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Steel Rats

Steel Rats

Wir haben Steel Rats in Warschau angespielt - und das etwas andere Actionspiel im Dieselpunk-Bikerstyle erlebt.

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Manchmal verlassen Entwickler ein wenig die etablierten Genre und wollen etwas neues versuchen. So ist es auch mit dem polnischen Studio Tate Multimedia und ihrem Spiel Steel Rats. Gamereactor durfte das Spiel in Warschau antesten und den 2,5D-Action-Arcade-Plattformer, in dem sich alles um Roboter und Motorräder dreht, genauer unter die Lupe nehmen.

Steel Rats spielt in einer fiktionalen, retro-futuristischen, amerikanischen Stadt der 1940er Jahre, die den Entwicklern zufolge stark von Gotham City inspiriert ist. Und tatsächlich schaffen die Oldtimer und die Architektur eine ähnlich düstere Atmosphäre. Die Grafik wurde mit der Unreal Engine 4 erschaffen und zeigt detailreiche 2,5D-Biker und strange Roboter. Dazu gesellen sich mehrlagige Hintergründe mit brennenden Brücken, geisterhaften Wäldern und riesigen, fliegenden Robotern. Das Ganze hat eine sehr düstere und ernste Atmosphäre, aber die Entwickler planen, das Szenario noch mit einer Prise Humor ein wenig zu entschärfen. Tate Multimedia hat zudem jenen Audio Designer angeheuert, der schon an Spielen wie Layers of Fear gearbeitet hat. Daher ist ein Soundtrack in Arbeit, der im Stil der Netflix-Serie Stranger Things die Atmosphäre des Spiels noch weiter verdichten soll.

In den drei Levels, die wir anspielen durften (von geplanten 30 übrigens), liefen die Menschen panisch in einer von Robotern verwüsteten Stadt herum, während im Hintergrund brennende Zeppeline abstürzen. Die Geschichte handelt von vier Bikern, deren Freund auf mysteriöse Weise verschwunden ist. Während ihrer Suche wird die Stadt von bösen Robotern angegriffen.

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Es stehen vier spielbare Charaktere zur Auswahl: Ein Biker mit Fernkampfwaffen, der Raketen abfeuern kann, ein Biker Girl, bei dem sich alles um Geschwindigkeit dreht und die Flammen aus ihrem Motorrad ausstößt sowie der klassische Tank mit Ramm- und Stampf-Attacken und ein Nahkampfschläger, der mit seinem grünen Lasso Gegner zu sich heranziehen kann. Alle sitzen auf ihren Bikes im Harley-Style - und jeder hat seine eigenen Spezialangriffe. Diese Angriffe können nur durch getötete Gegner wieder aufgeladen werden. Wir können jederzeit zwischen den Charakteren wechseln und die Herausforderung besteht darin, den jeweils für die Situation am besten geeigneten Biker auszuwählen - wenn es denn gelingt, sie alle am Leben zu erhalten.

Tate Multimedia war schon für die Urban Trial-Reihe verantwortlich, in der alles von der Geschicklichkeit auf unseren Bikes abhing. In Steel Rats ist auch Geschicklichkeit gefordert, aber es wird versucht, eine Balance zwischen dem Fahren und Springen und den Kämpfen gegen die Roboter zu finden. Es wird viel gesprungen und wir müssen reichlich vor- und zurückfahren, um etwa Zügen aus unterschiedlichen Richtungen auszuweichen. Die einfachste Methode, die Roboter zu erledigen, ist das Sägeblatt an unserem Vorderrad. Aber wir können auch gegnerische Fernangriffe abprallen lassen oder eine Vielzahl von Spezialangriffen einsetzen.

Es werden Waffenkisten abgeworfen, in denen sich so ziemlich alles finden lässt - das reicht von Maschinengewehren bis zu Dynamitstangen. Um unsere Charaktere zu verbessern, müssen wir „Schrott" sammeln, mit dem wir neue Fähigkeiten und Outfits kaufen dürfen. Den Schrott bekommen wir von den großen Robotern, aber es sind auch viele kleinere Roboter unterwegs, die sich leicht aus dem Weg räumen lassen. Lead Game Programmer Krzystof Swieiorek erzählt uns, dass der „Schrott" im Spiel ist, weil sie ein Arcade-Element im Spiel haben wollten - aber ohne simple Münzen im Mario-Stil.

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Die Level sollen eine Vielzahl von Herausforderungen bieten. Manche Level bieten Mini-Bosse und Endgegner, aber andere sollen uns vor völlig unterschiedliche Herausforderungen stellen. In einem der Level bedroht uns ein riesiger rollender Felsbrocken und rast unter Zeitdruck auf die Biker. Laut PR Manager Michal Azarewicz erwarten uns abwechslungsreiche Herausforderungen und das Tempo und die Atmosphäre des Spiel sollen ebenfalls variieren. Wir hoffen in der fertigen Version auf diese Art von Abwechslung, denn sonst wir das Töten von Robotern vermutlich schnell langweilig.

Die Steuerung des Spiels überzeugt. Wie in Arcade-Titel nach der Art von Killer Instinct müssen mehrere Knöpfe gleichzeitig gedrückt werden, um Spezialangriffe auszuführen. Anfangs stolperten wir nur durch die Level, aber die Steuerung bekommt man schnell in den Griff. Leider ist die Prä-Alpha-Version noch voller Fehler und Bugs, die aber hoffentlich bis zur Veröffentlichung noch behoben werden. Einer der Endgegner flog erst aus der Karte, dann wurde der gesamte Bildschirm grau und beim dritten Versuch klebte der Biker irgendwie an seinem leblosen Körper.

Siewiorek erklärt die Bugs damit, dass alle Roboter und Biker physikalische Objekte im Spiel sind. Die Biker haben 43 Punkte, die mit der Spielphysik interagieren (ein Motorrad aus Grand Theft Auto V hat laut Tate nur drei), denn sie wollten die Bewegungen der Motorräder möglichst realistisch und fordernd gestalten. Die Bikes bewegen sich tatsächlich sehr realistisch über die Karte, besonders in engen Kurven und bei Zusammenstößen mit den Robotern. Besonders gelungen ist auch, wie frei sich die Motorräder durch die Welt steuern lassen. Wr können von oben nach unten und von links nach rechts fahren. Der Lead Designer hat uns später erklärt, dass es zwei Pfade für die Motorräder gibt, zwischen denen wir wechseln können. Wenn er uns das nicht erzählt hätte, wäre ich überzeugt gewesen, ich hätte mich völlig frei bewegen können. Das wurde wirklich gut umgesetzt.

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Es sollen noch Mehrspieler-Ranglisten implementiert werden, damit die Spieler die Level auf der Jagd nach Höchstpunktzahlen die Level wiederholen. Diese Punkte werden basierend auf Geschwindigkeit, mit spektakulären Sprüngen und abwechslungsreichen Angriffen verdient. Ein Couch-Koop-Modus ist in Planung und würde hervorragend zum Spielkonzept passen. Es gibt sogar eine kleine Chance, das wir einen Karten-Editor bekommen. Aber nur eine sehr kleine, denn die Spiel-Physik ist sehr komplex. Es sind sechs bis acht Stunden Spielzeit für die Missionen geplant, die Geheimnisse und Geschwindigkeits-Herausforderungen kommen dann noch dazu.

Steel Rats ist ein kleineres Spiel, das aber eine hohe Qualität erreichen möchte. Bei Tate wird eine Veröffentlichung für PC, Xbox One und PS4 irgendwann im Herbst erwartet. Eine Fassung für Nintendo Switch wird es vermutlich später geben. Für den Preis von vermutlich 20 Euro solltet ihr das Spiel im Auge behalten, besonders wenn es der Koop-Modus ins Spiel schafft und die Level so abwechslungsreich werden, wie es uns die Entwickler versprochen haben.

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