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Film-Kritiken
Argo

Argo

Besondere und insbesondere hoffnungslose Situationen erfordern absurdes Denken, um sie vielleicht doch noch auflösen zu können.

Tony Mendez arbeit bei der CIA als Spezialist für Rettungsaktionen jeder Art. Er ist einer dieser Helden, die nicht als Held wahrgenommen werden. Weil niemand wissen darf, was Mendez macht. Ende 1979 wird der Iran von der Revolution überrannt. Wütende Studenten stürmen die US-Botschaft und nehmen über 50 US-Bürger als Geiseln. Sechs Diplomaten entkommen unentdeckt und schlüpfen beim kanadischen Botschafter unter. Befreien kann die USA niemanden. Vorerst. Dafür haben sie ein riesiges außenpolitisches Problem, das zu einem daheim wird.

1980 kommt Fluchthelfer Mendez ins Spiel. Er wird nicht die 50 Amerikaner aus dem Gefängnis holen, das einmal eine Botschaft war. Aber er will die sechs US-Bürger aus der kanadischen Botschaft holen. Weil die USA sie holen müssen, denn Kanada will die Amis loswerden. Alle Pläne laufen ins Leere, dann liefert der Planet der Affen die Lösung. Mendez will einreisen und mit den sechs US-Diplomaten im Flugzeug wieder ausreisen. Einfach so. Einziges Problem: Er muss den Behörden, den Sicherheitsleuten und den Revolutionären was vorgaukeln. Der Plan: Die sieben geben sich als kanadisches Filmteam aus, das exotische Drehorte für den Film Argo sucht.

Extravagante Tarnung gilt bei der CIA als schwierig, aber es gibt keine Optionen. Also setzen sie mit Geld und Chuzpe die übliche Hollywood-Maschinerie in Gang und veranstalten einen Riesenzirkus, um schon im Vorfeld die Illusion perfekt zu machen. Hier ist der Film eine herrlich enttarnende Persiflage auf den Filmbetrieb an sich. Die Ausreise ist eine vergleichsweise kurze Episode, die aber dann doch so verdammt spannend inszeniert und nah dran gefilmt ist, dass es einem immer wieder die Luft abschnürt.

Auf der Blu-ray ist die ungekürzte Version drauf, die wunderbar scharfe Bilder liefert und knapp zehn Minuten länger ist als die Kinofassung. Reichlich Bonusmaterial gibt‘s auch, das die Oscar-gekrönte Regiearbeit von Ben Affleck und seinen absoluten Willen zur Authentizität eindrucksvoll untermauert.

Argo
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