Django Unchained

Der Film spielt zwei Jahre vor dem amerikanischen Bürgerkrieg, Schwarze haben im Süden der USA keinerlei Rechte. Mit der Figur Dr. King Schultz ist es ausgerechnet ein Deutscher aus Düsseldorf, der gegen die menschenunwürdigen Zustände vorgeht.

Zunächst befreit er den eigentlichen Filmhelden Django aus rein beruflichem Interesse aus der Gefangenschaft. Schultz ist nämlich ein Kopfgeldjäger, der Hilfe bei der Identifizierung seiner Zielpersonen braucht. Doch die Zusammenarbeit mit dem talentierten Schützen Django läuft so gut, dass er ihn zu seinem Assistenten macht.

Und dann ist da noch die Geschichte mit Broomhilda von Shaft. Die ist Djangos Ehefrau und spricht, als Sklavin von Deutschen großgezogen, die Muttersprache von King Schultz. Dass sie nach Brunhilde aus der Nibelungensage benannt ist und von dem bösen Großgrundbesitzer Calvin Candie weggesperrt wurde, macht es für Schultz zur patriotischen Pflicht, sie zu retten. Klingt verrückt? Ist ja auch Tarantino. Darum bietet der Film abgedrehte Wendungen, Anspielungen, Ideen und Monologe. Denn Tarantino sagt von sich, er sei der beste Dialogschreiber der Welt. Und sogar für Leute, die ihn wegen solcher Aussagen am liebsten in die Luft jagen würden, hat er eine Szene eingebaut. Der Meister hat also an alles gedacht - und verstärkt sein Talent mit einer großartigen Riege von Schauspielern. Christoph Waltz, Leonardo DiCaprio und Jamie Foxx überzeugen auf ganzer Linie. Gastauftritte von alten Haudegen wie Don „Miami Vice" Johnson und dem originalen Django-Darsteller Franco Nero verleihen dem Ganzen gekonnt ein weiteres ironisches Augenzwinkern.

Trotzdem bleibt das ernste Grundthema die ganze Zeit präsent - mit der schonungslosen Darstellung der Sklaverei provoziert Tarantino seine Landsleute bis an die Schmerzgrenze. Hier und da hätte er noch tiefer bohren können, denn bei aller Plakativität wirft der Film viele interessante Fragen auf.