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Brink

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Vor langer Zeit, da gab es eine kleine Mod-Gruppe, welche mit Enemy Territory eine umfangreiche und äußerst beliebte Modifikation auf die Beine stellte. Und nach wie vor hat der Klassiker seine Fans. Mit dem Multiplayershooter Quake Wars wurde dann der erste kommerzielle Titel auf den Markt gebracht und er setzte das erfolgreiche Spielprinzip gekonnt fort, gilt in der Szene nach wie vor als echter Kracher. Jetzt steht das nächste Projekt in den Startlöchern: Brink.

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Die Geschichte von Brink ist in einer düsteren Zukunft angesiedelt: Die Erde ist kurz vor dem Ende, eine gigantische Flut hat nahezu alles Leben vernichtet. Die Welt steht am Abgrund, das Wasser ist überall. Doch es gab ein Projekt zur Rettung der Menschheit. Eine schwimmende Stadt wurde errichtet, ein Zufluchtsort für rund 5000 Menschen. Doch bei der geringen Anzahl blieb es nicht. Die zehnfache Menge ließ sich dort nieder, doch so langsam aber sicher gehen die letzten Vorräte zur Neige und es droht ein Aufstand. Der Spieler steht vor der Wahl: Partei ergreifen für die Rebellen oder aber den Aufstand aus der Sicht der Sicherheitskräfte blutig niederschlagen?

Mit dabei ist auch ein umfangreicher Mehrspielermodus, den wir uns nun auch mal angeschaut haben. Gespielt wird auf einer Hafenkarte, doch bevor es auf das Schlachtfeld geht, muss erst ein Charakter erstellt werden. Ganz unabhängig von der Klasse, ist es dem Spieler freigestellt, wie er im Spiel aussehen möchte. Da darf an jedem Detail ein wenig geschraubt werden, sodass im laufenden Spiel auch eine gewisse Varietät vorhanden ist. Das Besondere aber ist, dass sich die Gestaltung auf das Gameplay auswirkt. Wer beispielsweise einen schmalen Charakter hat, der ist zwar schwerer zu treffen, darf aber auf Grund geringerer Körperkraft nur leichte Waffen tragen. Startpunkt ist auf einem Boot, das ins Einsatzgebiet fährt. Unterwegs wird kurz die Mission besprochen. Wobei das nicht unbedingt nötig wäre, denn das meiste erklärt sich natürlich von selbst. Aber cool wirkt das Ganze schon.

Brink
Brink ist ein Shooter, der in einer düsteren Zukunft spielt. Dem Spiel sieht man das aber nicht gleich an.

Auf dem Kriegsschauplatz angekommen, gilt es entweder zu verteidigen oder aber anzugreifen. So wie man das aus anderen Mehrspielertiteln gewohnt ist. Das Prinzip erinnerte ein wenig an Team Fortress 2. Eine Partei musste ein Roboter-Fahrzeug zum Ziel begleiten, während die andere versuchte, genau das zu verhindern. Im Gegensatz zum Valve-Titel ist es hier aber ebenso noch möglich, das Fahrzeug zu beschädigen, was uns jetzt auch gleich zu den Klassen des Spiels bringt.

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Gerade auf der gespielten Karte war der Ingenieur auf der Seite der Angreifer sehr beliebt, denn er ist für wichtige Reparaturen zuständig. Aber der Mann hat noch mehr im Gepäck. So darf er Geschütztürme errichten, Minen legen und die Waffen seiner Kameraden verstärken. Der Soldat hingegen ist für das Grobe geeignet, darf jedoch auch Munition verteilen. Der Sanitäter kann dafür gefallene Kameraden wieder zum Leben erwecken - außer jemand meint es ganz böse und feuert noch auf die am Boden liegenden Männer. Und zu guter Letzt gibt es noch den Operative, eine Art Spion. Er kann sich in feindliche Computer hacken oder sich tarnen und unentdeckt hinter feindliche Linien schleichen. In den Karten gibt es dann für jede Seite auch noch ein Terminal, an welchem Bewaffnung oder Klasse ganz den eigenen Wünschen angepasst und gewechselt werden dürfen.

Das eigentliche Gameplay erinnert dabei zu großen Teilen an andere Shooter. Es wird geballert, es wird Deckung gesucht und es gibt immer irgendwelche Aufgaben zu erledigen. Dabei werden die Hauptaufgaben in unterschiedliche Submissionen aufgeteilt. Soldaten müssen dann andere Spieler beschützen, während der Sanitäter an der Front jemanden wiederbeleben muss. Die Missionsstruktur ist dabei dynamisch, immer neue Aufgaben folgen - und müssen nicht einmal erledigt werden, solange das Hauptziel insgesamt erreicht wird. Doch macht es Sinn, denn nicht nur Abschüsse bringen Erfahrungspunkte. Auch das Erledigen kleinerer Aufgaben hilft, immer besser zu werden.

Brink
Im Mehrspielermodus geht es heiß her, aber die automatische Fortbewegung funktioniert besser als gedacht.

Besonders cool ist ein Bewegungssystem, welches auf den Namen "Smart" hört. Das System bereitete vorab vielen Spielern ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend, schließlich vereinfacht es die Fortbewegung im Spiel selbst doch fast schon zu stark. Der Grundgedanke ist, dass der Spieler nur einen Punkt anvisieren muss, zu welchem er gelangen möchte. Dann braucht nur noch ein Knopf gedrückt werden und schon rennt der eigene Charakter genau zu diesem Punkt und überwindet alle Hindernisse automatisch, wobei er auch komplexere Sprungeinlagen völlig eigenständig erledigt. Fakt ist: Das System ist praktisch und angenehm. Und es funktioniert besser, als zunächst vermutet.

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Bei der Technik setzt Brink auf die id Tech 4, genau wie das Vorgängerspiel aus dem Hause Splash Damage. Wer jetzt einen Mix aus Grau- und Brauntönen erwartet, den müssen wir an dieser Stelle zum Glück enttäuschen. Das Spiel kommt belebt, bunt und auch ein wenig schrill daher. Es mutet wie ein zum Leben erweckter Comic an - und das auch ganz ohne einen Cell-Shading Filter. Es ist schon ein wenig seltsam, dass ein Spiel mit einer so düsteren Thematik auf eine so abgefahrene Optik setzt. Doch es passt. Es wirkt stimmig. Und auch die Animationen, Effekte und das Charakterdesign wissen zu gefallen. Auch bei der Klangkulisse gibt es keine Gründe, stutzig zu werden. Die Musik passt, die Effekte haben einen schönen Hall und die Stimmen wirken nicht aufgesetzt. Technisch sollten sich wartende Fans also keinerlei Sorgen machen.

Nach einigen Übungsrunden auf der Gamescom in Köln bleibt festzuhalten, dass hier ein richtig spaßiger Titel heranwächst, welcher gerade im Bereich der Mehrspielershooter mit eigenen Ideen auch der starken Konkurrenz wie Team Fortress 2, an welches Brink immer wieder erinnert, die Stirn bieten kann. Die Entwickler machen sich gerade an den Feinschliff und wenn der stimmt, dann freuen wir uns auf wilde Gefechte und eine hoffentlich spannend erzählte Geschichte. Denn die konnten wir bisher noch nicht unter die Lupe nehmen.

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KRITIK. Von Ingo Delinger

Brink bietet trotz Startproblemen Abwechslung im total übersättigten Shooter-Segment und ist sehr eigenständig mit tollen neuen Details.



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