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Samsung UE55 KS7090 4K-TV

4K-TV sind der heiße Scheiß in den Augen der Technik-Nerds. Wir haben ein Gerät aus dem mittleren Preissegment, mit dem wir fortan bei Gamereactor die 4K-Inhalte checken.

Die magischen Zahlen sind 3840 x 2160. Es sind Pixel, die eine dichte Ultra-HD-Auflösung auf 4K-Fernseher zaubern - und damit auch auf den, der seit mehreren Wochen bei uns in der Redaktion das Bild der PS4 Pro und Xbox One S angezeigt. 4K-Fernseher gibt es einige von diversen Herstellern, als flache TV und als Curved-Modelle. HDR bieten die Geräte in aller Regel auch, High Dynamic Resolution also, eine Technik, die vereinfacht gesagt das Farbspektrum eines digitalen Bildes nimmt un ihm einen höheren Dynamikumfang gibt, indem es große Helligkeitsunterschiede detailreicher wiedergibt. Das Resultat ist bei Videospielen oft subtiler, als der vorherige Satz vermuten lässt, wertet aber in den Augen der meisten Spieler die Atmosphäre deutlich auf.

Vorweg vielleicht noch ein genereller Satz zu den künftig häufiger erscheinenden Gadget-Kritiken zu 4K-TV: Es gibt aktuell keine abschließende Wahrheit in dieser Sache, vieles läuft auf eine Mischkalkulation aus Preis, Input-Lag (der Geschwindigkeit) und sicherlich auch persönlicher Farbwahrnehmung hinaus. Um es einfach zu sagen: Es ist kompliziert mit 4K und insbesondere mit HDR. Aber abschrecken lassen sollte sich bitte niemand. Die Resultate sind immer wieder überzeugend.

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Samsung UE55 KS7090 4K-TVSamsung UE55 KS7090 4K-TV
Das Display ist matt, spiegelt dadurch kaum. Der umlaufende Rahmen ist sehr feingliedrig, fast unsichtbar.

Der erste 4K-TV, den ich seit mehreren Wochen täglich anschaue, ist ein Samsung UE55 KS7090 mit 138 Zentimeter Bilddiagonale (aktuell gibt's den 60-Zoller bei Amazon für rund 1800 Euro, 100 Euro unter dem empfohlenen Preis für den 55-Zoller). Das Gerät hat ein schlichtes, schickes Design. Die verchromten und sehr dezenten Standfüße stellen das knapp 17 Kilogramm schwere Gerät leichtfüßig hin, die sehr nahe Wandhalterung ist durch die flache Bauweise ebenso möglich. Die Anschlüsse sind nicht mehr am TV selbst verbaut, sondern in einer separaten Box, die mit dem TV durch ein recht dickes Kabel verbunden wird. Dort sind vier HDMI-Ports mit HDCP 2.2 verbaut, der optische Audioeingang sowie Anschlüsse für analoge Antennen und Satelliten und zwei USB 2.0-Anschlüsse mit 0.5 Watt und 1 Watt Leistung. Am TV finden sich nur ein CI+-Slot sowie ein USB-Anschluss mit 5W Leistung sowie Ethernet-Anschluss und natürlich der Port für das Stromkabel. Bluetooth-Kopfhörer kann man direkt mit dem TV koppeln, der normale 40-Watt-Sound der eingebauten Boxen ist okay, aber nichts besonderes.

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Das Display ist matt, spiegelt dadurch kaum. Der umlaufende Rahmen ist sehr feingliedrig, fast unsichtbar. Der Spaß beginnt aber erst, wenn der Fernseher angeht. Zuerst fällt auf, wie schnell alles läuft. Startvorgang, Menüs, alles gesteuert mit der kleinen Fernbedienung, die sich intuitiv bedienen lässt wie eine Remote fürs AppleTV. Das Bild ist sehr hell und zeigt enorm dunkle Schwarzwerte über das gesamte Display hinweg. Das Panel stellt 10 Bit Farbtiefe dar, kann aber nur das schwächere HDR 10 und kein Dolby Vision. Der Formatstreit ist an dieser Front aber noch in vollem Gange.

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Samsung UE55 KS7090 4K-TVSamsung UE55 KS7090 4K-TV
Im Alltagsbetrieb ist der Samsung KS7090 für einen gut ausgehandelten Straßenpreis von aktuell rund 1400 Euro eine sehr gute Wahl.

Der KS7090 ist aufs 4K-Gaming zugeschnitten und bietet einen speziellen Gaming-Modus, der sich einzeln für den HDMI-Port aktivieren lässt und das Bildsignal ohne vom TV gesteuerte Bildverbesserung durchjagt. So sinkt der Input-Lag erheblich, im Netz wird von Werten bis hinunter zu 21 Millisekunden berichtet. Wird HDR aktiviert, schaltet der Gaming-Modus leider automatisch ab und wegen der höheren Datenmenge landet das Bild langsamer beim Display, was vor allem beim Onlinegaming und schnellen Shootern stört. Mit aktiviertem HDR und 4K steigt der Input-Lag auf über 100 Millisekunden.

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Auf der PS4 Pro in 4K und HDR ging das Erlebnis für mich gefühlt dennoch in Ordnung, allerdings reagiert der eine oder andere da sicherlich auch anders. Forza Horizon 3 auf der Xbox One S spielte sich in 4K plus HDR gefühlt schöner, war aber sichtbar etwas langsamer. Gestört hat mich das nicht, denn das Game ist ohnehin sehr schnell. Die einzige Kur gegen Input-Lag liefern aktuell die deutlich teureren OLED-TV. Und wer einen richtig schnellen und großen will, muss sehr viel investieren für einen Unterschied, der unter Umständen nicht im Verhältnis zur dafür eingesetzten Geldmenge steht. Anders gesagt: Nur was für reiche Nerds, Fußballstars und Menschen mit Verbindungen zum Verkäufer für wenig gelaufene Vorführmodelle.

Im Alltagsbetrieb ist der Samsung KS7090 für einen gut ausgehandelten Straßenpreis von aktuell rund 1400 Euro eine sehr gute Wahl. Der Vier-Kern-Prozessor befeuert das neue Betriebssystem Tizen - und das ist sehr schnell. Die Menüs sind rasend schnell aktiviert und lassen sich fix durchstöbern. Die verfügbaren Apps sind schnell erreichbar und laden auch fix. Hier finden sich eben Streaming-Anbieter wie Netflix, Amazon Prime und auch YouTube. Per HbbTV lassen sich Mediatheken von ARD und ZDF via Internet bis zu sieben Tag rückwirkend nutzbar machen. 4K-Inhalte von Netflix und Amazon Prime geben ein überzeugendes Bild ab, wobei die Serien von Netflix hier noch etwas schärfer und besser aufgelöst wirken. Aber auch auf YouTube findet sich einiges an 4K-Material, dass man mit einer schnellen Leitung streamen kann. Wobei die Ultra 4K-Inhalte bei Netflix hier am besten sind. Stranger Things (ohnehin eine Top-Serie! - unbedingt schauen) sieht einfach absurd gut aus. Man kann sich in den TV reinsetzen und sieht noch scharf. Das Upscaling von 1080p funktioniert prima, SD-Signale hingegen sehen fürchterlich aus - aber das tun sie auch auf jedem anderen TV.

09 Gamereactor Deutschland
9 / 10
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Tolles Bild, superschnelles Menü, schickes Design, fairer Preis, speziell-schneller Gaming-Modus
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bei aktiviertem HDR und 4K höherer Input-Lag, nur HDR 10 und kein Dolby Vision,
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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GADGET-KRITIK. Von Christian Gaca

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