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Film-Kritiken
Transformers: Dark of the Moon

Transformers 3

Spielzeugautos, die sich in Roboter verwandeln können - das klingt bestenfalls nach einer Zeichentrickserie für Kids, doch Michael Bay legt nun schon den dritten Blockbuster mit Überlänge zu dem Thema vor.

Müssen ihm nicht langsam die Ideen ausgehen? Einerseits nein, denn Bay ist nun mal der Meister des Krawallkinos. Niemand sonst schafft es in derartig beeindruckender Hochglanzoptik, Gegenstände von der Kaffeetasse bis zum Häuserblock in ihre Bestandteile zu zerlegen. Auf der anderen Seite versucht Bay aber auch auf der Humorebene stärkere Geschütze aufzufahren, die sich leider als Rohrkrepierer erweisen.

Zum Jar-Jar-Binks-Effekt, der schon im zweiten Teil unangenehm auffiel, kommt nun merkwürdiger Slapstick der überdreht-hysterischen Sorte, den die zahlreichen Gaststars unterschiedlich stark interpretieren. Dabei überzeugt allerdings nur John Malkovich wirklich, seine Dialogzeile "WTF to that!" wäre zudem die perfekte Überschrift für die gesamte erste Filmhälfte. Denn da dominiert noch die Grundhandlung des Streifens: Teenager Sam Witwicky, seines Zeichens zweimaliger Weltenretter, ist verzweifelt auf Jobsuche - er möchte sich nämlich nicht als Loser fühlen. Schließlich wohnt er in der Villa seiner Freundin, die einen Mercedes SLS fährt und aussieht wie ein Unterwäschemodel. Die titelgebenden Auto-Bots verdingen sich derweil als Söldnertruppe, die böse Araber und Russen plattmacht. Denn, wie es im Offtext so schön heißt, kann man ja nicht zulassen, "dass sich die Menscheit selbst Schaden zufügt".

Zum Glück verdichtet sich nach 90 Minuten endlich der Plot, und die bösen Decepticons kehren aus dem All zurück. Und diesmal legen sie die Erde so richtig in Schutt und Asche. Es folgt eine einstündige Actionsequenz, die für den vorherigen Blödsinn angemessen entschädigt. Es knallt und scheppert gewaltig, in der gewohnten Perfektion. Dabei besticht die Blu-ray mit messerscharfen Details, die in der DVD-Fassung in Kompressionsartefakten untergehen. Actionfans kommen so oder so auf ihre Kosten, während ihre Freundinnen Patrick Dempsey anhimmeln und über Rosie Huntington-Whiteleys Schlauchbootlippen lästern.

Transformers: Dark of the Moon
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