr meist am besten bedient. Im Flintenmenü informiert uns ein komfortables Diagramm über Schaden, Reichweite, Lärm, Feuerrate und so weiter. Wer seine Feinde mit ein und demselben Schießprügel aufs Korn nimmt, steigt im Waffenrang auf. Veteranen freuen sich so über zusätzliche Magazine oder hilfreiche Boni, erledigen einen unerfahrenen Schützen also noch effizienter. Anfänger haben es zu Beginn wahrlich nicht leicht.

Die stoßen nämlich schon bei der Bedienung auf erste Hürden. Weil ein Tutorial fehlt, müssen wir uns sämtliche Aktionen selbst beibringen - mitten auf dem heiß umkämpften Schlachtfeld. Dass wir zwar flugs durch unsere beiden mitgeführten Waffen schalten können, Sekundärgranaten und Sprengfallen aber umständlich über ein Ringmenü anwählen müssen, erschwert den Einstieg zusätzlich. Auch das Zielen über Kimme und Korn funktioniert in zwei Perspektiven, was anfangs zu ungewohnten Patzern führt. Viel zu oft ertappt man sich in günstigen Gelegenheiten dabei, wie man die falsche Ansicht wählt - vor allem bei Gewehren mit Zielfernrohren. Das wurmt und kostet im Gefecht mitunter wertvolle Sekunden. Eine gute Stunde dauert es, bis man sich wirklich vollkommen unbekümmert durch die Kampfzone ballert.

Apropos Ballern: Wer sich eine Salve einfängt, darf nach einigen Sekunden erneut sein Glück versuchen und an einem Startpunkt spawnen. Das führt des Öfteren zu knallharten Massengefechten, denn zu keiner Zeit kann man sich in Sicherheit wähnen. Weil zudem die unterschiedlichen Spielmodi auf nur zehnminütige Runden setzen, spielt sich das neue Socom rasanter denn je.

Socom 4: Special Forces
Wer lieber schleicht, kann mit Modifikationen das Tempo aus dem actionlastigen Gameplay nehmen.
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Das stößt altgedienten Schleichexperten natürlich sauer auf. Das wissen auch die Entwickler und bieten zahlreiche Modifikationen bei den Spieltypen an. In der klassischen Variante wird demzufolge an der Laufgeschwindigkeit geschraubt, unsere Lebensanzeige regeneriert sich nicht mehr automatisch und gefallene Soldaten werden zum Zuschauen verdammt. Des Weiteren wird einigen Ausrüstungsgegenständen der Riegel vorgeschoben, andere Waffen hingegen richten noch mehr Schaden an. Momentan wird noch viel experimentiert, um beiden Lagern - der heutigen Call-of-Duty-Gemeinde sowie den Fans taktischer Socom-Einsätze - gerecht zu werden. Glücklicherweise haben wir die Erfahrung gemacht, dass beide Varianten auf große Resonanz stoßen. Die Angst vor mangelnden Mitstreitern müssen wir weiser Voraussicht nach jedenfalls nicht haben.

Neben "Suppression", der Team-Deathmatch-Variante von Socom, dreht sich beispielsweise in "Letzte Verteidigung" alles um drei wichtige Schlüsselpunkte. In "Uplink" stehlen die Rebellen feindliche Daten und bringen sie zurück in ihren Unterschlupf, wohingegen die Spec-Ops alles daran setzen, das zu verhindern. Zu guter Letzt gibt es noch "Bombentrupp", in denen wir abwechselnd in eine dick gepanzerte Kluft schlüpfen und als Bombenexperte drei markierte Sprengkörper entschärfen. Für Abschüsse sowie spezielle Aktionen hagelt es genretypisch Erfahrungspunkte, Abzeichen und freischaltbare Extras.

Die Massenschlachten machen zu jeder Zeit eine gute Figur. Über plötzliche Verbindungsabbrüche oder etwaige Lags können wir uns bisher nicht beschweren. Das ist wirklich klasse, zumal Socom 4: Special Forces unverschämt gut aussieht. Trotz der gigantischen Kartengröße freuen wir uns über kräftige Farben und knackig scharfe Texturen. Autowracks und Gastanks sind nicht nur Fassade, sondern explodieren in einem fulminanten Feuermeer, dessen grafische Wucht die ansehnlichen Lichteffekte das Sahnehäubchen aufsetzen. Ob der Kriegseinsatz letztendlich dem eines echten Socom entspricht, wagen wir allerdings zu bezweifeln. Aber hey, er sieht verdammt gut aus und macht zumindest im Multiplayer verdammt viel Spaß!

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