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Skyforge

Skyforge

Die Mischung aus Science Fiction und Göttergeschichte wird als MMO das Genre sicher nicht revolutionieren. Spaß bringt das Spiel trotzdem - und es hat Sogwirkung.

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Noch vor wenigen Tagen lebte ich das Leben eines einfachen Soldaten. Doch als wir Iannor erreichen, verändert sich alles. Ursprünglich wurde unser Bataillon in die Stadt gerufen, um sie zu evakuieren, doch als wir dort ankamen, griffen die niederträchtigen Virds bereits an. Bei dem Versuch, die Stadt zurückzuerobern, tappten wir in die Falle der Reaper of Death und wurden vernichtend geschlagen. An diesem Tag kamen alle meine Kameraden ums Leben. Wenigstens starb ich an ihrer Seite.

Skyforge ist ein frisch in die offene Beta gestartetes MMORPG von Allods Team, die für dieses Projekt mit Obsidian Entertainment zusammenarbeiten. Wir schlüpfen im Spiel in die Haut eines soeben erwachten Unsterblichen, der natürlich erst einmal lernen muss, mit diesen enormen Kräften umzugehen. Deshalb suchen wir Aelion auf, die Heimat der Götter. Dort im göttlichen Observatorium werden wir bereits von Herida erwartet, eine der ältesten und weisesten Göttinnen. Sie empfängt Neuankömmlinge und koordiniert die Aktionen der aufsteigenden Götter. Um uns dort zu behaupten, müssen wir den Menschen helfen und sie zum Glauben bekehren, denn dadurch erhalten wir göttliche Macht.

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Der Artstyle ist einprägsam und erinnert an Mass Effect, natürlich ohne die Lasertechnologie.
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Aelion ist ein recht ungewöhnlicher Mix aus Science Fiction und Natur. Ungewöhnlich soll in diesem Zusammenhang jedoch keineswegs negativ gemeint sein, der Stil hat definitiv etwas für sich. Die Welt von Skyforge ist hochtechnologisiert und obwohl die Spieler noch mit Schild und Schwert kämpfen, nutzen sie Dinge wie Computer und sogar das Internet. Der Artstyle ist einprägsam und erinnert an Mass Effect, natürlich ohne die Lasertechnologie.

Am Anfang des Spiels dürfen wir zwischen den drei Standardklassen Paladin, Cryomancer und Lightbinder wählen - also zwischen Tank, Fernkämpfer und dem klassischen Support. Wenn wir erfahrener werden, kommen weitere Klassen hinzu, die komplett neue Spielweisen ermöglichen. Die Kriegerklassen spielen sich sehr unterschiedlich und sind fantastisch animiert. Der Paladin schnetzelt springend und schwertschwingend durch die Gegnerhorden, beschwört Blitze und Energieklingen herauf oder stürmt auf weit entfernte Gegner zu. Als Cryomancer feuern wir aus einer Energiekugel Projektile auf Feinde ab, entfesseln gewaltige Eisbestien und Blizzards und verursachen dabei insgesamt am meisten Schaden. Allerdings hat er nur sehr wenig Leben und geht deshalb nicht allzu häufig auf Tuchfühlung mit den Gegnern. Der Lightbinder beschwört unter anderem großflächige Schattenbestien und verschafft Mitspielern somit etwas Atemluft.

In Skyforge steigen wir, im Gegensatz zu vielen anderen MMOs, nicht direkt im Level auf, sondern finden kontinuierlich bessere Ausrüstung und verbessern vorhandene Talentausprägungen durch Energie, die wir etwa für den Abschluss der Missionen erhalten. Die Missionsstruktur geht keine großen Experimente ein und orientiert sich am Genrestandard, lässt uns also unentwegt nachspawnende Monsterhorden verhauen. Das heißt metzeln, anschließend nach Kram suchen und dann noch mehr metzeln, um ein größeres Monster heraufzubeschwören. Heruntergebrochen hört sich das schrecklich platt an, tatsächlich bin ich aber immer wieder von der Sogwirkung dieser eingängigen Prozedur überrascht.

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Wem der künstlerische Stil oder das übergeordnete Thema der Gottheiten zusagt, der macht mit dem Beta-Test sicher kaum etwas falsch.
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Dass Skyforge noch nicht gänzlich fertig ist, merkt man während des Spielens an so einigen Stellen. Dazu gehören wiederholbare Spielabstürze, nachladende Texturen und gelegentlich sogar fehlende Synchronisation. Die Entwickler werden das sicher schleunigst aus der Welt schaffen, im Spiel gibt es dafür sogar einen Untermenü, in dem man Fehler detaillierter beschreiben kann. Wie lang Skyforge auch mit diesen Änderungen unterhalten wird, mir bleibt das weiterhin ein Rätsel. Im Moment scheint das Endgame daraus zu bestehen, Bosscamps mit einem einzigen Schlag ins Jenseits zu befördern. Starke Gegner werfen bei ihrem Tod ein garantiertes Ausrüstungsstück ab, die High-End-Spieler nutzen diese Locations deshalb offenbar als Farmspot.

Was mir während des Spielens negativ aufgefallen ist, hängt mit dem Schnellreisesystem zusammen. Darauf dürfen nämlich nur die Premium-Mitglieder zugreifen. Wer von einer Seite der Karte auf die andere möchte, sich aber kein Premium leistet, der muss umständlich den Fußmarsch antreten. Eine solche Funktion auszugliedern ist echt dreist. Wer Premium kauft, bekommt natürlich außerdem mehr Geld und Energie für den Abschluss von Missionen. Faktisch dauert der Spielabschluss demnach nicht so lang. Neben der Premium-Mitgliedschaft gibt es übrigens auch noch eine Premium-Währung, die man jedoch auch gegen Ingame-Geld eintauschen kann.

Mit Skyforge wird das MMO-Genre sicher nicht revolutioniert. Wem der künstlerische Stil oder das übergeordnete Thema der Gottheiten zusagt, der macht mit dem Beta-Test sicher kaum etwas falsch. Obendrein bekommen neue Spieler eine dreitägige Premium-Phase geschenkt, wenn sie die ersten Quests beendet haben. Was wirklich besonders schön geworden ist, sind die Darstellungen der Kampfanimationen. Die Klassen unterscheiden sich deutlich voneinander und glänzen dabei mit eigenem Charme. Durch diesen besonderen Mix aus Sci-Fi und mittelalterlichen Mythen erschaffen Obsidian Entertainment und Allods Team eine interessante Welt, die für Genrefans gute Unterhaltung bietet. Bleibt natürlich abzuwarten, wie viele Spieler Lust auf Skyforge bekommen. Als ich spielte, war es jedenfalls kein Problem, auch zu unmöglichen Zeiten eine Gruppe zu finden.

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