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Resident Evil 6

Resident Evil 6

Wir können uns jetzt bewegen, während wir schießen. Oder womit lässt sich noch besser unterstreichen, dass Resident Evil generalüberholt wurde? Chris hat sich das Spiel angeschaut und verrät es uns.

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Es liegt ein dichter Nebel über dem abgedunkelten Raum. Etwas Licht scheint von ein paar der Lichtern an der Decke, die mit ihrem Flackern die düstere Stimmung immer wieder unterbrechen. Im Raum steht eine furchteinflössende Gestalt, die unmenschliche Laute absendet. Wir heben die Waffe, zielen auf das Ding und schießen. Plötzlich wendet sich uns die Gestalt zu. Schweiß tropft von der Stirn und wir fangen an zu zittern. Unsere größte Angst ist nun Wirklichkeit geworden. Das vor uns ist ein Zombie und er kommt auf uns zu.

Wir reißen uns zusammen und zielen erneut. Das Vieh ist bereits tot, es sollte also nicht so schwer sein, einfach abzudrücken. Doch das ist es ganz und gar nicht. Dieses furchtbare Monster kommt immer näher und ein kurzer Lichtblitz von einer Lampe in der Nähe verwandelt diesen Moment zum schlimmsten Alptraum auf Erden. Unser bester Freund steht uns gegenüber. Die Person, mit der wir durch dick und dünn gegangen sind, will uns jetzt zerfetzen. Drücken wir nicht ab, dann werden wir sterben. Haben wir die Kraft, das zu tun, was richtig ist?

Es ist eine Szene aus dem neuesten Resident Evil-Spiel, in der Leon S. Kennedy sich so quält. Mit Resident Evil 6 wollen die Entwickler unbedingt das ursprüngliche Resident Evil-Gefühl wieder einfangen, bei dem Angst, Stress und Spannung Hand in Hand gehen. Die Geschichte soll uns mit ihrer tiefgreifenden Handlung bewegen. Sie soll uns fesseln. Die Angst soll in jedem Moment, den wir spielen, mitschwingen.

Resident Evil 6
Angst, Stress und Spannung sollen im neuen Resident Evil-Spiel Hand in Hand gehen
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Es sind bedeutungsschwere Worte, mit denen die Entwickler Resident Evil 6 beschreiben. Um das Spektrum der Emotionen so vollständig wie möglich abzudecken, gibt es die Möglichkeit, aus der Sicht von drei verschiedenen Charaktere zu spielen. Mit Leon S. Kennedy und Chris Redfield sind davon bereits zwei aus vorangegangenen Spielen bekannt, hinzu kommt der neue Charakter Jake Muller. Jeder beginnt mit seiner eigenen Geschichte an verschiedenen Orten in der Welt und versucht Lanshiang zu erreichen, eine fiktionale, chinesische Hafenstadt.

Die Geschichte von Leon beginnt in Toulouse im Jahr 2013, wo der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika empfangen werden soll. Dies wird jedoch durch einen Terror-Angriff mit biologischen Waffen jäh beendet und als Leon eintrifft, versucht er den Schaden in Grenzen zu halten. Unglücklicherweise wurde aber auch der Präsident infiziert und hat sich nun in einen Zombie verwandelt.

Leon muss eine schwierige Entscheidung treffen, aber die USA haben eine Null-Toleranz-Politik gegenüber biologischen Waffen und eine Kugel im Kopf des Präsidenten später versucht Leon mit Helena Harper, einer Agentim vom Secret Service, dem Angriff auf den Grund zu gehen. Die Nachforschungen werden allerdings behindert, da er und Helena angeklagt sind, den Präsidenten ermordet zu haben. Und als die Spur nach China führt, müssen sie auch schon die Beine in die Hand nehmen.

Die Handlung von Leon setzt klar auf die klassische Resident Evil-Erfahrung mit langsamen, schweren Schritten durch schlecht beleuchtete Korridore, wo es aus draußen vor dem Fenster immer stürmt und man nie genau weiß, wo die nächste Gefahr lauert.

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Chris Redfield startet sein Abenteuer in China, das aber sechs Monate bevor die eigentliche Haupthandlung beginnt. Eine Epidemie ist ausgebrochen und die Organisation BSSA, die Bioterrorism Security Assessment Alliance, schickt Chris und sein Elite-Kommando-Team in die betroffene Region, um den Fall zu untersuchen und die Bedrohung zu beseitigen. Unterstützt wird er dabei von seinem Kollegen und Stellvertreter Piers Nivans, welcher der beste Scharfschütze bei der BSAA ist.

Resident Evil 6
Gespielt wird die cineastisch inszenierte Handlung aus drei Perspektiven - unter anderem in der Rolle von Jake Muller..

Aber etwas geht während des Einsatzes schief und das Team wird von Terroristen gefangen genommen. Allerdings gelingt es Chris und Piers, sich zu befreien. Der Rest allerdings fällt dem neuesten Virus der Terroristen zum Opfer. Dem C-Virus. Selbst von dem Fall direkt betroffen schwört Chris Rache und dass er nicht eher aufhören wird, die Terroristen zu jagen, bevor alle tot sind.

Die letzte Person, die wir spielen können, ist Jake Muller. Er ist ein völlig neuer Charakter im Resident Evil-Universum und ein Söldner aus Ardonia, einem fiktiven Land im Nahen Osten. Das Land wurde in einen Bürgerkrieg gestürzt und Jake ist einer der vielen Söldner, die hofften, durch ihre angebotenen Dienste reich zu werden. Außerdem aber hütet er ein wichtiges Geheimnis. Er ist der Sohn des verstorbenen Albert Wesker und damit Erbe der genetischen Überlegenheit von Wesker.

Für Terroristen wäre er daher ein attraktives Ziel, aber Jake kann ihnen entkommen. Die Vergangenheit holt ihn jedoch wieder ein und er erfährt, dass nur er die Welt retten kann. Zusammen mit Sherry Birkin, einem jungen, naiven Mädchen, das aus Resident Evil 2 bekannt sein dürfte, versucht auch er nun die Terroristen an der Verbreitung des neuen C-Virus zu hindern.

Wir können zwischen alle drei Geschichten bereits von Anfang an wählen. Sollte man an keiner von ihnen wirklich interessiert sein, so gibt es die Möglichkeit, den Mercenary-Modus zu starten, der bereits in den Vorgängern enthalten war. Anders als in den früheren Spielen aber muss Resident Evil 6 nicht erst durchgespielt werden. Diese Spielvariante ist gleichberechtigt neben dem Story-Modus wählbar.

Der Schwerpunkt der Handlung ist es, eine kinoreife Erfahrung abzuliefern. Wir bewegen uns durch ein Meer von kleinen Zwischensequenzen, bei denen wir gar nicht bemerken, dass wir die Kontrolle kurz aus der Hand gegeben haben. Leon lehnt sich beispielsweise gegen einen Türrahmen oder an eine Wand, während er Helena erklärt, wie sie aus einem Gebäude kommen. Das sorgt dafür, dass wir Leon mehr als Menschen und nicht einfach nur als künstlichen Spielcharakter wahrnehmen, der sich lediglich im Duo vorwärts bewegen und schießen kann.

Das gleiche gilt auch für die längeren Zwischensequenzen, in denen alle Charaktere, diverse feine Gesichtszüge zeigen, die wir auch aus dem wahren Leben kennen. Irgendwann hat man sogar wirklich das Gefühl, einen Film zu sehen. Unglücklicherweise allerdings - so wie auch bei manchen Filmen - verhalten sich die Charaktere von Zeit zu Zeit einfach ziemlich dumm und offenbaren eine sehr merkwürdige Logik.

Als Leon und Helen auf einen Kontrollraum stoßen, sehen sie auf einem der vielen Bildschirme zwei Personen, die noch am Leben sind und wollen ihnen helfen. Aber nur ein paar Sekunden später werfen sich ein paar Zombies auf die Überlebenden. Wahrscheinlich sind sie mit einer ganz besonderen Technologie ausgestattet, die sich plötzlich superleise agieren lässt. In dem Moment als Leon aus seiner Starre erwacht und sie retten will, beschleicht uns das ungute Gefühl, dass dies einfach nur gezwungene Dramatik ist, die im Vergleich zum Rest komplett abfällt. Wir sollten wohl eher kein Verhalten in der Qualität von Der Pate erwarten.

Resident Evil 6
Als wichtigste Änderung wird man sich auch beim Schießen bewegen können.

Die Spielmechaniken wurden auch um ein paar Neuerungen erweitert, welche die Erfahrung etwas straffer erscheinen lassen. Als wichtigste Änderung wird man sich auch beim Schießen bewegen können. Dazu kommen verschiedene Schusspositionen, die es uns ermöglichen, auch auf dem Bauch oder Rücken liegend weiterzukämpfen. Allerdings sollten wir nicht erwarten, damit unverwundbar zu werden. Zombies, die bereits einen ausgedehnten Urlaub von der Serie genossen haben, sind in Bestform zurück und werden uns das Leben so unangenehm wie möglich gestalten. Und um noch kräftig nachzutreten haben die Entwickler besondere Zombies eingeführt. Einige nutzen Waffen, andere können sprinten und einige sogar springen. Verglichen mit den bisherigen Spielen muss diesmal die Situation deutlich mehr analysiert und die richtige Strategie zum Besiegen der Zombies gefunden werden.

Wenn uns die Munition ausgeht, können wir noch auf unsere Nahkampfwaffen zurückgreifen. Außerdem können wir von den Waffen Gebrauch machen, welche die Zombies mit sich herumtragen. Wem das noch nicht genug ist, der kann sich ihrer mit einem Karate-mäßigen hoheh Fußkick entledigen oder auf die Inspiration vom Wrestling setzen und den Zombies einen Ellenbogen ins Gesicht rammen, während sie am Boden liegen.

Und geht mal etwas schief und wir werden direkt angegriffen, können wir noch versuchen mit einem Quick-Time-Event aus der Situation zu entkommen. Wir müssen dann aber noch auf den richtigen Moment warten, bevor wir die Kombination eingeben können. Dadurch wird uns mehr Zeit gegeben, zu verfolgen, was auf dem Bildschirm passiert und zum anderen wird damit vermieden, dass Freunde und Familie glauben, dass wir einen epileptischen Anfall bekommen hätten. während wir versuchen beständig den Zombies zu entkommen.

Neben den allgemeinen und den speziellen Zombies gibt es ein neues Supermonster, dass den Namen J'avo trägt. Es ist das ultimative Produkt aus dem C-Virus und ein ganz bsonders fieses Viech, denn es ist intelligent und schnell. Sollte wir es mal erwischen, wird uns das kaum nützen, denn es kann sich in Windeseile heilen. Und dazu hat J'avo noch ein paar mehr Tricks auf Lauger. Mit jedem Schuss mutiert es und es könnte plötzlich Krallen statt Händen haben. Laut den Entwickler wird jedes Treffen mit einem J'avo einzigartig, weil man nie weiß, welche Fähigkeiten es im Laufe des Gefechts zeigt.

Resident Evil 6
Es gibt zahlreiche neue Zombie-Arten - einige können Waffen tragen und manche sogar springen.

Das alte Gegenstandsmenü wurde leider gekippt und dafür haben wir jetzt eines, in dem alle Gegenstände in einer Reihe angeordnet sind. Wie es optisch aufgebaut ist, lässt vermuten, dass es im Spiel keine so wichtige Rolle mehr spielt und das war vermutlich eine logische Konsequenz aus der Möglichkeit, gleichzeitig rennen und schießen zu können.

Im gleichen Atemzug haben sich auch die grünen und roten Pflanzen aus den bisherigen Spiel ein wenig verändert. Statt wir sie miteinander zu verschiedenen Tränken mischen können, machen wir aus ihnen eine Art von Tabletten, die wir jederzeit nehmen können. Wir leben diese einfach auf eine Taste und können, ohne zu pausieren, unsere Gesundheit auffrischen. Dieses System dürften viele schon von anderen Shootern her kennen, bei denen ein Gesundheitspaket auch auf dieselbe Weise eingesetzt werden kann. Wie sich das auf das Resident Evil-Gefühl auswirkt, können wir aber noch nicht beurteilen.

Wer allein zu viel Angst hat oder sowieso gern mit Freunden zusammenspielt, braucht sich auch nicht zu sorgen, denn in Resident Evil 6 arbeiten wir immer im Team und die Koop-Erfahrung wurde deutlich verbessert. Wir können uns nun jederzeit in das Spiel von einem anderen Spielen einklinken - ganz unabhängig davon, wo wir gerade in der Geschichte sind. Ganz im Gegensatz zu früher, wo wir in den Spielen immer zurück zum Checkpoint mussten, um einen anderen Spieler reinzuholen. Es gibt sogar einfache audiovisuelle Befehle, mit denen wir unserem Kompagnon sagen können, ob etwas gut oder schlecht ist oder ob wir Hilfe brauchen. Das ist vielleicht nicht so spannend, wenn man gerade nebeneinander sitzt, aber es kann eine übliche Koop-Erfahrung auch zu etwas unterhaltsamen Erlebnis machen.

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