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Fortnite - Eindrücke aus Battle Royale und Horde Bash

Ein Teil ist kostenlos, ein andere nicht. Lohnt sich ein Blick auf die neuen Inhalte von Epics Action-Builder?

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Fortnite befindet sich trotz der Retail-Veröffentlichung teilweise noch im Early Access. Zwei neue Modi sind dem Spiel erst vor kurzem hinzugefügt worden, darunter befindet sich der frischere Horde Bash (das unter die Kategorie fällt, für die ihr bezahlen müsst), die andere ist die sagenumwobene Battle Royale-Adaption. Letzteres ist schon seit einigen Wochen erhältlich und wird über den separaten Fortnite-Client kostenlos angeboten. Wir haben uns beide Spielmodi genauer angeschaut, um zu sehen wie sich Epic Games' ungewöhnlicher Mix aus Action-, Crafting- und Shooter-Elementen heute schlägt.

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Battle Royale

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Vor kurzem hat Fortnite mit seinem Battle Royale-Modus viel mediale Aufmerksamkeit generiert, worüber die Playerunknown's Battlegrounds-Entwickler Bluehole aus zweierlei Sicht nicht allzu froh gewesen sind. Doch trotz der andauernden Streitigkeiten schlägt sich Epics Hybrid-Shooter offenbar sehr gut und der Grund dafür ist denkbar einfach: Fortnite bietet in seiner eigenen Spielumgebung die beliebte PUBG-Erfahrung und das auch noch völlig kostenlos.

Genau wie Playerunknown's Battlegrounds springen 100 Soldaten in einen fliegenden Bus, um sich anschließend gegenseitig an den Kragen zu gehen. Der Sturm ist das Epic-Äquivalent zur langsam kleiner werdenden Zone, die das Gebiet einschränkt und Spieler in Bewegung versetzt. Während wir durch die Karte wandern steigt die Spannung, da mehr und mehr Spieler getötet werden und die verbleibenden Überlebenden gleichzeitig immer bessere Ausrüstung finden. Es lohnt sich zwar einerseits frühe Gefechte zu bestreiten, um sich die Hoheit über interessante Beute zu sichern, doch ebenso viel Spaß kann man haben, wenn man sich lange aus den Kämpfen heraushält - getreu des Vorbildes also.

Doch im Gegensatz zu Playerunknown's Battlegrounds greifen hier Fortnites eigene Crafting- und Bau-Mechanismen. Ihr könnt an jeder möglichen Position Fallen und Strukturen erbauen, sobald ihr die nötigen Materialen erworben habt. Das ist fast ebenso wichtig, wie die richtige Knarre parat zu haben, denn wenn ihr eine Weile lang ein Gebäude verteidigt, werdet ihr sehr froh über die zusätzlichen Verteidigungsmöglichkeiten sein. Falls ihr euch nun fürchtet, dass die Crafting-Komponente aus dem Hauptspiel bis zu den Waffen oder sogar der Munition reicht, können wir euch beruhigen. Epic Games hat sich vom enormen Inventar-Chaos verabschiedet und drückt euch stattdessen einen praktischen Rucksack in die Hand. Da stopf ihr einfach alles rein, was ihr unterwegs findet (vor allem, da man sich nicht überladen kann) und schaut in einer ruhigen Minute, ob sich etwas Sinnvolles finden lässt.

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Die Bewaffnung entspricht dem Umfang des Hauptspiels, reicht also von Scharfschützengewehren über Pistolen bis hin zu Maschinengewehren. Der Kampf ist intensiv, lustig und - was am Wichtigsten ist - fair. Einen besonders starken Waffentypen haben wir nicht ausgemacht, dahingehend können wir euch also beruhigen. Viel mehr kann man über Fortnites Battle Royale-Spielvariante nicht sagen, da es im Wesentlichen Playerunknown's Battlegrounds mit einem ausgesprochenen Cartoon-Stil und der erdünnten Crafting-Erweiterung aus dem Hauptspiel ist. Wenn ihr Fortnite oder PUBG mochtet, dann wird euch wahrscheinlich auch das gefallen, was der Konkurrent bietet - alleine oder mit Freunden zusammen.

Horde Bash

Horde Bash ist ein vollkommen anderes Biest, denn während Battle Royale kostenlos spielbar ist, müsst ihr hierfür zahlen. Battle Royale wiederholt in seiner Essenz die gleiche Spielerfahrung immer und immer wieder, während wir bei Horde Bash darauf bedacht sind, einen übergeordneten Fortschritt zu erzielen. Epic Games hat sich also wieder einmal daran gemacht, ihre Langzeit-Fans aufzureihen. Doch wie nahe steht diese Spielvariante dem Horde-Gameplay aus Geas of War?

Bevor wir uns das genauer anschauen wollen wir herausstellen, worum es in diesem Modus überhaupt geht. Zuerst einmal hat jeder Spieler eine sichere Zone, auf der sein Fort aufgebaut wird - es gibt also vier individuelle Verteidigungsanlagen. Limitierte Ressourcen und der vorgegebene Platz schränken die Möglichkeiten stark ein, doch es gibt genügend Anpassungsoptionen. Sobald ihr das erledigt habt wird die Festung als Blaupause gespeichert, man sucht nach Mitspielern und wählt den Schwierigkeitsgrad für die kommende Herausforderung aus. Sobald alle Mitspieler bereitstehen startet das Match, in dem wir anschließend bis zu zehn Wellen mit wachsendem Schwierigkeitsgrad abwehren.

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Im Gegensatz zu vielen anderen Wellenabwehr-Spielmodi laufen die Gegner in Fortnite nicht alle stumpf auf eine Festung zu, sondern entscheiden sich zu Rundenanfang welches Fort sie angreifen wollen. Alle Spieler müssen anschließend zur Hilfe eilen, ansonsten wird der Spieler untergehen. Epic Games' Ansatz sorgt dafür, dass alle Teilnehmer Spieler ständig auf den Beinen sind und das Spielgefühl viel wendiger ausfällt. Die Spieler müssen auch entsprechend agil sein, um sicherzustellen, dass eine Festung nicht überrannt wird. Während wir die Feinde zurückstoßen sollen wir gleichzeitig darauf achten beschädigte Verteidigungsanlagen zu reparieren und neue Elemente aufzubauen oder zu verstärken. Sobald eine Basis bis zu einem gewissen Maß zerstört wurde, fällt die Basis aus und der Spieler scheidet aus. Das bedeutet im Endeffekt mehr Arbeit für die restlichen Spieler und viel mehr Stress. Natürlich könntet ihr auch einfach mit ein paar Freunden in einem privaten Match abhängen, aber wo bleibt da schon der Spaß?

Horde Bash bietet einen eigenen Fähigkeitenbaum zum Aufbauen der Befestigungsanlagen und zum Zerschlagen der Feinde. Epic sorgt dafür, dass wir langsam durch das Abschließen von Spielrunden aufleveln und passive Vorteile, wie zum Beispiel zusätzliche Ressourcen oder mehr Platz beim Bau der Festung, bekommen. Dieser Modus zeigt schnell sein Grind-Gesicht und ehe wir uns versehen, arbeiten wir auf bessere Startkonditionen hin und verbessern uns mit jeder abgeschlossenen Runde ein bisschen. Es ist also nicht wie der Horde-Modus von Gears of War, der uns immer von Null starten lässt.

Auch wenn nicht jeder Spielertyp auf diese ewige Karotte vor der Nase steht, gewährleistet stetes Spielen einen konstanten Fortschritt. Falls ihr auf bestimmte Waffen und Schemata für die Waffenerstellung fixiert seid, werdet ihr es sicher schade finden, dass Epic auch im Horde-Modus das Waffen-Crafting verabschiedet hat. Das heillose Menüführungschaos aus dem Hauptspiel, soll so gering wie möglich gehalten werden. Die Horde besteht natürlich aus den Monstern die mit dem Sturm kommen und wer sich das Hauptspiel (oder die Screenshots daraus) schon einmal angesehen hat, weiß ziemlich genau was uns dort erwartet. Beachtet außerdem, dass wir Änderungen am Festungslayout jederzeit vornehmen können - selbst während eine Matches. Wenn ihr eine genauere Vorstellung davon bekommen habt welche Zonen besonders heftig attackiert werden, könnt ihr sorgfältig Fallen, Engstellen oder Wände anpassen.

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Bevor ihr jetzt euphorisch in den Spielmodus investiert müssen wir euch noch erzählen, wie schwierig es aktuell ist Horde Bash überhaupt zu starten. Epic hat noch keine Bildschirmtexte oder Informationen bereitgestellt, deshalb mussten wir selbst herausfinden von wo aus wir auf die Spielvariante zugreifen können. Ihr müsst dazu nämlich auf die Weltkarte im Hauptspiel gehen und dort die entsprechende Option auswählen. Das wird allerdings erst freigeschaltet, nachdem ihr die Einführungsmission hinter euch gebracht habt und einen Skillpunkt in den Horde-Modus investiert (fragt uns nicht warum). Epic muss da dringend nachbessern, denn momentan ist das alles andere als benutzerfreundlich. Insgesamt erweitern Horde Bash und Battle Royale Fortnite mit einigen frischen Ideen. Der Fähigkeitenbaum aus dem Horde-Modus bringt Langzeitmotivation und einen Tapetenwechsel des Gameplays aus dem Hauptspiel, während Battle Royale mit der Spannung des frischen Actionspiel-Subgenres punktet.

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