Zwei Mitglieder der international agierenden Hackergruppe "Xbox Underground", die Microsoft und diverse Gamespublisher angriff, haben sich gestern vor einem US-Gericht im Bundesstaat Delaware schuldig bekannt. Den Amerikanern David Pokora (22) und Sanadodeh Nesheiwat (28) drohen im Falle einer Verurteilung wegen Verschwörung, Computerbetrug und Urheberrechtsverletzungen Haftstrafen von bis zu fünf Jahren, sollten sie im Januar verurteilt werden. Zwei weitere Amerikaner und ein Australier sind ebenso angeklagt.
Die Hackergruppe hatte sich Zugang zu einem Netzwerk der US-Armee verschafft und unter anderen Microsoft gehackt. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, geistiges Eigentum im Wert von über 100 Millionen US-Dollar gestohlen zu haben. "Das waren extrem anspruchsvolle Hacker. Lassen Sie sich von ihrem Alter nicht täuschen", wird US-Staatsanwalt Ed McAndrew zitiert. Ihre Methode war derweil simpel: profaner Diebstahl der Benutzernamen und Passwörter von Microsoft-Mitarbeitern und Software-Entwicklungspartnern.
Als sie im Netzwerk waren, haben sie den Behörden zufolge unveröffentlichte Software, Software-Quellcode, Geschäftsgeheimnisse und andere Informationen gestohlen. Sie haben auch Finanzdaten und andere sensible Informationen in Bezug auf die Unternehmen gestohlen. Die Staatsanwaltschaft sagt, dass die Hacker eine eigene Xbox One-Konsole herstellen und verkaufen wollten vor dem offiziellen Release des Geräts. Außerdem hätten sie militärisch relevante Daten bei den in Seattle ansässigen Zombie Studios gestohlen, einem Entwickler, der mit der US-Armee an Flugsimulationssoftware für das Apache-Helikopter-Pilotentraining arbeitet.