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Downward Spiral: Horus Station

Downward Spiral: Horus Station

Ein Raumstation-Epos mit dem chilligen Soundtrack eines echten finnischen Rockstars soll das Abenteuer werden - auf Wunsch auch komplett in VR auf PC und PS4.

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Die Horus-Raumstation öffnet sich vor mir auf beeindruckende, aber auch irgendwie bekannte Art und Weise. Die Atmosphäre in den leeren Korridoren ist gespenstisch, aber nicht sofort furchteinflössend. Die Schwerelosigkeit lässt nicht nur die Dinge schweben, sondern hinterlässt auch einen geheimnisvollen Eindruck. Ich will wissen, was hier vorgefallen ist.



In den Büros der 3rd Eye Studios in Helsinki sitze ich gemeinsam mit dem Lead Designer Greg Louden und PR-Manager Arttu Rajala (früher Chefredakteur von Gamereactor Finnland) auf einem gemütlichen Sofa. Keiner der beiden ist bereit, mir Antworten über das Schicksal der Horus zu geben. Louden erklärt, dass die Demo verkürzt wurde, um einige Überraschungen bis zur Veröffentlichung zu verstecken. Er lacht und sagt mir, es würden so einige überraschende Verwicklungen und Twists in dem zweiten Spiel des Studios auf mich warten (Downward Spiral: Prologue war der erste Titel).

Und er hat wohl recht, denn auch wenn der erste Akt mir ein paar Hinweise gibt - ich habe noch keine Idee, wie das Gesamtbild wohl aussehen wird. Das soll aber nicht heißen, dass es keinen Spaß machen würde, den Titel anzutesten. 

Downward Spiral: Horus Station geht die Dinge auf erfrischend andere Art und Weise an. Auch wenn die Steuerung in der Egoperspektive mit dem linken Stick bewerkstelligt wird, sind die Bewegungen selbst originell und clever. Die Spielfigur schwebt und ihr Verhalten folgt diesem Umstand. Wenn Oberflächen in der Nähe sind, greifen wir danach, indem wir den linken Stick nach oben drücken. Danach geben wir eine Richtung vor und der Held drückt sich nach dort ab. Wie in der realen Schwerelosigkeit stoppt unsere Bewegung erst, wenn wir einen anderen Ort finden, um uns festzuhalten.

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Louden erklärt mir, dass einige Spieler von dieser Steuerung überrascht wurden und durch die fehlende Kontrolle Schwierigkeiten hatten. Für mich war diese Steuerung völlig logisch und so gut umgesetzt, dass ich sofort gut zurechtgekommen bin. Uns steht außerdem ein elektrischer Greifhaken zur Verfügung, mit dem man sich von einem Ort zum anderen ziehen kann. Mit dieser Vorrichtung können wir uns schneller drehen, schwebende Gegenstände greifen und mitten im Flug die Richtung ändern, denn das Seil mit dem Greifhaken ist relativ lang.



In meiner Session fand ich neben dem Greifhaken noch einige andere Waffen. Mit einer Nagelpistole - eigentlich als Werkzeug gedacht - mache ich kurzen Prozess mit den Roboter-Dronen. Der Blaster ist schon eher eine echte Knarre und erledigt meine Gegner mit kurzen Feuerstössen. Im Inventar können wir die Werkzeuge wechseln. Wir können in jeder Hand eine Waffe halten und in John Woo-Manier drauflosballern und durch die Gegend schweben. Mit beiden Händen auf Gegner zu feuern war schon immer cool.



Genau wie bei der Steuerung geht Downward Spiral: Horus Station auch bei der Erzählstruktur eigene Wege. Es gibt keine ausführlichen Erklärungen, was auf der Raumstation vorgeht und die Spieler müssen die Geheimnisse selbst lüften. Neben den Kämpfen warten einfache Rätsel, bei denen es um die Stromversorgung oder verschlossene Türen geht. Aufmerksame Spieler finden Hinweise an logischen Stellen wie Infobildschirmen und Karten. Dieser freie und originelle Ansatz bei der Erzählstruktur funktioniert gut und sorgt für die richtige Atmosphäre auf Horus.

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Die Station wirkt erstaunlich lebendig, auch wenn sie verlassen ist. Überall schweben Schrott und Staub durch die Luft. Es macht Spaß, die Station zu erkunden und es lassen sich viele Details und funktionierende Ausrüstungsgegenstände finden. Die Story von Downward Spiral: Horus Station ist in acht Akte aufgeteilt, die je nach Spielstil jeweils 20 Minuten bis eine Stunde in Anspruch nehmen. Außerdem stehen ein Koop-Modus und weitere Herausforderungen zur Verfügung.



Wenn ihr befürchtet, das Weltraum-Abenteuer wegen mangelnder VR-Ausrüstung zu verpassen, können wir euch beruhigen. Horus Station kann auch ohne VR auf jedem Fernseher gespielt werden. Ich habe den ersten Akt sowohl mit dem Gamepad als auch mit voller VR-Ausrüstung angespielt. Ich war überrascht, wie beeindruckend die einzigartige Steuerung und das allgemeine Spielgefühl auch mit dem Gamepad rüberkommt. Die virtuelle Welt allerdings kann das noch toppen. Das Schweben wirkt glaubwürdig und ist gleichzeitig langsam genug, um keine virtuelle Übelkeit auszulösen.



Trotz des relativ kleinen Entwicklerteams wirkt Downward Spiral: Horus Station in manchen Momenten wie ein AAA-Titel. Die Inspiration durch den Filmklassiker 2001: A Space Odyssey von 1968 ist unverkennbar und zeigt sich deutlich im Retro-Look der Raumstation. Mir sind einige Referenzen zu anderen Sci-Fi-Klassikern aufgefallen und Louden erwähnt noch Twin Peaks (1991) und das Videospiel Dead Space als Vorbilder. Es gibt schicke Lichteffekte und dynamische Schatten. Besonders der Anblick der Raumstation von aussen war beeindruckend.

Ich bin auf einige Bugs gestoßen und es kam zu Problemen beim Tracking, aber Louden versicherte mir, dass Team würde hart daran arbeiten, diese letzten Fehler auszubügeln. Das Spiel macht aber jetzt schon einen so ordentlichen Eindruck, dass ich mir kaum Sorgen über das fertige Produkt mache.


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Die gleiche Leidenschaft, die in die graphischen Präsentation geflossen ist, zeigt sich auch beim Audio-Design. Die Raumstation ist voller mechanischer und elektrischer Geräusche. Die schwebenden Objekte machen ein befriedigendes „Klonk" , wenn sie aufeinandertreffen oder die Wände berühren. Unterschiedliche Oberflächen reagieren mit eigenen Geräuschen und natürlich gelangen alle Geräusche im Weltraum gedämpft und mit viel Bass in unseren Raumanzug. Im Mehrspielermodus sind die Stimmen durch einen Filter geschickt, der Funk simuliert und alles wie eine Walkie-Talkie-Konversation wirken lässt.

Der Soundtrack wurde vom HIM-Frontmann Ville Valo kreiert. Der hat sich dafür von seinen Rocksounds verabschiedet und versorgt die Station mit gespenstischen, melancholischen Elektrosounds, die hervorragend zu dem Sci-Fi Szenario passen. Die Synthesizer-Geräusche geben der Station eine eigene, geheimnisvolle Persönlichkeit.
 Neben einem echten Rockstar besteht das Entwicklerteam von Downward Spiral: Horus Station aus erfahrenen Entwicklern aus aller Welt. Sie haben sich aus Leidenschaft für Filme und Videospiele zusammengetan, um etwas neues und sehr persönliches zu erschaffen. Diese Leidenschaft spürt man in jedem Abschnitt des Spiels und sie basiert auf einer ordentlichen Portion Realismus und einer positiven Sicht auf die Zukunft.

Von der Horus-Station geht eine geisterhafte Ruhe aus und ihre Geheimnisse haben mich in ihren Bann gezogen. Nach meiner Anspielsession kann ich das fertige Spiel kaum noch erwarten.

Die Spieler dürfen die Station auf dem PC und der PS4 erkunden (mit oder ohne VR). Die PS4 erhält eine Pro-Unterstützung, was primär für noch detailliertere Optik sorgen wird. Als Jemand, der wirklich viele VR-Spiele ausprobiert hat, ist Downwards Spiral: Horus Station für mich ein sehnlich erwarteter Titel. Ich hoffe, dass ist der nötige Adrenalin-Stoß für die VR-Industrie, die grade ein wenig schlappmacht. Die Horus-Station jedenfalls hat alle Zutaten für eine gute Spielerfahrung aus der Egoperspektive.

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