The Amazing Spider-Man

Es ist der Typ aus Comics, Filmen und Videospielen - und dann wird man doch wieder überrascht. Der neue Spider-Man erzählt die Geschichte, wie Spider-Man zur Spinne wurde. Peter Parker schleust sich in die Labore von Oscorp ein und wird dort von einer genetisch veränderten Spinne gebissen (eine tolle Szene in 3D übrigens). Wie der Junge langsam seine Fähigkeiten realisiert, mit ihnen kämpft und sie schließlich bewältigt, ist im Neustart der Reihe sehr glaubwürdig und endlich mal relativ unkitschig umgesetzt. Überhaupt spielt Andrew Garfield einen eher nerdig-punkigen Peter Parker, der nicht nur wegen seines Skateboards ausgesprochen sympathisch rüberkommt.

Hübsch ist auch, dass die Liebesgeschichte zwischen Peter Parker und Gwen Stacy so toll funktioniert. Stacy ist die Tochter des konservativen Polizeichefs mit Luxusappartement - und das kleine Streitgespräch zwischen einem von der nächtlichen Verbrecherjagd sichtlich derangierten Peter Parker und Captain George Stacy am Abendbrottisch ist ein wunderbares Beispiel für das Aufeinanderprallen zweier Welten, die nicht so fern voneinander sind.

Der Bösewicht Lizard, mutiert aus Dr. Curt Connors und ironischerweise natürlich nur durch Parkers Hilfe, bleibt etwas blass. Dafür ist der obligatorische Cameo-Auftritt von Spider-Man-Schöpfer Stan Lee eine echte Verbeugung. Das Finale liefert uns dann ein Musterbeispiel dafür, wie man mal eben die übrig gebliebenen Millionen in eine fette 3D-Orgie investiert. Eigentlich unnötig, hatte der Film doch schon vorher nicht mit intensiven Sequenzen gegeizt, die immer wieder von schön gefilmten, normalen Szenen aus dem New Yorker Alltag durchbrochen werden. Die Action fehlt nicht, ist aber hier viel weniger aufdringlich inszeniert und nicht der Hauptzweck des Films, sondern schmückt ihn immer wieder.