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King of Seas

King of Seas - Preview-Segel setzen

Nach einer Weile auf offener See beweist sich King of Seas als entspannendes Piratenabenteuer.

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Kanonenkugeln, tropische Inseln und heruntergekommene Leute mit goldenen Ohrringen. Wenn das in euren Ohren wie Musik klingt, dann ist das Action-RPG King of Seas des italienischen Indie-Entwicklers 3DClouds womöglich genau das Richtige für euch. In diesem Piratenabenteuer dreht sich alles um comichafte Figuren, ulkige Dialoge und die Möglichkeit, die zufallsgenerierte Welt als Kapitän eines eigenen Piratenschiffs zu erkunden. Ich habe mir die Preview-Version des Titels angesehen und war angenehm von der Leichtherzigkeit dieses Spiels überrascht, dass allen Spielern gefallen könnte, die nach einem entspannten Abenteuer suchen.

King of Seas spielt in einer tropischen Welt voller Inseln und uralter Ruinen. Vor langer Zeit gewann das mächtige Königreich der sieben Weltmeere den alles entscheidenden Krieg und verbannte daraufhin alle Piraten an den Rand der bekannten Welt. Nun herrscht im Königreich wieder Ordnung und die Händler müssen keine Angst mehr vor Überfällen haben, weil die verstreuten Piraten weit draußen nach ihren eigenen Regeln leben. Die Charaktere dieser Welt sehen übrigens alle ziemlich lustig aus und scheinen aus einem Comic zu stammen. Die Welt weist einen niedlichen 3D-Stil auf, der mich ein wenig an Warcraft erinnert.

Zu Beginn des Spiels wird der König zum Opfer eines Voodoo-Rituals und wir stecken in der Haut des fälschlicherweise beschuldigten Kindes des ermordeten Herrschers. Die königlichen Kriegsschiffe versenken nach dem Bekanntwerden der Anschuldigungen unser Schiff auf hoher See, doch ein freundlicher Pirat rettet uns und bringt uns anschließend zum letzten verbliebenen Piratenversteck. Hier beginnt unser eigentliches Abenteuer auf einem kleinen Piratenschiff, mit dem wir die Suche nach dem Mörder unseres Vaters aufnehmen.

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King of Seas

Die meiste Zeit über seht ihr euer Schiff aus der Vogelperspektive. Mit der Tastatur könnt ihr die Kamera frei bewegen und Häfen für Upgrades, Quest und Einkäufe besuchen. Jede Insel verfügt über einen Zimmermann für Reparaturen, sowie über eine Bank, bei der ihr eure Dublonen einzahlen könnt. Die Steuerung am PC ist etwas seltsam, weil man die Maus aktuell nicht nutzt. Zur Navigation in den Menüs nutzt man ausschließlich die Tastatur, aber vielleicht wird das mit der Zeit nachgereicht.

Ich bin zunächst erst einmal der Hauptgeschichte gefolgt und habe nebenbei die Welt erforscht. Von unserem Heimathafen segeln wir zu nahen Inseln, fischen zufällige Beute aus dem Wasser und verbessern unser Schiff. Wer unterwegs gekenterte Seeleute auf ihren Flössen rettet, kann auf diesem Wege die eigene Mannschaft vergrößern. Plündert ihr ein gesunkenes Schiffswrack, ergattert ihr neue Segel, verzauberte Voodoo-Bögen oder größere Kanonen.

Nett ist, dass diese Upgrades auch äußerlich zu sehen sind und dass wir unser Schiff ganz nach unseren Wünschen gestalten können. Es gibt eine relativ schlichte Ökonomie, die uns Waren kaufen und verkaufen lässt, während wir unterschiedliche Häfen für Profit ansteuern.

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Die Geschichte von King of Seas wird in erster Linie durch kleine Gespräche zwischen dem Spieler und allen möglichen Piraten oder Händlern vorangetrieben. Die Dialoge sind unterhaltsam, dauern nicht zu lang und sind überraschend lustig. Der Ton erinnert mich ein wenig an ikonische Szenen aus The Secret of Monkey Island, denn wir treffen auf übertrieben muskulöse Zimmermänner, nerdige Kartographen und vorlaute Paviane (denen die Banken auf jeder Insel gehören). Sie geben uns Aufgaben oder erzählen uns von neuen Ereignissen.

Natürlich wird nicht nur gequatscht und gechillt, schließlich sind wir ein Pirat! In King of the Seas können wir andere Schiffe angreifen und plündern und auf diese Weise Piratenmissionen erledigen. Das Kampfsystem ist unkompliziert, aber es erfüllt seine Aufgabe. Wir umkreisen die gegnerischen Schiffe, feuern Breitseiten ab und weichen feindlichem Beschuss aus.

Mit den Pfeiltasten wählen wir aus drei unterschiedlichen Munitionstypen die beste Option aus. Da nur der Beschuss des Rumpfs ein Schiff versenkt, fand ich es überflüssig, die gegnerischen Segel oder die Mannschaft mit Feuergeschossen zu beschießen. Vielleicht hat sich mir der taktische Nutzen der anderen Kanonenkugeln aber auch deshalb nicht ergeben, da ich natürlich nur gegen anfängliche Schiffe gekämpft habe. Wer in den Seeschlachten Probleme bekommt, darf Spezialfähigkeiten installieren, das ist dann zum Beispiel ein Flammenwerfer.

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Die Kämpfe sind unterhaltsam und auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad auch gut zu meistern. Bei einer Begegnung mit einem gefährlichen Geisterschiff musste ich klug manövrieren und meine Schüsse perfekt platzieren, um es zu versenken - für Herausforderung ist also auch gesorgt. Weil wir mit einem leicht bewaffneten Schiff beginnen, sollten wir uns am Anfang von größeren Gegnern, wie den Piratenjägern, besser fernhalten.

Die Story besteht aus verschiedenen Missionstypen, die wir alle schon einmal gesehen haben. Wir müssen Schiffe eskortieren, Angreifer abwehren, Handelsschiffe versenken oder bestimmte Beute abliefern. Die Missionen haben ein ruhiges Tempo, doch ich bin mir noch nicht sicher, wie viel Einfluss wir auf die Geschichte nehmen können.

Auch die Frage nach dem Wiederspielwert stellt sich, denn die Preview hatte ein Zeitlimit. Die Karte von King of Seas wird bei jedem neuen Spiel zufällig generiert, also verändert sich das Abenteuer mit jedem weiteren Versuch. Das Erkunden wird deshalb voraussichtlich immer eine große Rolle spielen, selbst wenn sich die Story nicht verändert.

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Insgesamt spielt sich King of Seas sehr entspannt und das liegt auch an der charmanten Grafik, sowie am fröhlichen Soundtrack. Während wir über die Weltmeere segeln, versetzt uns die Musik in eine tropische, sorgenfreie Stimmung. Die Häuser und Schiffe sind niedlich gestaltet und die Welt steckt voller Details. Es gibt sogar Wettereffekte, einen Tag-Nacht-Zyklus und wenn die Sonne untergeht, spendet eine kleine Laterne am Bug unseres Schiffes ein wenig Licht. All diese Elemente sorgen für eine entspannende Atmosphäre, die zum Weiterspielen einlädt.

King of Seas solltet ihr also im Auge behalten, falls ihr nach einem entspannten und zugänglichen Abenteuer sucht - selbst wenn Rollenspiele und Piraten sonst nicht so euer Ding sind. Obwohl die Steuerung am PC ein wenig seltsam geraten ist, wird euch die Navigation schnell ins Blut übergehen. Ich weiß noch nicht, wie lang oder abwechslungsreich die Story am Ende sein wird, aber die zufallsgenerierten Karten haben Potential für mehrere Durchgänge. King of Seas soll schon Anfang von 2021 für Steam, Playstation 4, Xbox One und Nintendo Switch erscheinen.

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