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The Elder Scrolls V: Skyrim

Ersteindrücke der Switch-Version von The Elder Scrolls V: Skyrim

Wie soll man Himmelsrand auf einen 6,5-Zoll-Bildschirm genießen? Anne hat sich das mal angeschaut.

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The Elder Scrolls V: Skyrim wird im November sechs Jahre alt und zählt für viele von uns noch immer zu einem der besten Rollenspielen aller Zeiten. Als im Oktober letzten Jahres die Nintendo Switch angekündigt wurde, wies Bethesda auf eine potentielle Neuveröffentlichung des RPGs hin. Doch erst im Januar bestätigte das Studio die Gerüchte und enthüllte die Handheld-Version in einem eigenen Video. Auf einem Anspiel-Event hatte ich kürzlich die Gelegenheit die portable Version meines persönlichen Favoriten auszutesten und widmete sich dem Titel nicht frei von Zweifeln.

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The Elder Scrolls V: SkyrimThe Elder Scrolls V: Skyrim

Knapp 300 Stunden habe ich laut Steam bereits im fünften Ableger der The Elder Scrolls-Reihe verbracht. Mithilfe von Mods und den Erweiterungen befinde ich mich in einem ewigen Spiel-Zyklus, weshalb ich dem Konzept einer Handheld-Version eben recht skeptisch gegenübertrat. Wozu brauche ich denn eine weitere Kopie des Spiels und wie soll ich auf einem 6,2-Zoll-Display die weite Welt von Himmelsrand genießen können? Dass mir die Nintendo Switch-Version gefallen würde, war für mich praktisch undenkbar.

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Und doch überraschten mich Bethesda und Nintendo mit ihrem Ergebnis. Ich habe nicht sonderlich lange gespielt, doch obwohl ich mehrere hundert Stunden in das Original investiert habe, wirkt die Erfahrung auf der Nintendo Switch für mich neu. Die Steuerung ist intuitiv, die Welt sieht (dem Alter entsprechend) wunderschön aus. Dabei beruht der Titel nicht auf der 2011 veröffentlichten Vanilla-Fassung von Skyrim, sondern auf einer abgeänderten Version der Skyrim: Special Edition - auch wenn das Team das noch nicht bestätigt hat. Fest steht zumindest, dass das Spiel alle bisher veröffentlichten Erweiterungen (Dawnguard, Hearthfire und Dragonborn) enthalten wird. Zusätzlich können wir durch Amiibos spezielle Kleidungsstücke und Items, wie zum Beispiel Links ikonische Heldenrüstung freischalten.

Neben dem inhaltlichen Gesamtpaket und neuen Gegenständen bekommen wir mit den abnehmbaren Joy-Cons weitere Optionen, mit dem Abenteuer zu interagieren. In Verbindung mit der Bewegungssteuerung können wir Schlösser knacken, den Bogen spannen oder das Schwert schwingen. Ob wir auch nach der hundertsten Spielstunde noch versessen darauf sind, mit unseren Händen hin und her zu schwingen ist natürlich fraglich, nichtsdestotrotz schafft es Bethesda mit den Bewegungsfunktionen das Potential der Handheld-Version auszuschöpfen und vor allem jüngere Spieler einzufangen. Die Immersion die wir mit dem kleineren Bildschirm eventuell verlieren, erhalten wir durch die direktere Interaktion mit dem Spiel unter Umständen zurück. Dafür verstecken sich Probleme in anderen Ecken.

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The Elder Scrolls V: SkyrimThe Elder Scrolls V: Skyrim
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Denn die Performance der frühen Nintendo Switch-Version von The Elder Scrolls V: Skyrim ließ mich beim Anspielen einige Male hängen. Während ich beispielsweise in der Wildnis von zwei Wölfen angegriffen wurde, ruckelte das Spiel zuerst stark und stürzte im Anschluss sogar komplett ab. Auch danach kam es zu kleinen, deutlich spürbaren Performance-Einbrüchen, die vor allem dann auftreten, wenn wir mit mehreren Gegnern oder NPCs konfrontiert wurden. Immerhin gestalteten sich die Ladebildschirme im Gegensatz zu vorherigen Versionen recht kurzweilig, doch leider lässt auch die Lesbarkeit der Benutzeroberfläche an einigen Stellen zu wünschen übrig, was mir zuvor schon bei Doom aufgefallen ist.

Ein riesiges Rollenspiel wie Skyrim auf eine Hybridkonsole zu bringen, die auch im Handheld-Modus spielbar ist, scheint seinen Preis zu haben. Die Größe und der Umfang des gigantischen Abenteuers in der offenen Welt machen sich auf dem kleinen Hybriden bemerkbar und scheinen den Titel in seinem jetzigen Zustand stellenweise zu überlasten. Sollte es Bethesda bis zum Release am 17. November jedoch schaffen die technischen Probleme der Version zu beheben, so werde ich in Zukunft auch in der S-Bahn die Rolle des Drachengeborenen einnehmen. Ansonsten sollten wir vielleicht weiterhin lieber auf unserem Computer oder der Konsole auf Drachenjagd gehen.

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