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Hood: Outlaws & Legends

Hood: Outlaws & Legends

Die Idee ist gut, doch die Umsetzung lässt zu wünschen übrig.

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Eigentlich ist das Konzept brillant: Robin Hood und drei seiner Gefährten überfallen den Staat und holen sich die Steuern der Armen zurück, während computergesteuerte Wächter die Schätze bewachen. Durch kluges Taktieren und den cleveren Einsatz von Spezialfähigkeiten versuchen wir unsere Raubzüge so leise wie möglich auszuführen. Die Idee ist genau nach meinem Geschmack, aber natürlich müssen für ein gutes Spiel alle Elemente perfekt zusammengeführt werden.

Die Saga von Robin Hood ist keine Disney-Geschichte, aber es fällt schon auf, dass sie in den letzten Jahren immer düsterer wurde. Sumo Digital stellt in ihrem neuen Spiel einen Robin Hood vor, der direkt aus Assassin's Creed stammen könnte - selbst Marianne sieht der weiblichen Protagonistin Eivor aus Assassin's Creed Valhalla erstaunlich ähnlich, wenn ihr mich fragt. Tooke trägt hingegen eine Frisur, die wir sonst eher von Fußballspielern erwarten, sodass lediglich John, der mehr Wrestler als mittelalterlicher Charakter ist, halbwegs normal wirkt.

Hood: Outlaws & Legends ist ein reiner Mehrspielertitel, der mit einem Offline-Tutorial beginnt. Darin dürfen wir alle Charaktere kurz anspielen und uns mit ihren Fähigkeiten vertraut machen. Hier begannen meine Zweifel, denn die Steuerung reagiert ungewöhnlich träge und die künstliche Intelligenz der Gegner ist teilweise sehr zweifelhaft. Die Wachen laufen stumpf ihre Routen ab und wiederholen dabei immer wieder die gleichen Sätze.

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Es reicht nicht, dass Hood: Outlaws & Legends einige interessante Phasen hat und mit schönen 60 Frames pro Sekunde läuft.

Die Online-Raubzüge haben mehrere Phasen: Wir suchen nach dem Sheriff, stehlen ihm seinen Schlüssel, suchen damit die Schatzkammer auf, stehlen die Schatzkiste und bringen sie an einen Zielort, um die Beute zu verladen. Dabei sind wir nicht alleine unterwegs, denn aus mir unerklärlichen Gründen ist weiteres Robin-Hood-Team zur gleichen Zeit hinter dem gleichen Schatz her. Also kämpfen wir nicht nur gegen die KI, sondern auch gegen die anderen Spieler:innen...

In unserer Basis können wir unseren Charakter ausrüsten oder wechseln, das Team versammeln, trainieren und die Matches starten. Aber wenn ihr Payday 2, Sea of Thives oder Borderlands 2 gespielt habt, dann wisst ihr, wie wichtig Kommunikation ist. Leider kommunizieren mittlerweile nur noch die wenigsten Spieler:innen online, weil es dort häufig sehr toxisch zugeht.

Ihr braucht aber ein Team, das kommuniziert - zumindest wenn ihr vernünftig spielen wollt. Wenn ihr auf ebenbürtige Gegner trefft, können sich richtig gute Matches entwickeln. Es gibt zwar ein Matchmaking-System, aber die Spieler werden unabhängig von ihrem Level zusammengewürfelt. Die Vielspieler bringen nicht nur mehr Erfahrung mit ins Match, sie haben auch Zugang zu Perks, die Anfängern noch nicht zur Verfügung stehen. Auch die Vorbesteller haben einen Vorsprung, weil sie drei Tage früher loslegen durften.

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Dass selbst die Kämpfe abgehackt wirken, hat meinem Enthusiasmus hart zugesetzt, obwohl ich mich so sehr auf das Spiel gefreut hatte.

In Hood: Outlaws & Legends verstehe ich zum ersten Mal, warum die NPC-Wachen einen nicht sehen können, wenn man im hohen Gas hockt. In diesem Spiel scheinen die Gegner wirklich überall zu lauern und ich sehe sie einfach nicht. Aber wenn ihr feindliche Spieler entdeckt, dann könnt ihr sie für euer Team markieren und durch das Level zu jagen, was eine Menge Spaß macht. Leider fehlt es den Schlägereien an Finesse, da wurde viel Potential verschenkt.

Ehrlich gesagt hatte ich nur wenige schöne Spiele, denn die meiste Zeit war Hood: Outlaws & Legends für mich eine frustrierende Erfahrung. Die computergesteuerten Wachen nerven und zufällige Ereignisse können die besten Pläne durchkreuzen. Ich war immer kurz davor das Spiel einfach auszuschalten, auch weil ich das Gefühl hatte, schon nach ein paar Runden alles gesehen zu haben. Am Ende war es einfach kein Spiel für mich.

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05 Gamereactor Deutschland
5 / 10
+
cooles Konzept, interessante Karten, Stealth-Spielweise ist lustig.
-
KI reagiert schlecht, Matchmaking ist lausig umgesetzt, Matches mit zufälligen Mitspielern sind zu chaotisch, Steuerung zu schwammig.
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

Zweite Meinung

Jonas hat natürlich Recht - das Spiel macht ohne ein kommunizierendes Team überhaupt keine Freude. Aber mit gut eingespielten Leuten kann man hier richtig viel Spaß haben. Die einzelnen Figuren sind abwechslungsreich und spielen sich völlig unterschiedlich. Am Anfang fand ich die Klassen auch noch sehr unfair ausbalanciert, weil man mit Robin gegen John und dessen Hammer einfach keine Chance hat. Aber je mehr ich gespielt habe und je größer das Verständnis für die einzelnen Charaktere und deren jeweilige Spielweise wurde, desto ausgeglichener fand ich die Spielbalance. Das Crossplay-Feature ist allerdings großer Quatsch, weil man sich am Ende doch nicht mit den Freunden zusammenspielen kann. Außerdem dreht/zielt ihr mit dem Controller wesentlich langsamer als mit Maus und Tastatur. Zum Glück lässt sich die Crossplay-Option im Menü ganz einfach deaktivieren und dann ist das Problem schon gelöst. Ich habe mit dem Spiel jedenfalls großen Spaß und finde die Kämpfe extrem taktisch, auch wenn es immer wieder mal chaotisch wird.
Meint Ingo Delinger und wertet 8/10.

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