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Virginia

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Das Detektiv-Adventure von Variable State regt durch seine Demo zum Nachdenken an - und erinnert dabei an die Netflix-Serie Stranger Things.

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Variable State hat gerade eine Demo für Virginia auf Steam veröffentlicht, und die hat für einiges an Aufsehen gesorgt - in erster Linie, weil sie so einzigartig ist. Die Demo ist kein kurzer Ausschnitt des Spiels, um das Gameplay vorführen und erzählt auch nicht die Hauptgeschichte. Stattdessen gibt es eigentlich wenig zu tun, dafür gleichzeitig viel zum Nachdenken.

Das Format der Demo ist am verblüffendsten. Sie funktioniert wie ein Film-Trailer und zeigt zufällige Ausschnitte aus der zentralen Geschichte - allerdings ohne jeden weiteren Kontext. Alles ist lose zusammengefügt, um eine Demonstration des gesamten Spiels zu geben. Das Layout gleicht einem Traum, in dem manche Dinge aus dem Nichts auftauchen und alles extrem verwirrend wirkt. Die Verbindungen zwischen all diesen Abschnitten sind nicht offensichtlich, aber die Spieler können die wenigen Informationen wie etwa die kleinen Hinweise der Umgebung nutzen und ihre eigenen Schlüsse ziehen.

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Ein bisschen erinnert mich die Demo an die Netflix-Serie Stranger Things.
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Man übernimmt scheinbar die Rolle eines FBI-Agenten, der noch einen Partner hat, der ebenfalls in der Demo auftaucht. Die beiden untersuchen das Verschwinden von jemandem mit dem Namen Lucas D. Fairfax. Das sind alles solide Hinweise, die einem das Spiel gibt, aber dem Detektiv werden in jeder Sektion kleine Hinweise gegeben, die dann auf weitere Indizien untersucht werden können, um dahinter zu kommen, was eigentlich passiert ist und warum.

Ein bisschen erinnert mich die Demo an die Netflix-Serie Stranger Things. Die Detektive und Polizisten tragen die gleiche Kopfbedeckung wie jene in Stranger Things. Die Geschichte spielt auch in einer Kleinstadt und die ungewöhnlichen Ereignisse erinnern an die Netflix-Show, aber es gibt auch viel einzigartiges in Virginia. Tatsächlich wird hier gar nichts kopiert und das Spiel ist sich seiner Individualität sehr bewusst.

Die Optik erinnert an Cartoons mit wenig feinen Details. Der Look ist aber trotzdem nicht unrealistisch oder albern. Insgesamt hat es eine eher düstere Note und das trotz der unförmigen und bunten Figuren. Und selbst wenn die ein wenig seltsam aussehen, wirk ihr Verhalten sehr menschlich und das ganze Spiel erinnert an eine reale Welt voller realer Leute - auch wenn der Stil eher an Knetmasse erinnert.

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Der Look ist aber trotzdem nicht unrealistisch oder albern.

Die Atmosphäre wird während der Demo durch kurze, aber sehr wirkungsvoller Einblicke in die Geschichte erzeugt, die von sehr langsamer Klaviermusik begleitet werden. Während man jeden Teil genau betrachtet, klimpert das Klavier, bis der Abschnitt ins Schwarze überblendet und uns mit dem Blick auf unsere eigenen Reflexion zurücklässt, bevor die nächste Szene beginnt. Diese Schnitte erschüttern einen nicht unbedingt - ganz im Gegenteil. Ich habe die Ereignisse auf mich wirken lassen und über ihre Bedeutung sinniert, bevor ich mich dem nächsten Abschnitt zugewendet habe.

Das beeindruckendste an der Virginia-Demo ist, dass man so viel Zeug zum Nachdenken durch nur etwa zehn Minuten Spielzeit geliefert bekommt (abhängig davon, wie viel Zeit man sich mit dem Umschauen lässt). Jeder Abschnitt dauert nur wenige Minute, es gibt aber viel Informationen, Umgebungshinweise und Ereignisse, die auf uns wirken. Man wäre ein Trottel, wenn man glauben würde, das alles ergäbe keinen Sinn. Die subtilen Zeilen der Story sind genug, um das Gehirn anzuregen, aber nicht genug, um solide Lösungen zu liefern. Variable State nutzt genau das sehr geschickt aus, um einen in das richtige Spiel zu locken, um dann dort nach den Antworten zu suchen.

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