Mighty Switch Force

Die grundsätzliche Idee hinter Mighty Switch Force ist, dass eine Gruppe von kybernetischen Cops dank besonderer Kopfbedeckungen die Kraft besitzt, Schalter durch Gedanken zu aktivieren oder zu deaktivieren. Wir schlüpfen in die Rolle von Patricia Wagon, ebenfalls Teil des Sondereinsatzkommandos, um die Hooligan-Schwestern wieder hinter Schloss und Riegel zu bringen. Das klingt zunächst ziemlich banal, ist aber im Ergebnis ziemlich clever umgesetzt. Denn einerseits handelt es sich um ganz besondere Schalter und zum anderen besitzen einige der damit gestalteten Puzzle einen echten Aha-Effekt, das sie gleichermaßen Geschick und ein bisschen Knobelarbeit fordern.

Simpel geht es anfangs noch los. Blöcke können einfach sichtbar und unsichtbar gemacht werden. Am kniffligsten ist es da noch, im Sprung den Schalter umzulegen, um sicher auf der nächsten Plattform zu landen. Aber dazu gesellen sich beispielsweise Blöcke, die uns oder auch Feinde in eine vorgeschriebene Richtung katapultieren, wenn wir sie im richtigen Moment aktivieren. Es gibt auch ein Blockpaar, das jeweils nicht durchlässig wird, wenn wir darauf stehen - wir also selbst bestimmen, ob beide sichtbar bzw. unsichtbar sind oder nur einer der beiden.

Außerdem gibt es besondere Gegner. Nicht alle können wir einfach abschießen, sondern müssen sie etwa mit einem Block erschlagen, den wir sichtbar machen, wenn der Gegner genau an der passenden Stelle steht. Manche Gegner explodieren und können damit anderen Gegnern oder auch massiven Steinen schaden. In Kombination mit den Blöcken, die wie Kanonen funktionieren, ergibt sich daraus wieder eine nette, kleine Geschicklichkeitsübung, für die wir zunächst etwas nachdenken müssen.

Die Rätsel, die damit gebaut wurden, vertreten dabei nicht vordergründig den Puzzle-Gedanken. Es fühlt sich mehr wie ein actionreiches Jump'n'Run an, bei dem wir zum Vorwärtskommen erst noch Hindernisse überwinden müssen. Und weil Profis nach der Bestzeit streben, gibt es sogar noch ein Tempo-Element. Dieser eine Klick, der die Welt verändert, er wird im Rhythmus mit dem Springen und Schießen zu einer echte Symphonie. Mighty Switch Force fängt so unglaublich belanglos an, zaubert in diesen Momenten aber ein echtes Lächeln in unser Gesicht.

Optisch ist das Spiel in demselben Stil gehalten wie schon Way Fowards DSiware-Titel Mighty Milky Way. Die 2D-Grafik ist ziemlich sauber und trotz der Pixeloptik ist kein einziges davon zu erkennen. Alle Animationen schauen perfekt aus und auch die Hintergründe sind ziemlich detailliert. Im Gesamtpaket wird Mighty Switch Force damit fast zu einem der saubersten Titel für den Nintendo 3DS und bietet zudem einen ziemlich angenehmen 3D-Effekt.

Die Musik ist angenehm abgefahren und unterstreicht den absurden Gedanken des Spiels. Anfangs wirken die Eurodance-artigen Stücke noch komisch, aber irgendwann fängt man automatisch an, mitzuwippen. Sowohl Grafik als auch Sound sind trotzdem nicht so herausragend, wie es beispielsweise den Machern der beliebtesten Titel für IOS und Android gelungen ist. Es fehlt der Charme, den etwa Nintendo dem Eshop-Titel Pullbox verpasst hat. Und vermutlich ist das auch der Grund, warum Mighty Switch Force nicht Liebe auf den ersten Blick ist.

Trotzdem aber ist es dieser Eshop-Titel unbedingt wert, beachtet zu werden. Es ist ein unterhaltsames Konzept, dass wir zwar in weniger als zwei Stunden gemeistert haben, aber dank der zu schlagenden Bestzeit gern noch einmal rausholen. Und nach Mighty Flip Champs und Mighty Milky Way bietet auch Mighty Switch Force eine Spielmechanik, die fantastisch umgesetzt wurde. Das einzige, was dabei wirklich weh tut, ist der Preis von sechs Euro. Dafür wünscht man sich dann doch etwas mehr Inhalt.