Die erste erweiterte FIFA Klub-Weltmeisterschaft wurde als Auftakt für das nächste große Kapitel des globalen Fussballs angekündigt und hat auf dem Spielfeld nicht enttäuscht. Außenseiter haben die Erwartungen auf den Kopf gestellt, Massen südamerikanischer und arabischer Fans haben Farbe und Lärm gebracht, und die europäische Dominanz hat einen Schlag erlitten. Doch während das Turnier in die Endphase geht, rücken tiefere Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der Spieler, der Wetterbedingungen und des lauen lokalen Interesses in den Mittelpunkt.
Was viele als Prozession für Europas Eliteklubs erwartet hatten, hat sich stattdessen zu einem Schaufenster für Südamerika und Saudi-Arabien entwickelt. Die brasilianischen Mannschaften Flamengo, Fluminense und Botafogo sowie Al Hilal aus Saudi-Arabien haben einige der denkwürdigsten Kapitel des Wettbewerbs geschrieben. Fluminense setzte sich im Achtelfinale mit 2:0 gegen Inter Mailand durch. Al Hilal schaltete Manchester City aus dem Turnier, ein Ergebnis, das weltweit nachhallte. Flamengo schaltete Chelsea aus, und sogar Lionel Messis Inter Mailand trug mit einem Sieg gegen Porto in der Gruppenphase zur Dramatik bei und beendete damit eine 13-jährige Serie von ungeschlagenen europäischen Mannschaften gegen nicht-europäische Mannschaften in diesem Wettbewerb.
Diese schockierenden Ergebnisse haben dem Turnier neues Leben eingehaucht und bewiesen, dass Vermächtnis und Ruf im K.o.-Fußball wenig bedeuten. Doch gerade als die Schlagzeilen die neuen Helden feierten, richtete sich die Aufmerksamkeit schnell auf die Bedingungen abseits des Platzes.
Die extreme Sommerhitze in den US-Austragungsstädten hat zu erheblichen Störungen, verspäteten Anpfiffen und wachsender Frustration unter Spielern und Trainern geführt. Bei Temperaturen, die häufig auf über 30 °C (86 °F) steigen, und einer Luftfeuchtigkeit, die an die physikalischen Grenzen stößt, wurden die Spiele unter anstrengenden Bedingungen ausgetragen. Einige Spieler haben öffentlich Änderungen gefordert, und die globale Spielergewerkschaft FIFPRO prüft Berichten zufolge Vorschläge, die Halbzeitpausen auf 20 Minuten zu verlängern und häufigere Kühlpausen einzuführen.
Das Thema spielt im Vorfeld der Weltmeisterschaft 2026, die ebenfalls in Nordamerika stattfinden wird, eine große Rolle. Neun der sechzehn designierten Gastgeberstädte sind in den Sommermonaten bereits mit klimatischen Bedingungen konfrontiert, die als "extremes Risiko" für hitzebedingte Erkrankungen eingestuft wurden. Die FIFA hat das Problem anerkannt und erklärt, dass "der Schutz der Spieler im Mittelpunkt stehen muss", aber konkrete Anpassungen werden noch diskutiert.
Zu dem Chaos trugen auch noch Gewitter bei, die Evakuierungen und Spielverzögerungen erzwangen. Chelsea-Trainer Enzo Maresca kritisierte die Entscheidung, das Turnier in den USA auszurichten, nachdem sein Team wegen des Wetters in Charlotte eine zweistündige Verspätung hatte. "Es geht nicht mehr nur um den Fußball", sagte ein Spieler gegenüber Reportern. "Es geht darum, den Zeitplan zu überleben."
Während südamerikanische und arabische Fans die Stadien mit Leidenschaft und Energie gefüllt haben, war die Wahlbeteiligung in den USA unbeständig. Spiele mit Beteiligung europäischer Klubs wurden oft vor halb gefüllten Rängen ausgetragen. Das K.o.-Spiel zwischen Chelsea und Benfica Lissabon sah weniger als 26.000 Zuschauer in einer Halle, die für mehr als doppelt so viele Zuschauer gebaut wurde.
Trotz der Blockbuster-Begegnungen sind auf der FIFA-Website immer noch Tausende von unverkauften Tickets für das Halbfinale und das Finale im MetLife-Stadion von New Jersey aufgeführt, das am 13. Juli stattfinden soll. Das ist ein besorgniserregendes Zeichen für eine Veranstaltung, die die Vorfreude auf 2026 steigern soll.
Was als hochkarätige Generalprobe für den großen Fussballmoment Nordamerikas gedacht war, hat sowohl das Versprechen als auch die Fallstricke der Ausrichtung globaler Veranstaltungen auf unbekanntem Fussballterrain aufgedeckt. Die erweiterte Klub-WM sorgte für Dramatik, aber auch für einen Realitätscheck.