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Soul Calibur VI

Soul Calibur VI

Wir haben kurz vor dem Verkaufsstart noch schnell die Schwerter gezückt und eine Runde gekämpft - und sind nun froh gestimmt.

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Jonas MäkiAls ich das erste Soul Blade in den Neunzigern auf der Playstation gezockt habe, war ich total verblüfft von all der Action. Schlösser stürzten ein, Ninjas griffen an, Götter tauchten auf und das allein in der Eröffnungssequenz. Das ist für mich immer noch der Rahmen der Serie, denn es gibt zwei Dinge, die ich charakteristisch für Soul Calibur als Serie empfinde. Sich gegenseitig mit Waffen statt mit Fäusten zu bekämpfen. Und das es tatsächlich eine Story gibt.

Ich meine natürlich keine Story, die uns vor Spannung auf den Nägeln kauen lässt. Soul Calibur ist ein Kampfspiel, in dem sich dann doch ewig die gleichen Kämpfer aus absurden Gründen gegenüber stehen. Es ist nur ein Genre, in dem die Storys häufig so schlecht sind, das es Soul Calibur gelingt hervorzustechen.

Nur die Mortal Kombat-Reihe hat das mit den letzten zwei Teilen angefochten. Aber abgesehen von diesen zwei Spielen gibt es kaum ein anderes Kampfspiel, das ich Solo-Spielern empfehlen könnte. Genau das hatte ich im Kopf, als ich kürzlich die Büros von Bandai Namco in Stockholm besuchte, um mir Soul Calibur VI anzusehen.

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Gerade Soul Calibur habe ich wohl in den letzten Jahren am meisten gespielt, vor allem wegen seiner Tiefe, die seiner Zugänglichkeit in keinster Weise im Wege steht. Zusammen mit Tekken gehört das Spiel zu den „Button-Mashern", Spiele eben, in denen selbst wildes Knöpfedrücken coole Aktionen auslöst und man erst nach einigen Stunden Training sicher vor der „Bombardierung" glücklicher Anfänger ist.

Leider war der letzte Teil der Reihe eher schwach. Für mich steht immer noch Soul Calibur 2, und da besonders die Gamecube-Version mit Link, ganz oben auf der Liste der Favoriten.

Das Soul Calibur VI das ändern? Das Spiel bietet zwei Einzelspieler-Kampagnen. Eine eher traditionelle, in der wir gegen Cercvantes und den Fluch des Soul Edge kämpfen. Die Geschichte spielt zur Zeit des ersten Soul Calibur und zeigt die Ereignisse aus einer etwas anderen Perspektive. Natürlich ist die Geschichte trotzdem nur Nebensache, aber sie ist da und es macht Spaß sie zu erleben. Es gibt die Hauptgeschichte und dann getrennten Geschichten der einzelnen Kämpfer - darunter Witcher-Geralt als Gaststar. Die Storyabschnitte bestehen aus Begegnungen mit einem oder mehr Kämpfern. Zusätzlich gibt es besondere Regeln für die Matches, wie dem Fokus auf Würfen, Kombos oder zu versuchen bei starkem Wind innerhalb der Arena zu bleiben.

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Der andere Einzelspielermodus wird Libra of Soul genannt - hier erschaffen wir unseren eigenen Charakter und schicken ihn ins Abenteuer. Es gibt Fähigkeitenbäume und die Möglichkeit, uns vor besonders harten Kämpfen mit Nahrung zu buffen. Das hat Potenzial, ein echter Liebling der Fans zu werden. Aber ob das Ganze auch nach zehn Stunden und mehr noch Spaß macht, muss sich erst noch zeigen.

Die Charakter-Erstellung in Libra of Soul hat eine ganz eigene Ebene. Es gibt verschiedenen Archetypen wie Skelette, Mumien, Formwandler und Zombies. Alle können sowohl männlich als auch weiblich sein - mit unterschiedlichen Stimmen und eigener Kleidung.

Wie fühlt es sich also an? Ich habe die meisten der Charaktere angespielt, darunter auch Liebling Maxi, aber ebenso Geralt und Mitsurugi. Wenn Bandai Namco sagt, sie wollen zurück zu den Wurzeln, dann meinen sie das auch so. Mit Geralt durch die Luft zu jonglieren ist überraschend einfach. Seine Wechsel zwischen schnellen und harten Angriffen machen ihn zu einem echten Siegertypen und er bewegt sich genau, wie wir ihn aus The Witcher 3: Wild Hunt in Erinnerung hatten.

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Azwel, der neue Boss, ist eine weitere schöne Überraschung. Er hat seinen eigenen Kampfstil mit Fokus auf Magie und es dauert einige Zeit, bis seine Angriffsmuster offensichtlicher werden. Ein Highlight ist das Kontersystem Reversal Edge, das lose auf dem Schere-Stein-Papier-Prinzip basiert. Während es in Dead or Alive ein wenig zu leicht ist zu kontern, befinden wir uns hier in der Mitte zwischen den fortgeschritteneren Systemen eines der späteren Street Fighter oder Dead or Alive. Reversal Edge lässt sich leicht auslösen, aber gegen einen Gegner zu gewinnen, ist etwas völlig anderes.

Zusammengefasst: Soul Calibur VI sieht vielversprechend aus. Leider wird in den beiden Solokampagnen nur über die Szenen gesprochen - es gibt keine Videos oder Zwischensequenzen, aber viele Dialoge. Das ist trotzdem mehr als die meisten anderen Spiele des Genre zu bieten haben. Die Kampfsysteme wirken schnell und es werden mehr Fähigkeiten als bei den letzten Teilen der Reihe benötigt. Ich bin jetzt persönlich zuversichtlich, was Soul Calibur VI angeht und freue mich wirklich auf Oktober.

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