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Gears Tactics

Gears Tactics (Xbox Series)

Das Gears-Strategiespiel ist zurück, diesmal jedoch auf der Konsole.

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Es ist erst sechs Monate her, seit ich Gears Tactics auf dem PC gespielt habe (das Game erschien Ende April auf dem Computer). Damals gab es viele Spieler, die sich wunderten, warum der Titel nicht auch auf der Xbox One erschien. Erst seit ein paar Wochen wissen wir, dass sich Microsoft das Game zum Konsolenstart ihrer Next-Gen-Hardware aufbewahrt.

Der offensichtlichste Unterschied zwischen den beiden Editionen von Gears Tactics auf PC und Konsole besteht natürlich in der Steuerung. Obwohl es bereits auf dem Computer eine Controller-Optionen gab, spielt ihr auf der Konsole natürlich nicht mit Maus und Tastatur. Die präzise Kontrolle der Maus sorgt dafür, dass sie im Bereich der Strategiespiele (insbesondere im Echtzeit-Sektor) das überlegene Werkzeug bleibt. Doch auch auf den Konsolen hat sich die Technik über die Jahre weiterentwickelt und deshalb gibt es heute selbst auf diesen Maschinen viele fortschrittliche Titel im RTS-Genre.

Falls ihr unsere Kritik von vor einem halben Jahr noch nicht gelesen haben solltet, holt das am besten direkt nach, denn in diesem Artikel geht es vorrangig um den Konsolenport. Im Unterschied zu Xcom müssen wir unsere Soldaten in Gears Tactics nicht über ein Gitterraster scheuchen, sondern können das gesamte Schlachtfeld nutzen. Jeder Charakter kann pro Runde bis zu drei Aktionen ausführen, wobei das Laufen über eine bestimmte Distanz oder das Schießen je eine Aktion erfordert. Wenn euch keine Aktionen mehr zur Verfügung stehen, müsst ihr die Kontrolle abgeben, also solltet ihr genau überlegen, was euch wichtiger ist.

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Da es sich hier um ein vom grafischen Standpunkt her gesehen relativ überschaubares Strategiespiel handelt, steht die Hardware nicht wirklich unter Druck.

Schon im Vorfeld der Veröffentlichung versprachen die Entwickler, dass Gears Tactics auf der Xbox Series X mit 4K-Auflösung bei 60 Bildern pro Sekunde läuft. Da es sich hier um ein vom grafischen Standpunkt her gesehen relativ überschaubares Strategiespiel handelt, steht die Hardware nicht wirklich unter Druck. Die Standardeinstellungen für Cutszenen sind auf 30 Bilder pro Sekunde festgesetzt, was eine cinematografische Entscheidung zu sein scheint. Ihr könnt euch aber auch für 60 Bilder pro Sekunde entscheiden, falls ihr dieses Spielgefühl lieber mögt.

Die Level sind vorbildlich lang, die als eine Art Miniabenteuer mit klaren Zielen konzipiert wurden. Ihr könnt immer nur einen kleinen Teil des aktuellen Abschnitts sehen, der oft bereits mehrere Geheimnisse enthält. Feinde tauchen immer genau dort auf, wo ihr sie am wenigsten erwartet, denn Gears Tactics borgt sich den flotten Lufttransport aus der Halo-Serie aus und macht davon ordentlich Gebrauch. Ich verstehe, dass das eine flexible Möglichkeit ist, die Missionen unvorhersehbarer zu gestalten, doch dieses zufällige Element birgt leider auch einiges an Frustpotential. Was mich außerdem stört ist, dass sich das Mikromanagement und die Optimierung der eigenen Charaktere zwischen den Missionen leider immer noch nicht wirklich lohnen.

Das Spielen mit einem Controller funktioniert jedenfalls reibungslos. Wir wechseln mit den Schultertasten zwischen den ausgewählten Kämpfern und das Steuerkreuz hilft beim Blättern zwischen den Angriffsoptionen. Die häufigsten Aktionen, wie der Angriff, werden an Shortcuts gekoppelt, um den Auswahlvorgang etwas zu beschleunigen. Maus und Tastatur sind also immer noch deutlich flüssiger zu bedienen, allerdings beeinflusst die Controller-Steuerung das Spielerlebnis von Gears Tactics in keiner Weise negativ. Beim ziemlich vollgepackten HUD gibt es ebenfalls einige Anpassungen, sodass die Benutzeroberfläche nun besser auf einem Fernseher wirkt.

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Die präzise Kontrolle der Maus sorgt dafür, dass sie im Bereich der Strategiespiele (insbesondere im Echtzeit-Sektor) das überlegene Werkzeug bleibt.

Die Bewegungsfreiheit der Einheiten und das System der Combo-Punkte habe ich beim erneuten Spielen auf der Xbox Series im höheren Schwierigkeitsgrad noch mehr zu schätzen gelernt. Wenn ihr Gears Tactics auf diese Weise spielt, erinnert es ein wenig an das "echte" Gears of War (inklusive vieler Nahkampfaktionen und blutiger Finisher). Ihr müsst in eurem Zug dafür sorgen, dass starke Einheit nach Möglichkeit zusätzliche Aktionen erhalten, sodass sie aus jeder Runde das Maximum herausholen. Neu ist ansonsten noch der Roboter Jack, der als spielbarer Charakter hinzugefügt wurde. Er kann Gegner vorübergehend übernehmen, was uns neue taktische Möglichkeiten eröffnet.

Alles in allem hat das Spiel für mich also auch auf dem großen Fernseher funktioniert. Wer sich mit Gabe Diaz (und ihrer Eurovision-Frisur) und dem absolut steinharten Sid Redburn (der zum Frühstück meiner Meinung nach Schrott anstelle von Cornflakes isst) gegen den ungewöhnlich Bösewicht Ukkon wehren möchte, der darf ab dem 10. November also auch mit einem Controller in der Hand auf seinem Fernseher loslegen. Das Game macht noch genauso viel Spaß wie vor sechs Monaten auf dem PC. Gears-of-War-Fans werden ganz bestimmt auf ihre Kosten kommen.

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08 Gamereactor Deutschland
8 / 10
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hervorragendes Karten-Layout, spaßige Kämpfe, einigermaßen herausfordernd, schöne Präsentation, anständig geschriebene Geschichte, geringe Hardware-Anforderungen, schicke Präsentation.
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das Setup mit Maus und Tastatur ist flexibler als die Steuerung mit dem Controller, Mikromanagement spielt fast keine Rolle.
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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