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Warp

Warp

Warp kommt mit einer netten Mischung aus Action-Puzzle und Schleicheinlagen daher, die überraschend gut funktioniert.

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Nach einer Notlandung auf der Erde wird der kleine, knuddelige Alien Zero von Wissenschaftlern in einem Unterwasserlabor gefangengehalten und für Experimente missbraucht. Bei einem dieser Experimente entkommt Zero und versucht nun, aus seinem Unterwassergefängnis zu flüchten. Klein und schwach, bleibt ihm einzig seine Warp-Fähigkeit als Hilfsmittel, denn der kleine Alien kann sich über eine sehr kurze Distanz teleportieren.

In dem Action-Stealth-Puzzler Warp steuern wir Zero aus der Vogelperspektive durch die Hochsicherheitslabore auf der Suche nach dem rettenden U-Boot. Durch dünne Wände kann er sich noch teleportieren, bei dickeren Mauern müssen andere Lösungen gefunden werden.

Zero kann sich ein kleines Stück vorwärts teleportieren, aber sich auch in unbelebte Gegenstände oder sogar direkt in Wissenschaftler und Soldaten warpen. Schnell wird klar, dass der kleine Kerl so knuddelig dann auch wieder nicht ist, denn nach einem kurzen Wackeln mit dem Analogstick blasen sich die Menschen auf, explodieren und hinterlassen eine riesige Sauerei. Während die Wissenschaftler nur schreiend wegrennen oder versuchen, den Alarm auszulösen, ist die offene Konfrontation mit den Soldaten sofort tödlich.

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Der kleine Kerl hinterlässt häufig eine ziemliche Sauerei.
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Nach und nach erlernt Zero weitere Tricks, um seinen Häschern zu entkommen. Seine Echo-Fähigkeit lässt ihn eine Art Klon erschaffen, mit dem er später auch den Platz tauschen darf. Oder er kann eines der überall herumstehenden Fässer in eine Richtung feuern, um sich danach wieder in das gleiche Fass zu beamen, wodurch vorher unüberwindbare Abgründe passiert werden können.

Auf seiner Flucht müssen viele Rätsel gelöst werden, um die nächste Passage zu erreichen. Laufbänder, Laser, Wachroboter und sogar Pfützen machen ihm dabei das Leben schwer, denn der Alien verliert bei Kontakt mit Wasser seine Warp-Fähigkeit, was später auch die Wachen spitz kriegen und fortan dem kleinen Alien mit flüssigen Schilden zu Leibe rücken.

Das Spielprinzip ist eine Mischung aus Portal, dem Karton aus Metal Gear Solid und Shadow Complex, denn im Verlauf des Spiels eröffnen sich in bereits besuchten Arealen neue Möglichkeiten, nachdem wir alle unsere Fähigkeiten wiedererlangt haben. Die Aufgaben wiederholen sich allerdings oft. Ständig muss die Energiezufuhr für Sicherheitstüren gestört beziehungsweise hergestellt werden oder wir dürfen mal wieder das nicht wirklich besonders helle Wachpersonal austricksen. Trotzdem tauchen immer wieder kleine, neue Elemente auf und wir tasten uns plötzlich durch stockdunkle Räume mit gefährlichen Minen oder stehen vor verrückten Flaschenpoströhren, die ein geschicktes Timing erfordern.

Neben den Hauptfähigkeiten wie Warp und Echo, die wir an bestimmten Stellen des Spiels automatisch erlangen, können wir Zero noch ein paar Extras spendieren, wenn wir die Grubs sammeln und eintauschen. So können wir mit dem richtigen Upgrade leise warpen und laufen oder uns werden alle verbliebenen Grubs auf der Karte angezeigt. Diese Boni werden nicht benötigt, um das Spiel zu beenden, aber das Sammeln aller Grubs oder Videoaufnahmen von Zero ist eine eigene kleine Herausforderung.

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Das rettende U-Boot erreicht Zero nach knapp sechs Stunden, aber unterschiedliche Ausgänge der Geschichte und geschickt gewählte Achievements sollen zu weiteren Versuchen anregen. So gibt es Trophäen für einen Speedrun in knapp eineinhalb Stunden, für einen kompletten Durchgang ohne jemanden zu töten oder aber dafür, alle Wissenschaftler und Soldaten zu erledigen, wodurch dann auch das Gameplay stark beeinflusst wird.

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Die "Grubs" kann Zero gegen kleine Extras eintauschen.

Das Speedrun-Konzept wird auch von den Challenges aufgegriffen, von denen acht verschiedene zur Auswahl stehen und die möglichst schnell absolviert werden sollen. Hierbei stehen jeweils bestimmte Fähigkeiten Zeros im Vordergrund und die Herausforderungen dienen gleichzeitig auch als Tutorial.

Der Präsentation von Warp ist sehr hochwertig, auch wenn sich die unterschiedlichen Areale des Unterwasserlabors sehr ähneln. Die Rätsel sind nicht besonders schwer zu durchschauen und fordern eher die Reflexe als das Hirn. An manchen Stellen macht einem die etwas unpräzise Steuerung zu schaffen, was insbesondere bei den Bosskämpfen für Frust sorgen kann. Die Splattereffekte sind ein bisschen überflüssig, aber das mag auch Geschmackssache sein und man ist ja nicht gezwungen, die Wachen gewaltsam anzugehen.

Insgesamt ist nach den knapp sechs Stunden ein wenig die Luft raus, aber bis es soweit ist, kann man an dieser netten Mischung unterschiedlicher Genres viel Freude haben und die Flucht ohne Unfälle beim Wachpersonal anzutreten, wäre auf ja auch noch mal eine lockende Herausforderung. Vielleicht ist die Luft doch nicht so schnell raus. Achtung, jetzt kommt ein Karton.

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07 Gamereactor Deutschland
7 / 10
+
Schöne Mischung aus Action-Puzzle und Stealth, interessante Achievements bzw. Trophäen
-
Spielprinzip auf Dauer etwas eintönig, Steuerung unpräzise
overall score
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