Deutsch
Gamereactor
Kritiken
The Council

The Council - Episode 1

Geheime Aufträge, Morde und Mysterien sind nur einige Zutaten des episodischen Abenteuers, das uns in das 18. Jahrhundert führt.

HQ
HQ

Louis de Richet findet sich in Paris wieder. Der junge Mann ist an einen Stuhl gefesselt. Wir schreiben das Jahr 1792, seine Mutter teilt sein Schicksal und sitzt an seiner Seite. Die beiden schaffen es der misslichen Lage zu entkommen, kurz bevor der Schurke - der sie gefangen genommen hat - sie vergiften kann. So beginnt die erste Szene des fantasievollen, historischen und geheimnisvollen Abenteuers auf der Insel des mysteriösen Lord Mortimer. In einem für diese Geschichten typischen geheimnisvollen Haus, mit geheimen Räumen und großen Hallen.

The Council mischt historische Figuren wie George Washington und Napoleon Bonaparte mit Horror-Elementen, okkulten Szenarien und praktischer Detektivarbeit. Louis erfährt von Lord Mortimer, dass seine Mutter auf der Insel vermisst wird. Mortimer lädt Louis auf die Insel ein, um bei der Suche zu helfen. Ihr dürft einige Wendungen der Geschichte erwarten - wir lernen die anderen Gäste auf der Insel kennen, enthüllen das Geheimnis ihres Besitzers, lösen diverse Probleme und treffen hoffentlich irgendwann auf unsere vermisste Mutter.

Man kann The Council auf zwei Arten betrachten. Entweder ein erzählerisches Abenteuer mit RPG-Elementen, die unsere Spielcharakter weiterentwickeln und in dem wir mit Hilfe von Gegenständen die Geschichte vorantreiben, oder als ein Rollenspiel ohne Kämpfe, mit großem Fokus auf die Geschichte. Wie immer ihr es betrachten wollt, die Vorgaben sind sehr reizvoll und innovativ.

Werbung:
The CouncilThe Council

In der ersten Episode machen wir uns mit dem komplexen Fähigkeitenbaum vertraut, der drei Zweige besitzt: Diplomat, Okkultist und Detektiv. Sie bieten 15 Fähigkeiten die freigeschaltet werden können. Am Anfang wählen wir einen Zweig, an dem wir die Fähigkeiten dann schneller freischalten, wir dürfen unsere Fähigkeiten jedoch auch mit anderen Zweigen vermischen. Ihr werdet schnell bemerken, dass Dialog-Optionen oder andere Gelegenheiten fehlen, weil ihr eine bestimmte Fähigkeit noch nicht freigeschaltet habt. Sie besitzen auch eine gewisse Ökonomie und ihr müsst klug wählen wann ihr sie einsetzen wollt. Es gibt aber auch die Möglichkeit die eigenen Aktionspunkte wieder aufzustocken. In der ersten Episode war das System recht generös, aber wir vermuten dass es später mehr Möglichkeiten geben wird die Aktionspunkte einzusetzen.

Von denen hängt einiges ab, denn wir erhalten positive oder negative Merkmale als Resultat unserer Aktionen (oder auch unserer Untätigkeit). Diese Merkmale können unsere Fähigkeitspunkte aufbessern oder uns belasten. Es gibt einen recht seltenen konsumierbaren Gegenstand, mit dem sich die negativen Auswirkungen beseitigen lassen. Außerdem können wir Manuskripte sammeln und am Ende jeder Episode dürfen wir eines auswählen, das eine Fähigkeit verstärkt. Ein sehr gelungenes System.

Neben den normalen Dialogen gibt es noch Konfrontationen, in denen wir nach Immunitäten und Schwächen unseres Gegenübers suchen müssen. Das funktioniert ganz ähnlich wie die Talk Back-Funktion in Life is Strange: Before the Storm, wird aber wesentlich interessanter ausgeführt, denn es gibt eine Menge Gelegenheiten zu scheitern. Aber vielleicht haben wir etwas erfahren, das uns die richtige Entscheidung treffen lässt, oder wir besitzen genau die richtige Fähigkeit um Schwächen auszunutzen.

Werbung:

Eine gute Methode um sicherzustellen das die Spieler nicht nur schnell durch die Dialoge klicken, denn es muss viel bedacht werden. Bei einem Abendessen sorgte der fehlende Etiquette-Skill dafür, dass wir in der Konversation keine tieferen Einsichten erhielten. Später trafen wir dafür auf Napoleon, unsere historischen Kenntnisse überzeugten ihn so dass wir ihn überzeugen konnten, uns einen Gefallen zu erweisen.

The CouncilThe CouncilThe Council

Es ist aber längst nicht alles perfekt. Einige Abschnitte hätten noch stärker überarbeitet werden müssen und die schlechte Lippensynchronisation lenkt häufig ab. Es ist eigenartig, wie die unterschiedlichen Abschlüsse bestimmter Situation behandelt werden. Am Ende von Episode eins treffen wir auf einen Kardinal vor unserem Zimmer. Der Kardinal bittet uns einzuschreiten, weil ein anderer Gast eine geheimnisvolle Frau voller Narben und Tattoos verprügelt. Wir spielen den Feigling und der Kardinal wird sehr wütend auf uns, im Anschluss will er uns jedoch noch etwas anderes fragen, und plötzlich ist seine Stimmung wieder völlig neutral. Er wollte dass wir unserer Mutter ein Brief ungeöffnet übergeben (er musste etwas hinzufügen), aber leider war das Siegel schon zerstört (wir hatten vor Gott geschworen ihn nicht zu öffnen) und so wurde der Kardinal noch mehr wütend. Am nächsten Tag verhielt er sich aber wieder, als wäre nichts vorgefallen. Diese Ereignisse hängen natürlich von unseren eigenen Aktionen ab, aber die Konsequenzen wirkten nicht sehr weitreichend - zumindest nicht auf kurze Sicht.

Insgesamt hat uns die erste Episode von The Council sehr beeindruckt und auch wenn sie nur vorbereitet auf das, was noch kommen mag, so hat sie doch mehr Tiefe als ein typisches Episoden-Abenteuer. Wir können es kaum abwarten unsere Reise mit Louis fortzusetzen, glücklicherweise sind alle fünf Episoden noch für dieses Jahr geplant.

HQ
The CouncilThe Council
The CouncilThe CouncilThe Council
08 Gamereactor Deutschland
8 / 10
+
Interessante Geschichte und Prämisse, viele Geheimnisse und Gründe zum erkunden, RPG-Mechaniken steigern die Erfahrung.
-
Grafik ist nicht in allen Gebieten herausragend, fehlende Lippen-Synchonisation kann ablenken, ein oder zwei Szenarien in dem es sich angefühlt hat, als hätten unsere Taten keine wirklichen Auswirkungen.
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

Ähnliche Texte

0
The Council - Episode 1Score

The Council - Episode 1

KRITIK. Von Bengt Lemne

Geheime Aufträge, Morde und Mysterien sind nur einige Zutaten des episodischen Abenteuers, das uns in das 18. Jahrhundert führt.



Lädt nächsten Inhalt