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The Elder Scrolls Online: Blackwood

The Elder Scrolls Online: Blackwood angespielt

Nach einer Woche im Dunkelforst befreien wir uns aus den Klauen der Daedra und berichten über die Inhalte des kommenden Elder-Scrolls-Online-Kapitels Blackwood.

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Mit dem DLC-Verliespaket Flames of Ambition läutete Bethesda im vergangenen März die neueste, ganzjährige Geschichte von The Elder Scrolls Online ein. Die Tore von Oblivion heißt das vierteilige Abenteuer, welches 800 Jahre vor den Ereignissen in The Elder Scrolls IV spielt, und sich auf den Daedrafürsten Mehrunes Dagon fokussiert. Im Juni erscheint mit dem Kapitel Blackwood der zweite Teil der Geschichte, dieses Mal führt es uns in das neue Gebiet Dunkelforst, mit seiner kaiserlichen Stadt Leyawiin und den Sümpfen des Schattenfenns.

Um den mächtigen Daedra aufzuhalten, statten wir auch den düsteren Gefilden der Totenländer (zuletzt gesehen in The Elder Scrolls IV: Oblivion) einen Besuch ab. Wir hatten die Gelegenheit, uns eine Woche lang in einer frühen Version des Kapitels umzuschauen, einen Blick auf das neue Gefährtensystem zu werfen und uns in die ein oder andere daedrische Intrige zu verfangen. Davon gibt es in der Region zuhauf, denn egal ob ambitionierter Anhänger oder naiver Beiläufer, so ziemlich jeder Charakter scheint in den ein oder anderen Komplott involviert zu sein. Im Vordergrund der Geschichte stehen die Langhauskaiser, deren Pakt mit dem Fürsten der Zerstörung Mehrunes Dagon (wieder einmal) ganz Tamriel in Gefahr bringt.

Eine Geschichte voller Intrigen und finsteren Geheimnissen benötigt einen fähigen Detektiv, weswegen uns die ausgeklügelte Waldelfe Eveli Scharfpfeil durch die gesamte Hauptgeschichte begleitet. Auch die Daedra Lyranth zeigt sich trotz ihrer Abneigung gegenüber Menschen interessiert an den Geschehnissen in der Region und steht Spielern mit ihren Einblicken in die Welt der Daedra beiseite. Verräter müssen aufgedeckt und die mysteriösen vier Ambitionen vor den Klauen der Daedra bewahrt werden. Diese agieren jedoch niemals allein, Anhänger treten aus sämtlichen Schichten der Gesellschaft zum Vorschein. Im neusten Kapitel Blackwood dreht sich also alles um die Daedra und ihre trügerischen Machenschaften, politische Intrigen und den Pakt mit dem Teufel.

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Läuft alles nach Plan, wird The Elder Scrolls Online: Blackwood am 1. Juni den PC erreichen.

Bevor es mit dem Anspielen losging, präsentierte uns Creative Director Rich Lambert einige Eckdaten des Kapitels. Allgemein hält sich Blackwood an die bereits bekannte Struktur vorheriger Kapitel: Spieler erwartet eine Hauptgeschichte mit über 30 Stunden Spielzeit, Portale stellen die neue regionale Version der Weltereignisse dar, die 12-Spieler-Prüfung Felshain hetzt argonische Daedra-Anbeter auf die Spieler und ein neues, regionales Tutorial bietet Frischlingen einen Einstieg in das Spiel.

Neu dabei sind tägliche und wöchentliche Aufgaben, wie das Töten von 50 Skeletten, oder das erfolgreiche Absolvieren einer Quest. Beim Abschließen der jeweiligen Aufgabe erhalten Spieler eine gewisse Anzahl von "Seals of Endeavors", einer neuen Währung, die in einer dedizierten Sektion des Kronen-Shops gegen Items ausgetauscht werden kann, die anderweitig nur in den Kronen-Kisten erhältlich sind. Zu guter Letzt bieten die Entwickler den Spielern etwas Unterstützung im Kampf gegen die daedrischen Kräfte an. Diese wird im Zuge des neuen Gefährtensystems vorgestellt - der für mich mit Abstand interessanteste Aspekt des kommenden Kapitels.

Das Anheuern und Ausrüsten eines Charakters in The Elder Scrolls V: Skyrim gehörte für viele Spieler zum guten Ton. Egal ob als praktischer Ablageort überschüssiger Inventar-Inhalte, oder wahrhaftiger Begleiter. Seit Jahren machte die Spielerschaft von The Elder Scrolls Online ihr großes Interesse an einem vergleichbaren System bemerkbar, nun ist es endlich so weit. Mit dem Einzug des Gefährtensystems stellen Bethesda und Zenimax zwei wählbare Wegbegleiter vor: Dunkelelf Mirri Elendis, die als Nachtklinge unterwegs ist, oder Bastian Hallix, der als Drachenritter viel Schaden austeilt.

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Am 8. Juni soll Blackwood auch für Playstation 4 und Xbox One erscheinen.

Da die getestete Spielversion eine noch recht grobe Version des Systems präsentierte, war ich lediglich in der Lage die Kennenlern-Quests der beiden Begleiter zu absolvieren und mit ihnen zusammen in den Kampf zu ziehen. Die Liste der Gefährten-Erfolge in der Benutzeroberfläche gibt jedoch bereits einen Vorgeschmack auf die überraschende spielerische Tiefe, die Spieler hinter der Beziehung zu den Gefährten erwartet.

Um die Beziehung zu Mirri oder Bastian zu verbessern, müssen Gefährtenquests absolviert werden, die einen tieferen Einblick in die Geschichte und Persönlichkeiten der Charaktere geben. Wer seine Beziehung mit Mirri noch mehr verbessern möchte, der sollte die Dunkelelfin auf ein alkoholisches Getränk einladen, während Bastians Loyalität mit einem guten Buch zu stärken ist. Wer an dieser Stelle schon sein Amulett von Mara herausholt, muss sich noch ein wenig gedulden, doch laut Creative Director Rich Lambert arbeiten die Entwickler auch auf eine romantische Komponente der Gefährten hin.

Eine Auswahl zwischen zwei Charakteren klingt zuerst etwas ernüchternd, doch dank der manuellen Zusammenstellung der Fähigkeitensets, die denen der Spielerklassen gleichen, können die beiden Begleiter gut an die persönlichen Präferenzen angepasst werden. Im Laufe der Präsentation betonte Lambert, dass die Gefährten unabhängig von ihren Klassen als Heiler, DPS oder auch Tank fungieren können. Zusätzlich können sie Kostüme tragen, ein Reittier zugewiesen bekommen, sowie mit Rüstung und Waffen ausgestattet werden. Das sorgt neben den Fähigkeiten für zusätzliche Anpassungsmöglichkeiten des Kampfstils.

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Wer austeilen kann, muss auch einstecken können, so sind die Gefährten ebenso wie die Spieler verwundbar und können während eines Kampfes tödlich verletzt werden. Mit einem Seelenstein kann ein Gefährte wiederbelebt werden, anderweitig erwachen diese nach dem Ende des Kampfes automatisch wieder zum Leben. Als waschechte Gefährten können Mirri oder Bastian die Spieler sogar in öffentliche Dungeons begleiten und dank der bereits erwähnten Fähigkeitenanpassung als gute Unterstützung dienen. Einen wahrhaftigen Spieler ersetzen diese natürlich nicht, außerdem ist es erwähnenswert, dass die Gefährten nicht im PvP-Modus aktiviert werden können.

Der Reiz eines Systems von NPC-Begleitern liegt auch in einer gewissen Vielfalt der Charaktere. Auf meine Frage, ob und wie sich zukünftig weitere Gefährten zu Mirri und Bastian dazu gesellen werden, hielt sich Rich Lambert bedeckt. Sollte es nicht zu massiven Performance-Einbrüchen kommen (neben jedem Spieler könnte zukünftig ein Gefährte in der Spielwelt stehen) oder bei dem Großteil der Spieler auf Desinteresse stoßen, so bleibt meine Hoffnung groß, dass zukünftig noch mehr Gefährten ihren Weg in das Spiel finden. Bereits mit dem Antiquitäten-System zeigten die Entwickler, dass die Welt von The Elder Scrolls Online nicht nur in seiner Zahl der Dungeons und Kreaturen wächst, sondern auch die Rollenspiel-Aspekte und Aktivitäten fernab des Kampfes weiterhin ausgebaut werden.

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Mein erster Eindruck lässt vermuten, dass Blackwoods Hauptgeschichte aufgrund der Thematiken nicht unbedingt zu meinen Favoriten zählen wird, doch das ist lediglich eine persönliche Präferenz. Die Geschichten des Dunkelforsts handeln nicht nur von Mehrunes Dagon und politischen Intrigen, sondern geben auch Fans der Dunklen Bruderschaft neuen Stoff, weiten die Geschichte rund um die Argonier aus und gehen auf andere daedrische Bekanntheiten wie Nocturne ein. Wer sich als Fan dieser Themenwelten sieht, kann sich auf einige gute Geschichten freuen. Während Evelis Drängen auf den Status eines Tamriel-Sherlock-Holmes an manchen Stellen etwas zu sehr auf die Nase gebunden wird, bietet Lyranth mit ihrem Dasein als Daedra einige interessante Anekdoten. Abseits der Drachen von Elsweyr zählen die Portale mit ihrem Aufbau als kleine betretbare Dungeons zu den interessanteren Weltereignissen des Spiels, und bieten eine unterhaltsame Herausforderung mit guten Belohnungen.

Im Laufe der Jahre hat Zenimax einen umfangreichen Katalog interessanter Charaktere aufgebaut, die ich liebend gerne als permanenten Bestandteil meiner Reisen durch Tamriel dabei hätte. Auch wenn es noch einige Unklarheiten über den tatsächlichen Umfang des Systems gibt, ist der kleine Einblick in das Gefährtensystem das Highlight meiner Anspielzeit gewesen. The Elder Scrolls Online: Blackwood erscheint am 1. Juni auf dem PC und wird anschließend am 8. Juni auf der Playstation 4/5 und Xbox One/Series veröffentlicht werden. Wer neugierig geworden ist, kann die Prolog-Quest von Blackwood bereits kostenlos anspielen.

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