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Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls

Danganronpa: Ultra Despair Girls verzweifeln an Mario Kart

Das Gespräch widmet sich allgemein der Entwicklung, gleichzeitig gibt es ein paar Anekdoten.

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Die dritte Episode des "Dangan TV"-Videocasts wurde letzte Woche mit englischen Untertiteln ausgestrahlt und hier bei uns bekommt ihr eine kleine Zusammenfassung davon. Spike Chunsoft unterhält diese Serie anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Danganronpa-Serie, die im November den runden Geburtstag feiert. Nachdem die beteiligten Entwickler bereits über die Entwicklung von Danganronpa 1 und Danganronpa 2 sprachen, widmeten sie sich in dieser Ausgabe dem Spin-Off Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls. Bevor wir fortfahren, folgt die provisorische Spoiler-Warnung.

Die Synchronsprecherin Megumi Ogata (die Stimme vom Ultimate Lucky Student Makoto Naegi aus dem ersten Spiel) moderierte das Geschehen wie gewohnt. Serien-Producer Yoshinori Terasawa war mit dem Project Planner Shun Sasaki (der für dieses Spiel in die Rolle des Game Directors wechselte) am Start, während der Serienschöpfer und Autor Kazutaka Kodaka in dieser Ausgabe durch die Synchronsprecherin Aya Uchida (sie spricht Komaru Naegi, die kleine Schwester des Protagonisten aus dem ersten Spiel) ersetzt wurde.

Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls erschien 2014 in Japan (hier in Europa erst ein Jahr später) und es war eine große Veränderung gegenüber der ursprünglichen Formel. Ultra Despair Girls ist ein vollständig vertontes Action-Adventure in 3D mit aufwändig erstellten Anime-Sequenzen, die vom Animationsteam, das zuvor den ersten Danganronpa-Anime erstellte, geschaffen wurden. Als weiteres Bindeglied zwischen den ersten beiden Hauptspielen schlüpfen wir in die Rolle der beiden Mädchen Komaru Naegi und Toko Fukawa (die aus dem ersten Spiel zurückkehrt). Die beiden finden sich in einer absurden Stadt wieder und müssen gemeinsam um ihr Überleben kämpfen.

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Terasawa erinnert sich daran, wie dieser Titel entstand: Seinen eigenen Aussagen zufolge brannte Kodaka nach dem zweiten Spiel kreativ aus (er schrieb damals parallel zur Produktion die Light-Novel-Reihe Danganronpa Zero). Er brauchte laut dem Produzenten also etwas Zeit, um sich „weitere Mörder-Gimmicks" für ein drittes spiel auszudenken und deshalb schlug ihm Terasawa vor, ein Spin-Off anzufertigen. Zuerst wollten die Entwickler angeblich einen Funracer im Stile von Mario Kart anfertigen, nur eben mit Danganronpa-Charakteren. Am Ende wurde daraus ein Actionspiel mit seichten Puzzle-Elementen.

Director Sasaki wurde daraufhin mit der Produktion einer sehr vagen Idee für ein Survival-Spiel beauftragt, das damals unter dem Titel „Ultimate Death Girls" lief. Die Grundidee, dass die Mädchen durch eine von Monokuma-Puppen kontrollierte Stadt gescheucht werden, entstand früh, doch die Entwickler hatten offenbar Probleme damit, das Konzept festzunageln. Ideen für ein insgesamt deutlich schnelleres Spielerlebnis wurden intern abgelehnt, auch der Plan beide Heldinnen aneinanderzuketten und sie nach dem ominöse Mastermind hinter Monokuma suchen zu lassen, blieb fruchtlos.

Im finalen Spiel müssen wir verschiedene Typen von Monokuma-Figuren eliminieren, die jeweils vom aktuellen Level-Design inspiriert sind. Mittels sogenannter Wahrheitskugeln lassen sich kleine Rätsel absolvieren, was laut Spike Chunsoft verschiedene Spielstile und Ideen unterstütze. Terasawa gab zu, dass einige groteske Gegner-Gestaltungen im Nachhinein betrachtet etwas über die Stränge geschlagen haben. Für Project Planner und Director Sasaki sei die Produktion eigenen Aussagen zufolge eine schwere Zeit gewesen. Er sagte, dass es für ihn eine Zeit der Trauer gewesen sei, allerdings wurde darauf nicht näher eingegangen.

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Um bestehende Fans der Reihe abzuholen, hat sich Spike Chunsoft dazu entschieden, verschiedene Charaktere aus den ersten beiden Spielen zurückzuholen. Die ursprüngliche Konzeption sah vor, dass Haiji Towa, der Anführer der Rebellenorganisation Komaru als Assassine unterstützt hätte. Das änderten die Entwickler später, weil sie zwei neue Figuren als zu riskant ansahen. Toko Fukawa wurde integriert, weil sie kämpfen kann und da ihre duale Persönlichkeit in diesem Setting spannend sei. Außerdem gibt es unter den ultimativen Studenten nur wenige weibliche Figuren, die kämpfen können (und noch leben).

Tokos Beliebtheit hat dieses Spiel jedenfalls einen ordentlichen Schub verliehen, doch auch Nagito Komaeda profitierte von seinem Auftritt als „Servant". Laut dem Produzenten Terasawa sei Kodaka dafür verantwortlich gewesen, dass wir diese Figur in Ultra Despair Girls gesehen haben. Er habe ihn nur darum gebeten, eine weitere Figur zurückzubringen und das sei das Endergebnis gewesen.

Die Synchronsprecherin Aya Uchida erinnerte sich während des Gesprächs an die Probleme, die sie mit der Performance ihrer Rolle hatte. Sie beschrieb, wie schwer es war Komaru, dem einzig normalen Mädchen unter all den ultimativen Studenten, eine gewisse Autorität zu verleihen. Die Darstellerin wollte nicht „nur süß" rüberkommen, sondern natürlich Eindruck auf die Spieler hinterlassen, doch die Rolle ihrer Hauptfigur ließ das nicht unbedingt immer zu. Außerdem sei die Konkurrenz sehr stark gewesen, da „der Cast aus lauter seltsamer Typen" bestand, so Terasawa. Ogata stärkte ihrer jungen Kollegin den Rücken, denn sie erinnerte sich daran, dass auch sie mit der Vertonung von Naegi im ersten Danganronpa auf ähnliche Schwierigkeiten stieß.

Zum Ende hin sprach Uchida noch über ihre Lieblingsszene in Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls (was ein Spoiler ist), wir sahen einen niemals realisierten Vorbestellerbonus und die Smartphone-Version von Danganronpa 2 wurde beworben. In der nächsten Ausgabe will Spike Chunsoft mit dem Sound Composer Masafumi Takada und dem Sound Designer Jun Fukuda über die Musik in Danganronpa sprechen. Die Episode wurde in Japan bereits ausgestrahlt, ist aber noch nicht in englischer Sprache verfügbar.

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