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South Park: Der Stab der Wahrheit

South Park: Der Stab der Wahrheit

Wir sind schnell noch mal in die Rollenspielfantasie eines Achtjährigen abgetaucht. Furz-Attacken und Al Gore-Quest waren unvermeidlich Teil dieser Erfahrung.

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Es war einmal, vor wirklich langer Zeit, als es sich begab, dass ein South Park-Rollenspiel angekündigt wurde und das Volk in helle Begeisterung versetzte. Inzwischen ist der ehemalige Publisher THQ dunklen Mächten zum Opfer gefallen und der Riese Ubisoft ist an seine Stelle getreten. Wir durften einen letzten Blick auf das etwas andere Rollenspiel werfen, bevor es im nächsten Monat endlich erscheint. Und wir geben Entwarnung: Das anarchische Abenteuer hat die Wirren im Hintergrund gut überstanden.

Die Entwickler von Obsidian Entertainment sind echte Rollenspiel-Experten und die South Park-Macher Matt Stone und Trey Parker waren von Anfang an mit im Boot. Der Publisher ist dann letzten Endes eben doch nur der Geldgeber. Die größte Gefahr bei Verzögerungen liegt eigentlich darin, dass die optische Präsentation leidet. Das spielt im Fall von South Park: Der Stab der Wahrheit aber kaum eine Rolle. Das Rollenspiel ist komplett dem Look der Fernsehserie nachempfunden und dafür braucht es wirklich keine Next-Gen-Power, um authentisch zu bleiben.

Wir sind also das neue Kind in der Stadt. Im Charakter-Editor basteln wir uns unseren Helden zusammen und entscheiden uns für eine von vier Klassen. Und wenn uns danach der schweigsame Grundschüler mit großen traurigen Kulleraugen anblinzelt, ist man dem South Park-Charme schon erlegen. Unsere Eltern sind gerade nach South Park gezogen und scheinbar haben wir ein traumatisches Ereignis hinter uns - können uns aber nicht mehr daran erinnern. Die fürsorglichen Eltern schicken uns raus, um neue Freunde zu finden.

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Das Rollenspiel ist komplett dem Look der Fernsehserie nachempfunden und dafür braucht es wirklich keine Next-Gen-Power, um authentisch zu bleiben.

Also ab auf die verschneite Straße und alle anquatschen. Das bringt neue Fähigkeiten und schon ist man mittendrin. Bei Cartman im Garten sind die Kinder mit einem Rollenspiel beschäftigt und haben sich eine Festung aus Kartons und Brettern gebastelt. Hier regiert der Groß-Magier Cartman und hütet den Stab der Wahrheit. Wir machen die Bekanntschaft mit Stan, Kyle und Prinzessin Kenny, hören von nun an auf den Namen Douchebag und werden überhaupt mit offenen Armen empfangen. Cartman kann jeden Söldner gebrauchen, denn die Dunkelelfen aus der Nachbarschaft haben es auf den Stab der Wahrheit abgesehen und greifen an. Das wird die erste Bewährungsprobe - unsere neuen Freunde sollen uns schließlich cool finden.

Gekämpft wird rundenbasiert. Unser Held hat die Kämpferklasse gewählt und kann mit seinem Holzschwert unterschiedlich stark zuschlagen und besitzt auch schon eine Spezial-Attacke. Vor dem eigentlichen Angriff dürfen wir unsere Gesundheit mit Cheesy-Poofs aufpeppen oder unsere gefallenen Verbündeten mit mächtigen Tacos wiederbeleben. Angriff und Block verlangen immer auch einen Tastendruck mit dem richtigen Timing. Das wird sicher nicht jedem gefallen, aber es lockert die Kämpfe erheblich auf, weil die Angriffe nicht nur öde abgearbeitet werden müssen. Die optischen und akustischen Signale sind eine große Hilfe und was bei den unterschiedlichen Angriffen genau erwartet wird, ist stets am unteren Bildschirm-Rand nachzulesen. Da wir meistens einen unserer Freunde im Kampf dabei haben und das Ausprobieren der lustigen Angriffe zum Experimentieren einlädt, würde man sonst wohl auch schnell den Überblick verlieren.

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Wie fordernd die Kämpfe dann letzen Endes geraten werden, lässt sich nach der ersten Stunde des Spiels noch nicht erkennen.
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Prinzessin Kenny kann die Gegner mit einer ekeligen Knutsch-Attacke schwächen oder verschießt Liebespfeile. Douchebag beherrscht den mächtigen Drachenschrei, der natürlich eigentlich ein kräftiger Furz ist. Häufig können die feindlichen Reihen schon vor dem Kampf mit gezielten Pfeilschüssen auf interaktive Objekte ausgedünnt werden. Wie fordernd die Kämpfe dann letzen Endes geraten werden, lässt sich nach der ersten Stunde des Spiels noch nicht erkennen. Aber das Potenzial ist auf jeden Fall da. Das Rollenspiel-Flair stellt sich sofort ein. Alle Schneehaufen, Garagen und Schubladen werden nach nützlichem Zeug und besserer Ausrüstung abgesucht.

Überall warten absurde Nebenquests. Al Gore bittet uns in South Park Schweinebären-Mann-Sensoren aufzustellen und die ganz kleinen Kinder spielen mit uns in der Stadt verstecken. In South Park auf Abenteuer-Jagd zu gehen ist ein riesiger Spaß und man hat wirklich das Gefühl, Teil einer Episode der TV-Serie zu sein. Der Humor von Matt und Trey findet sich in jedem kleinen Detail und die Beiden haben natürlich wieder selbst zumindest alle männlichen Figuren eingesprochen. Die deutsche Version wird mit Untertiteln versehen sein. Man muss bestimmt kein South Park-Fan sein, um South Park: Der Stab der Wahrheit zu mögen. Die Fans aber werden es lieben.

Übrigens: Der Stab der Wahrheit geht am Anfang natürlich doch verloren und wir müssen erst mal Cartmans Armee zusammenstellen. Der gefürchtete Level-12-Kämpfer Craig muss nachsitzen und so wird die Grundschule von South Park zum ersten richtigen Dungeon. Unser großes Abenteuer ist mit epischer Musik im Still von Der Herr der Ringe unterlegt und man fühlt sich tatsächlich wie in der Rollenspielfantasie eines Achtjährigen. Das Warten hat sich wirklich gelohnt.

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