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Das verflixte siebte Jahr

Eine Konsolengeneration geht nun endlich zu Ende. Die Zeiten ändern sich. Was uns wohl erwartet?

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Eine ganze Weile hat es gedauert, aber nun scheint es so, als könnten wir noch in diesem Monat einen ersten Blick auf die nächste Konsolengeneration werfen. Zu der würden wir an dieser Stelle gern auch die Wii U zählen, aber abgesehen von Nintendos erfolgreicher Controller-Abteilung kann die innovative Konsole in vielen Kernbereichen gerade einmal mit Sonys und Microsofts aktueller Konsolengeneration mithalten. Dass die Wii U noch immer nicht voll angenommen wurde, beweist dabei nur, dass Nintendo weiterhin lediglich kleine Fortschritte macht.

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Ein Vorgeschmack darauf, die die neue Playstation vielleicht aussehen könnte.

Mit Sonys nahender Pressekonferenz am 20. Februar wird nun mit Beginn des verflixten siebten Jahres das ersehnte erste Licht am Ende des Tunnels sichtbar. Damit hat das Lesen von Gerüchten und das Rätselraten um die technischen Leistungen der Konsolen oder ihre Namen endlich ein Ende. Stattdessen freuen wir uns auf die tatsächlichen nächsten Angebote der großen Plattform-Hersteller. Bald hat das Spekulieren ein Ende. Bald werden wir es wissen.

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Die neue Xbox - es ist fast sicher, dass sie weder in dieser Art noch Form so aussehen wird.
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Die Gerüchte sind so zahlreich und unterschiedlich, dass es eigentlich unmöglich ist, sie auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Obwohl wir natürlich versucht haben, uns nicht all zu sehr von dem allgemeinen Hype anstecken zu lassen, finden sich auch auf Gamereactor ein paar Leckerbissen zu Sonys und Microsofts neuen Konsolen. Am 20. Februar werden wir erfahren, wie nah wir mit unseren Spekulationen an der Wirklichkeit lagen - zumindest soweit es Sony betrifft.

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Nintendo hatte sich von der Wii U selbst mehr versprochen.

Realistisch betrachtet scheinen die Gerüchte aber zumindest nicht zu weit von den Tatsachen abzuweichen. Immerhin haben die Entwickler bereits vor einer ganzen Weile ihre Entwickungskits erhalten und die Gruppe von Eingeweihten wächst mit jedem Tag. Nun müssen sich die Puzzlestücke nur noch zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Dann warten wir nur noch auf die endgültige Bestätigung darüber, wie viele Prozessor-Kerne es geben wird und mit welcher Prozessorleistung die Konsolen laufen werden.

Am Ende aber ist das alles Augenwischerei. Bei der nächsten Konsolengeneration wird es nicht um RAM, Multi-Core-Prozessoren oder die Leistung der Grafik gehen. In einigen Wochen werden wir sehen wie Sony, und später Microsoft, stattdessen anfangen, ihre Dominanz in unseren Wohnzimmern auszubauen. Und dieser Prozess hat schon lange begonnen. Am Ende des Zyklus kam die Einführung von Apps, die uns stärker an die jeweilige Konsole binden sollten. Fernsehprogramme, soziale Netzwerke, Musik und Radio; all die Dinge, die wir jeden Tag auf unzähligen Geräten konsumieren, fingen an, überall über die Bildschirme zu flimmern. Und genau hier wird der Krieg zwischen den neuen Konsolen ausgefochten werden. Während der Unterschied zwischen der Hardware vermutlich unwesentlich sein wird, wird vielmehr die Einbindung unserer Umgebung die nächste Generation bestimmen.

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Ouya, Piston und Gamestick - alles neue Konsolen, die bald erscheinen sollen.

Es ist gerade die Bedeutsamkeit von Apps und sozialen Vernetzungen, die Nintendo dazu inspiriert hat, ein relativ einfaches Gerät auf den Markt zu werfen. Der Konzern sieht die nächste Generation nicht durch die Hardware bestimmt und hat auf diese Annahme alles gesetzt. Dabei hat Nintendo aber vielleicht trotzdem die Wichtigkeit der Prozessor-Leistung ein wenig vernachlässigt. Deshalb werden auch all die Innovationen des Wii U-Gamepads die Konsole nicht davor bewahren, schnell zu altern.

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Während Nintendo diesen Weg eingeschlagen hat, können wir von der neuen Xbox und der nächsten Playstation einen erheblichen Durchbruch im Bezug auf die Performance erwarten. Wahrscheinlich erwarten uns am Ende zwei Konsolen, die es mit denn aktuellen Top-PCs aufnehmen können - technisch zwar nicht neuer, aber wesentlich erschwinglicher. Die Texturen werden sich verbessern, die Bildwiederholrate wird steigen und mit der Entwicklung kommen neue Bildschirme, auf deren 4K-Technik wir bereits auf der diesjährigen CES einen ersten Vorgeschmack bekommen haben und die sichtbar die visuelle Qualität verbessern werden. Eines dieser aufregenden Worte, das in diesen Tagen dabei oft bemüht wird, ist "hyperrealistisch". Oh ja, bitte!

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Neben den Spielen geht es aber nicht nur um Musik, Sport oder Facebook, obwohl diese Komponenten diesmal eine größere Rolle spielen werden. Stattdessen werden die Äquivalente der nächsten Generation zu Move und Kinect die Schlüsselelemente für Sony und Microsoft im Kampf mit Nintendo um die Casual-Krone sein. Im Gespräch sind dabei unter anderem Augmented Reality-Geräte und ein IllumiRoom, bei dem der ganze Raum in die Spielerfahrung eingebunden wird. Und gerade hier werden wir sehen, dass die Hersteller deutlich größere Risiken eingehen. Für jede Blu-Ray gibt es eine HD-Disc, die nur darauf wartet, vergessen zu werden...

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Sony und Microsoft haben sich jetzt eine ganze Weile argwöhnisch beäugt. Geblinzelt wurde dabei gelegentlich auch in Richtung Apple und Nintendo. Trotzdem können wir nicht anders, als uns zu fragen, ob die größte Bedrohung für beide Unternehmen und ihre nächste Konsolengeneration nicht vielleicht aus einer ganz anderen Ecke stammt. Android betriebene Konsolen sprießen überall aus dem Boden und angeführt wird diese Bewegung vom beliebten PC-Entwickler: Valve und ihrem Dienst Steam. Alles was die neuen Konsolen erreichen wollen, ist bereits auf dem PC möglich, womit der Erfolg der neuen Plattformen an ihrer Erschwinglichkeit und Zugänglichkeit hängen wird. Uns erwartet mit Sicherheit eine aufregende neue Spiele-Landschaft, die zwar voller Unsicherheiten aber auch voller Auswahlmöglichkeiten ist.

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Sony scheint seine neue Konsole am 20. Februar einer ausgewählten Gruppe von Investoren und Journalisten in New York zu präsentieren - wir sind ebenfalls dabei. Und wenn ihr uns fragt, dann wurde das tatsächlich auch Zeit. Das Versagen durch frühe Hardwarefehler und der Wunsch, dass Letzte aus dem aktuellen Zyklus rauszuholen, führten dazu, dass es die jetzige Konsolengeneration eigentlich schon viel zu lange gibt. Die Ankündigung dürfte daher nicht nur Gamer freuen, sondern auch Händler sowie natürlich Publisher, die ihre neuen Marken an ein begieriges Publikum bringen wollen.

In einem Teaser-Trailer hat uns Sony dazu eingeladen, am 20. Februar in die Zukunft zu sehen. Und das ist eine Einladung, die wir nur allzu gern annehmen.

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