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Thronebreaker: The Witcher Tales

Thronebreaker: The Witcher Tales

Das Witcher-Studio ist wieder zurück und spinnt dabei das Rad der digitalen Kartenspiele neu.

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CD Projekt Red hat die Karten für die Singleplayer-Erweiterung von Gwent: The Witcher Card Game auf den Tisch gelegt. Seit den guten alten Witcher-Zeiten hat sich einiges am einstigen Minispiel getan. Es ist zu einer eigenen Marke geworden und geht gegen Giganten, wie Blizzards extrem erfolgreiches Hearthstone: Heroes of Warcraft und Magic: The Gathering ins Rennen. Für alle Spieler, die sich mehr Solo-Inhalte erhofft haben (und denen die Kampagne nicht reicht, weil die eh nur dazu diente, Karten für den Mehrspieler zu sammeln), hat CD Projekt Red mittlerweile Thronebreaker: The Witcher Tales veröffentlicht - ein Rollenspiel aus der Vogelperspektive. Diese Basis haben sie mit Gwent gemischt, das wir bereits kennen und lieben.

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Thronebreaker: The Witcher TalesThronebreaker: The Witcher Tales
Die Spieler können die Geschichte ein wenig beeinflussen und unsere Entscheidungen haben Konsequenzen.

In Thronebreaker: The Witcher Talesübernehmen wir die Rolle der mutigen Königin Meve von Lyria und Rivia. Sie wird von einem Mann zurückgerufen, der ihren Sohn Willem auf den Thron vorbereiten soll. Die Königin kehrt in ein Land zurück, das sich in Aufruhr befindet, weil das benachbarte Königreich Nilfgaard vor kurzem einmarschiert ist. Als Spieler müssen wir das Land zurückerobern und erhalten dabei Unterstützung von Reynard, Meves rechte Hand. Um Lyrias Chancen zu verbessern rekrutieren wir Truppen und versuchen die Moral hochzuhalten.

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Meve kontrolliert ihr Top-Down Königreich indem wir sie durch die wunderschöne, riesige Karte klicken. Die Bewegung ist im Grunde offen, nur in den vorgegebenen Schlachten und während bestimmter Ereignisse werden wir an die Hand genommen. Die RPG-Elemente sind toll implementiert worden und geben dem Kartenspiel etwas Besonderes. Auf unserer Reise werden wir mit verschiedenen Herausforderungen und Rätseln konfrontiert, erleben interessante Schlachten und treffen auf NPC, die uns manchmal mit Nebenaufgaben versorgen. Es gibt zudem eine Schnellreisefunktion, wodurch Wanderungen in den Hintergrund rücken.

Beginnen wir mit dem Sammeln von Ressourcen, was uns direkt zum Camp führt. Das Lager können wir jederzeit außerhalb einer Schlacht aufsuchen. Hier finden sich verschiedene Gebäude, in die Ressourcen einfließen, wodurch wiederum wichtige Boni verfügbar werden. Mit der benötigten Menge an Gold, Holz und Truppen lassen sich zudem verschiedene Aufgaben erledigen, wir können Handeln oder damit Hindernisse auf der Karte beseitigen. Neue Karten für unser Deck lassen sich auf diesem Wege ebenfalls freispielen. Im Lager dürfen wir im Training unser Deck gegen CPU-Gegner testen und es gibt eine Messe, in der wir mit unseren Kommandanten, Soldaten und anderen sprechen.

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Thronebreaker: The Witcher TalesThronebreaker: The Witcher Tales
Wem die Duelle zu schwer sind, darf sie im Abenteurer-Modus überspringen und sich stattdessen auf die Geschichte konzentrieren.
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Thronebreaker: The Witcher Tales nicht allerdings kein reines RPG, denn alle Begegnungen werden mit Karten ausgetragen. Das ist keine Überraschung, schließlich sprechen wir von Gwent, aber die Regeln sind nicht in Stein gemeißelt und manches hat sich drastisch verändert. Es gibt in Thronebreaker keine Belagerungseinheiten, diese Komponente wurde komplett entfernt - es bleiben also nur Nah- und Fernkampfeinheiten. Die Anführerkarte ist natürlich Meve, aber selbst die kommt in unterschiedlichen Formen daher und darf in einem Match mehrmals eingesetzt werden. Jede ihrer Aktionen löst Spezialeffekte bei den Fußsoldaten aus, was sie in Kombination sehr mächtig macht.

Die Duelle unterscheiden sich stark voneinander, denn es gibt Zielvorgaben: Zum Beispiel „Sei der letzte Überlebende" oder „Halte die Nahkämpfer davon ab, die äußere rechte Seite zu erreichen" und das klassische „Vernichtet die gegnerischen Einheit mit vorgegebenen Karten innerhalb einer Runde". Dieses Setup sorgt für interessante Kämpfe, ohne das Konzept zu sehr zu verändern. Wie im Grundspiel werden üblicherweise bis zu drei Runden gespielt und der Sieger spielt die erste Karte im nächsten Match. Die Ausnahme davon sind die Puzzlelevel, in denen sowohl die Karten als auch die Rundenanzahl beschränkt werden können.

Siege sind nach wie vor sehr befriedigend, denn die Geschichte und die Dialoge sind meisterhaft gemacht und wir brauchen häufig wirklich Köpfchen, um siegreich aus den Schlachten hervorzugehen. Wem die Duelle zu schwer sein sollten, darf am Schwierigkeitsgrad schrauben, denn davon gibt es drei Optionen: Abenteurer, kampfgestählt und Knochenbrecher. Abenteurer dürfen die Kämpfe komplett überspringen und sich stattdessen nur auf die Story konzentrieren.

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Siegreich aus einem Duell hervorzugehen fühlt sich nach wie vor toll an. Wir benötigen zum Lösen einiger Rätsel nämlich auch unseren Kopf.

Die Spieler können die Geschichte ein wenig beeinflussen und unsere Entscheidungen haben Konsequenzen auf die Moral der betroffenen Menschen. Außerdem bestimmen unsere Aktionen, wie wir von den Menschen aus Lyria und Nilfgaard wahrgenommen werden. Die Interaktion mit unseren Truppen ist sehr gut ausgeführt und die Beziehungen, die im Laufe des Spiels aufgebaut werden, fühlen sich glaubhaft an. Thronebreaker: The Witcher Tales ist eine frische Brise für das digitale Kartenspielgenre, aber auch für Rollenspiele. CD Projekt Red hat mal wieder gezeigt, dass sie beim Erzählen von Geschichten, dem Erschaffen von Welten und bei Soloerfahrungen im Allgemeinen Grenzen verschieben können. Es ist eine Kampagne mit über 30 Stunden Unterhaltung. Taucht ein, wir können es euch nur wärmstens empfehlen.

09 Gamereactor Deutschland
9 / 10
+
Neue und einzigartige Herangehensweise an das Genre, läuft butterweich, Bewegungen in freier Bewegung sind spaßig, neu-geschaffenes Gwent-Konzept, coole Rätsel-Matches.
-
Bildeinbrüche, beim wiederholten Laden von Checkpoints treten gelegentlich Fehler auf.
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