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God of War: Ghost of Sparta

God of War: Ghost of Sparta

Es wird als das vielleicht beste PSP-Spiel überhaupt gehandelt. Es hat zahlreiche Awards abgeräumt und die Playstation Portable an die Grenze des Möglichen gebracht. Nun kriegt God of War: Chains of Olympus einen Nachfolger, der sich anschickt, in allen Belangen noch eins drauf zu setzen. Ist das überhaupt möglich? Beim Durchspielen der Vorschau-Fassung von God of War: Ghost of Sparta blieb uns jedenfalls die Spucke weg.

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Atlantis ist ein sagenhafter Ort. Wobei: Sagen und Mythen basieren zwar streng genommen auf einer tatsächliche Begebenheit, im Falle von Kratos' Abenteuern machen die Entwickler der Ready at Dawn Studios aber eine Ausnahme. Denn auch der zweite PSP-Ableger orientiert sich an der griechischen Mythologie, bei der ihr es wie gewohnt mit allerhand Fantasiekreaturen zu tun bekommt. Das ist auch gut so, denn Kratos' Waffen lechzen schon nach frischem Blut - genau wie wir nach dem ersten Level der Vorschau-Fassung.

God of War: Ghost of Sparta spielt zeitlich gesehen zwischen den ersten beiden PS3-Titeln und erzählt die Geschichte von Kratos' Aufstieg zum Kriegsgott. Außerdem soll dessen düstere Vergangenheit etwas ausgeleuchtet werden. Das Game will die restlichen Storylücken rund um den Helden schließen und offene Fragen beantworten. Wie kam der Protagonist zu seinen Tätowierungen? Und was ist mit seiner Narbe? Rote Kriegsmalereien und Harry-Potter-Wundmale sind uns allerdings erst einmal herzlich egal - wir starten das vielversprechende Kriegsabenteuer.

God of War: Ghost of Sparta
Kratos klettert, schnetzelt und rätselt sich erneut durch Schauplätze der griechischen Mythologie - vier unterschiedliche Schwierigkeitsgrade stehen dafür zur Verfügung.

Gleich zum Beginn des Spiels zieht uns die dramatische Musikkulisse in ihren Bann. Menschenschreie, Schlachtengeheul und das Peitschen aggressiv tosender Wellen im Sturm - sofort startet das actionreiche Szenario. Selbstverständlich greift Kratos während der effektvoll in Szene gesetzten Gefechte wie eh und je auf seine beiden Chaosklingen zurück, verfügt aber bereits zu Beginn schon über einen Speer sowie einen Schild, mithilfe dessen er Giftpfeile abwehren oder gar kontern kann.

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Kontern ist auch das richtige Stichwort: Kratos verfügt über all jene akrobatischen Fähigkeiten, mit denen er bereits in den vergangenen vier Abenteuern für ein atemberaubendes Spielerlebnis sorgte. Ausweichen, Abrollen, Kontern, Blocken, Klettern und diverse andere spektakuläre Manöver beeindrucken immer wieder. Bemerkenswert ist dabei, dass das Geschehen auf der PSP trotz der sensationellen Optik zu keiner Zeit ins Stocken gerät - ein Lob an die Entwickler.

Das eigentliche Spielprinzip bleibt allerdings weitestgehend unangetastet. Erneut klettert, schnetzelt und rätselt sich Kratos durch abwechslungsreiche Schauplätze der griechischen Mythologie. Und das ist auch völlig gut so, immerhin gestalten sich die Auseinandersetzungen dank unterschiedlicher Angriffsmöglichkeiten, die gerne auch zu Kombos verbunden werden dürfen, enorm unterhaltsam und mannigfaltig. Während der Reise stoßen wir häufiger auf die altbekannten Truhen, die Orbs in drei verschiedenen Farben beinhalten und so beispielsweise die Lebensleiste füllen. Die Orbs dienen aber auch der Aufrüstung der Waffen.

Bereits direkt zu Beginn kriegen wir es mit einem riesigen Meerungeheuer namens Skylla zu tun. Wie bei den Vorgängern machen diese phänomenalen Auseinandersetzungen den besonderen Reiz der God-of-War-Serie aus. Die verzweifelten Schreie der Kämpfer auf unseren Schiff tragen in diesem Moment ebenso zur Atmosphäre bei wie das einschüchternde Geheul des Riesenreptils. Skylla schlängelt unendlich lang erscheinende Tentakel um das Schiff, was Kratos zum sofortigen Handeln zwingt. Er schwingt auf Knopfdruck problemlos seine Ketten, dreht mehrere Pirouetten auf dem blutigen Tanzparkett und hechtet im rechten Moment des Gegenschlags in Deckung.

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Trotz der sensationellen Optik gerät God of War: Ghost of Sparta zu keiner Zeit ins Stocken.
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Es kracht, der Boden unter unseren Füßen gerät ins Wanken und die Gischt spritzt ins Gesicht. Nachdem wir uns durch die schleimigen Fortsätze des Ungetüms geschnetzelt und den Speer in Richtung Feind geschleudert haben, dürfen wir auch schon zum brachialen Finisher ansetzen, welcher uns durch ein Symbol signalisiert wird. Es folgt die altbekannte Prozedur aus reflexartigem Knöpfchendrücken, die aber nicht an Spannung eingebüßt hat. Kratos' Klinge zerfetzt Skyllas Schlitzauge, Knochen splittern und klebriger Schleim tränkt das Oberdeck des Schiffes. Die Bedrohung ist gebannt. Vorerst.

Doch God of War wäre nicht God of War, wenn es uns nicht von einem adrenalintreibenden Moment zum nächsten treiben wollte. Weil die Gefechte aber mit der Zeit immer anspruchsvoller werden, wird der rachsüchtige Protagonist erneut mit allerhand magischen Fähigkeiten ausgestattet. So durften wir im Probelevel mit dem Auge des Atlantis, einem uralten Relikt des Poseidon, für mächtige Blitzgewitter sorgen. Das Sammeln von Erfahrungspunkten, neuen Waffen und Fähigkeiten entfaltet auch in Kratos‘ neuestem Abenteuer abermals eine enorme Suchtspirale, der man sich nur schwer entziehen kann. Damit sich der Adrenalinspiegel zwischendurch beruhigt, gibt‘s erneut mehr oder weniger anspruchsvolle Schalter-Rätsel. Die ruhigen Tüftelpassagen dienen lediglich als Verbindungsstück zwischen den spannenden Gefechten, wirken aber zu keiner Zeit aufgesetzt.

Es ist übrigens wirklich wahr: Trotz anfänglicher Hinrichtung durch Kratos' Klingen trachtete uns Skylla noch mehrmals nach dem Leben. Allerdings haben wir, abgesehen von jenem überdimensionierten Exemplar, noch nicht viel vom Monsterdesign gesehen. Hin und wieder sprangen Kratos spinnenartige Wesen ins Gesicht. Dann hieß es: So schnell wie möglich auf die Schultertasten hämmern, sonst ist's aus. Auch ein vierarmiger Riese stellte sich uns in den Weg, der seine magische Kraft aus einer Kugel schöpfte und zahlreiche Treffer benötigte, bis er aufgab. Dann plötzlich Schreie, Felsbrocken schleudern uns entgegen und die Erde bebt. Was ist das? Wir eilen zum Ursprung des Geschehens, und erspähen in der Ferne das äußerst verärgerte Mammutreptil.

Als Kratos dem tosenden Finale entgegen eilt, ist der Probelevel zu Ende. Einmal tief durchatmen, Augen reiben und langsam den immer noch offenen Mund endlich schließen. In diesem Augenblick fallen einem allerlei passende Begriffe für das soeben Erlebte ein. "Sagenhaft!" trifft es dabei definitiv am besten.

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