Als ich mich auf den Weg zum EA Showcase machte, war für mich eigentlich klar, dass Medal of Honor: Warfighter, Crysis 3 und die Erweiterung Battlefield 3: Close Quarters die fettesten Spiele sein würden. Doch zu meiner Überraschung faszinierte mich am Ende das neue Sim City von Maxis am meisten.
Während der Demonstration wurde ein bereits gebautes, kleines Dorf gezeigt. Die Steuerung ist noch immer einfach, alle Handlungen werden mit der Maus erledigt. Maxis legt auch sehr viel Wert darauf, dass gerade Dinge, die wir oft machen, möglichst unkompliziert funktionieren. Und es soll natürlich dabei auch hübsch aussehen. Ein Haus erscheint nicht einfach, sondern es fällt vom Himmel und wenn es den Boden berührt, gibt es eine kleine Staubwolke, so als wäre es mit enormer Wucht gelandet.
Zu den wichtigen Neuerungen aber gehört, dass in Sim City jede Person im Spiel ihr eigenes Leben hat. Ganz ähnlich wie bei The Elder Scrolls V: Skyrim haben die agierenden Figuren Verantwortlichkeiten und Aufgaben, die sie jeden Tag erledigen müssen. Sie werden zur Arbeit gehen, manchmal werden sie krank und irgendwann müssen sie auch sterben. Wenn wir Maxis glauben, dann ist jedes Gebäude und jeder Bewohner ein ganz eigener Simulator.
Eine Feuerwehrwache ist zum Beispiel ein kleiner Feuer-Lösch-Simulator und ein normales Haus funktioniert wie ein Familien-Simulator. Natürlich ist das nicht so tiefgreifend wie bei einem vollwertigen Game wie etwa Die Sims. Aber das würde wohl auch zu weit gehen, denn alles können wir schließlich nicht kontrollieren. Aber es reicht, dass alles ein Eigenleben haben soll und die Welt lebendiger wäre.
Während uns das erklärt wird, passiert im Spiel etwas Seltsames. Ein schwarzer Van mit laut wummernder Musik rast in die Stadt und parkt dann direkt vor einem großen Gebäude. Ein kleiner Sim springt aus dem Auto und geht ins Haus und dann hören wir das Geräusch von einem Streichholz, das angezündet wird. Kurz darauf rennt er raus und hinter ihm steht das Gebäude in Flammen. Nun folgen ungefähr 50 weitere Sims, die brennen und mit dem Armen in der Luft rumfuchteln. Eigentlich ist das ziemlich brutal, aber die Art und Weise wie Maxis es gelöst haben, zaubert dann doch ein kleines Lächeln ins Gesicht.
Das Spiel ist noch weit davon entfernt, fertig zu sein, aber visuell sieht es schon super aus. Dabei ist die Grafik nicht unbedingt beeindruckend, aber sehr ästhetisch. Jedes Gebäude lässt sich außerdem erweitern, um es vielleicht nützlicher oder besser zu machen. Im Zuge dessen lässt es sich auch individualisieren und persönlicher gestalten. Besonders für den geplanten Multiplayer könnte das ein interessanter Aspekt werden.
Viel wollen die Entwickler darüber aber noch nicht reden. Wissen lassen sie uns lediglich, dass jeder Spieler einen speziellen Bereich haben wird, in dem er bauen darf. Die Städte werden durch spezielle Straßen verbunden, die in Form einer Autobahn unseren Sims die Reise von Stadt zu Stadt ermöglichen. Das System der verschiedenen Städte erinnert dabei an das Klassensystem von Online-Rollenspielen. Es liegt ganz bei uns, wie wir eine Stadt entwickeln wollen und welche Rolle wir ihr geben.
Unser Ort könnte zum Beispiel eine Menge Universitäten haben und so zu einer Studentenstadt werden. Andere Spieler würden diesen Vorteil eventuell nutzen, weil wir bessere Bildung versprechen. Eine weitere Stadt liefert vielleicht frische Lebensmittel und wir könnten diese unkompliziert importieren, statt uns selbst darum kümmern zu müssen. Wer will schon einen Haufen Bauerntrampel durch die eigene Stadt stolzieren sehen?
Es wird nicht möglich sein, selbst in anderen Städten tätig zu werden, aber wir dürfen mit Freunden gemeinsam auch größere Projekte wie etwa einen Flughafen planen. Ins Detail, wie das genau funktionieren soll, ging Maxis jedoch nicht. Auch wie viele Spieler zusammen online spielen können, haben sie noch nicht verraten. Aber sie zielen wohl auf zwölf bis 20 Leute ab, die entweder bunt zusammengewürfelt werden oder aber nur auf Einladung an der Partie teilnehmen.