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Vampyr

Vampyr: Leben und Tod in London

Dontnod zeigte uns ihren nächsten Titel auf einem Anspiel-Event in Paris.

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In Paris hatten wir die Gelegenheit mit Dontnod vor der Veröffentlichung am 5. Juni über ihr neues Spiel Vampyr zu sprechen. Nach Remember Me und Life is Strange (zwei Titeln, die sehr positiv aufgenommen wurden) hat sich das Studio entschieden sich einer wesentlich düsteren Thematik zuzuwenden. Wir durften den Titel leider nicht selbst anspielen, aber die Entwickler haben uns eine halbe Stunde lang Einblicke in ihre Welt gegeben.

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Game Director Philippe Moreau führte uns zu Beginn unseres Termins durch den White-Chapel-Distrikt. In den ersten Sekunden sehen wir, wie ein Mann einen anderen aus kürzester Entfernung erschoss. Es war Nacht und die Nebelschwaden hingen tief, so wie man es von einem Vampirspiel erwartet. Im düsteren und furchteinflößenden London von 1918 lebt der charismatische Vampir-Arzt Jonathan E. Reid - unser Protagonist. Moreau erklärte uns, dass das Team hart an jeder einzelnen Figur gearbeitet hätte und man in Vampyr nicht durch eine Stadt voller seelenloser Leute spazieren würde. Jeder Bewohner beeinflusst die Nachbarschaft und seine Mitmenschen. Alle haben ihre eigene Geschichte, Temperament, Geheimnisse und ein Leben, dem sie nachgehen.

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Wenn wir als Vampir einen von ihnen töten, stört das den roten Faden der Geschichte. Wenn wir einen verheirateten Mann umbringen, wird seine Frau von tiefen Depressionen geplagt, was die Handlung beeinflussen könnte. Trotzdem ist das Trinken von Blut die beste Möglichkeit Erfahrungspunkte zu sammeln und stärker zu werden. Es soll wohl auch möglich sein das Spiel abzuschließen ohne jemanden zu töten, aber dadurch würden unsere Vampirfähigkeiten stark eingeschränkt, so der Entwickler. Talente wie Unsichtbarkeit, Teleportation, gesteigerte Wahrnehmung und die Möglichkeit NPCs zu kontrollieren würden dann nicht so stark ausgeprägt sein. Um die gesammelte Erfahrung zu verinnerlichen müssen wir uns einen ruhigen Ort suchen und rasten. Es darf hierbei nicht vergessen werden, dass das Böse sein Unwesen in der britischen Hauptstadt treibt und Tote zum Leben erweckt, indem es die Leichen in mörderische Kreaturen verwandelt. Wenn wir also die Bevölkerung dezimieren, um an Erfahrungspunkte zu gelangen, dann steigert das zwar unsere Vampirfähigkeiten, doch die werden auch entsprechend häufiger genutzt werden, um die Auferstandenen erneut zu töten.

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In der gezeigten Mission muss Dr. Reid an Informationen über eine Zielperson gelangen, um Zugang zu einem Gebäude zu erhalten. Wir müssen eine Möglichkeit finden die Person zu überzeugen und treffen auf unserem Weg dahin ein paar ziemlich ungemütliche Kreaturen. Den Widersachern entledigen wir uns mit allerlei Waffen, die auf den Straßen liegen und von einfachen Knüppeln bis zu Sägen reichen. In unserem Abenteuer werden wir Monster mit übermenschlichen Kräften und furchtbar entstelltem Aussehen begegnen. Manche gehören direkt zur Geschichte, während andere einfache Schergen sind. Gleichzeitig ist die Miliz hinter uns her und die wurde speziell für die Jagd auf Monster ins Leben gerufen - die Menschen machen also ebenfalls Jagd auf uns. Im Kampf müssen wir mit unseren Fähigkeiten jonglieren und dabei stets unseren Ausdauerbalken im Auge behalten. Das System ist flexibler gehalten als etwa bei Dark Souls, aber wichtig für Kombos. Jonathan besitzt außerdem einen Angriff in den er all seine Wut legt, um sämtliche nahe Gegner zu beseitigen. Das sieht großartig aus, allerdings ist der Einsatz natürlich begrenzt.

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Während der Präsentation wurde demonstriert, dass manchmal schwere Entscheidungen getroffen werden müssen. Nachdem Dr. Reid endlich in das Gebäude gelangte traf er auf eine Ärztin, die gerade einen dem Tode nahen Patienten operierte. Dr. Reid bietet seine Hilfe an, aber das ganze Blut bringt seine vampirischen Triebe zum Rasen. Trotz der Bemühungen stirbt der Patient letztlich und nach einem Dialog zwischen der Ärztin und Reid - über den ich hier nicht mehr verraten will - stehen wir vor der Entscheidung: Töten wir sie oder lassen wir sie leben? Sollten wir uns dafür entscheiden sie zu töten, dann kann sie nicht mehr die Bewohner des Distrikts behandeln und die Krankheit breitet sich aus. Wenn wir sie nicht töten... Nun, das müsst ihr selbst herausfinden.

Am Ende der Präsentation zeigten uns die Entwickler ein kurzes Video, das eine Stadt im Bloodborne-Look vorführte. Wir sehen London, das von Bränden zerstört und von Monstern geplündert wurde - das passiert wenn wir uns entscheiden, jeden und alles zu töten. Alles ist miteinander verbunden: die Bewohner, ihre persönliche Geschichte, ihre Leben, die Krankheit, die Fähigkeiten, die Monster und natürlich unsere Moral. Das ist es, was das Schicksal von Jonathan E. Reid - dem Vampirdoktor - entscheiden wird und auch das Schicksal von London. Ich kann es nicht erwarten dieses Universum selbst(mit dem Controller in der Hand)zu erforschen.

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KRITIK. Von Jon Newcombe

Das Leben nach dem Tod ist eigenartig... irgendwie schade, dass Dontnod es mit viel Potenzial in der Hinterhand leider verpusht hat.



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