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Marcus Lehto von V1 über Disintegration

Die Stiefel sind am Boden, der Kopf steckt in den Wolken, denn es wird Zeit, dass das Debütspiel von V1 Interactive abhebt.

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Disintegration ist der Debüttitel von V1 Interactive, einem neuen Studio unter der Leitung von Marcus Lehto. Wenn ihr mit dem Namen nicht vertraut seid, dann aber sicher mit seiner bekanntesten Arbeit - der Entwickler ist einer der verantwortlichen Köpfe hinter Bungies Sci-Fi-Meisterwerk Halo: Combat Evolved. Tatsächlich war der Frontmann von V1 jahrelang bei Bungie aktiv und begleitete den Übergang von Halo zu Destiny. Während unseres Interviews in der letzten Woche haben wir mit ihm eine Reihe von Dingen besprochen, die sein neues Projekt beeinflussten.

Zu diesen Inspirationen gehören unter anderem die Serie Firefly und der Roman „Die Abendröte im Westen" von Cormac McCarthy - der Protagonist war für Lehto ein Schlüsselfaktor zur Realisierung dieses Vorhabens. Für diejenigen, die von außen hereinschauen, wird der Einfluss von Halo natürlich am deutlichsten zu spüren sein. Die futuristische Umgebung, der visuelle Stil der Technologie - auch ohne zu wissen, wer dieses Projekt anführt, wäre man dank der vielen Parallelen auf kurz oder lang zu Bungie gestoßen.

"Ich denke die Leute könnten diesen Fingerabdruck sehen", sagte Lehto uns während unseres Skype-Interviews. "Es ist mein künstlerischer, ästhetischer Stil und ich denke, es ist etwas, das sie sicher wiedererkennen werden, wenn es um die Beziehung zwischen Halo und Disintegration geht. Aber das ist im Grunde genommen schon, wo die Ähnlichkeiten enden. Disintegration ist wirklich von Anfang bis Ende ein einzigartiger Titel und ich denke, dass die Spieler es als Solches erkennen werden."

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Was ist Disintegration denn nun? Für die Uneingeweihten ist es ein Science-Fiction-Shooter in ferner Zukunft. In dieser weit entfernten Realität wurden menschliche Gehirne erfolgreich in Roboterkörper transplantiert, weshalb wir „omnidirektionale Grav-Cycles" steuern (Flugdrohnen im Wesentlichen). Laut Lehto hat das Team einige Zeit gebraucht, um die ideale Steuerung für diese schwebenden Vehikel zu finden. Neben der Fortbewegung steht nämlich auch das Erteilen von Befehlen auf unserer To-do-Liste, da wir ein paar Bodentruppen vor Ort verwalten müssen. Diese Soldaten bewegen sich kontextuell zu den vom Spieler platzierten Markern und greifen bestimmte Ziele an.

"Wir geben dem Spieler diese Freiheit, sich auf einzigartige Weise in der Umgebung zu bewegen. Wir statten das Grav-Cycle mit Waffen aus - Bordwaffen, Offensiv- und Defensivfähigkeiten - und dann mussten wir völlig neue Arten der Interaktion erfinden, um mit diesen Bodeneinheiten zu interagieren. Es soll taktisch und strategisch sein, aber den Spieler nicht überwältigen."

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Das Spiel ist auf eine Solokampagne und einen Mehrspielermodus aufgeteilt, den viele Spieler bereits letztes Jahr in öffentlichen Tests ausprobieren konnten. Diese beiden Seiten des Spiels, die angeblich aus den gleichen Bausteinen bestehen, sind sehr unterschiedlich:

„Das Mehrspielerreich, die Kampfarena des Multiplayers, ist sehr chaotisch und sehr hektisch", erklärte Lehto. "Es ist insgesamt eine frenetische, großartige Erfahrung, besonders wenn sich die Spieler mit den richtigen Crews ausrüsten und gemeinsam wirklich strategisch vorgehen."

"Es ist wichtig, dass die Spieler erkennen, dass bei Disintegration das Grav-Cycle und dessen Waffen an Bord großartig und effektiv sind. Sie sind aber trotzdem nur ein (sehr wichtiger) Teil der größeren Gleichung. Der andere kritische Aspekt sind die Bodeneinheiten, die jeweils eine einzigartige Fähigkeit besitzen. Diese Fertigkeiten sind manchmal sehr effektiv gegen andere Bodeneinheiten und manchmal sehr effektiv gegen feindliche Grav-Cycles."

"Jede Besatzung hat eine andere Rolle im Kampf und einen anderen [Zweck] und wenn man die Crew richtig auswählt und einsetzt, dann ist sie im Kampf sehr effektiv."

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Der Mehrspielermodus ist jedoch nur ein Teil des Pakets, denn auf uns wartet auch eine Story-Kampagne mit acht bis zehn Stunden Spielzeit. Natürlich ist das grundlegende Gameplay ähnlich, aber es gibt auch einige wesentliche Unterschiede, die die beiden Facetten voneinander unterscheiden.

"Im Gegensatz zum [frenetischeren Mehrspielermodus] ist der Singleplayer insgesamt eine langsamere Erfahrung. Im Einzelspielermodus geben wir dem Spieler die Freiheit, sich auf einen Kampf einzulassen, machen dann eine Verschnaufpause und erkunden ein wenig innerhalb dieser Umgebung. Wir geben euch in der Kampagne auch eine wichtige Funktion, die ihr im Mehrspielermodus nicht habt."

Lehto erklärte anschließend, dass die Spieler in der Solokampagne die Zeit verlangsamen können: "Wir erweitern die Zeit, damit der Spieler wirklich überlegen kann, wie er seine Einheitenfähigkeit nutzen will. Und noch interessanter ist, dass die Spieler in dieser verlangsamten Zeit mehrere Einheitenfähigkeiten am Boden miteinander verketten können, damit [die Soldaten] Dinge tun, zu denen sie im Mehrspielermodus physisch einfach nicht in der Lage wären."

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Im Mehrspielermodus stehen verschiedene Crews mit festgelegtem Arsenal zur Auswahl, während wir unsere Einheiten und das Grav-Cycle im Solo-Modus im Laufe der Zeit verbessern können. Das geschieht über Upgrade-Chips, die während des Spiels gefunden werden und die in die Entwicklung unserer Prioritäten fließen. Anscheinend spielen diese Upgrades "einen kritischen Faktor", sobald die Begegnungen später in der Geschichte schwieriger ausfallen.

Die Kampagne ist nicht besonders lang (was auf die bescheidene Größe des Studios zurückgeht), aber es gibt Pläne, "nach dem Start weiterhin mit der Einzelspielerumgebung und dem Story-Bereich in Kontakt zu treten". Lehto teilte uns mit, dass er bereits einige Ideen dafür im Kopf habe, wollte jedoch keine Einzelheiten nennen. Das Studio arbeite jedoch "aktiv" an Inhalten, die nach dem Start ins Spiel kommen sollen, um die Community längerfristig zu motivieren. Bestätigt wurden bislang nur neue Multiplayer-Karten, -Modi und -Crews. Intern soll aktuell schon darüber gesprochen werden, wie man das Spiel verbessern kann, um die zusätzliche Leistung der PS5 und Xbox Series X zu nutzen, sobald diese Systeme Ende des Jahres landen.

Aber bis dahin bleibt ja noch einige Zeit, denn Disintegration ist noch nicht einmal erhältlich. Das Debüt von V1 Interactive startet am 16. Juni auf PC, PS4 und Xbox One.

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