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Concrete Genie

Concrete Genie - Erste Pinselstriche

In Berlin haben wir zusammen mit Pixelopus ein paar Häuserwände beschmiert und ihr kunterbuntes Abenteuer in VR erlebt.

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Vor zwei Wochen haben wir in Berlin Concrete Genie angespielt, das farbenfrohe Abenteuer vom kleinen kalifornischen Sony-Studio Pixelopus (Entwined). Gezeigt wurde ein erweiterter Beta-Build der E3-Demo aus 2018, der den Beginn von Ashs Abenteuer veranschaulicht. Neben einer Einführung in die Spielmechaniken haben wir den VR-Modus gesehen und erfahren, ab wann wir in das Abenteuer eintauchen können.

Wir befinden uns zu Beginn des Spiels in Denska, einem heruntergekommenen Hafenviertel. Dort streift eine Gruppe junger Kinder herum, die aus Langeweile Straßenlaternen und Fenster einschmeißen. Ash lungert dort ebenfalls herum, vertreibt sich seine Zeit aber lieber mit Kritzeleien in einem Notizbuch. Er hält kleine Monster und vergangene Erinnerungen fest, denn er hat offenbar eine tiefe Verbindung zu diesem Ort. Der junge Künstler weiß eigentlich, dass er sich von jenem Ort lieber fernhalten sollte, doch er vergisst die Zeit und wird plötzlich von den Teenagern überrascht. Sie zerreißen seinen Zeichenblock, schikanieren ihn und stecken ihn anschließend in eine rostige Seilbahn, die uns geradewegs zu einem verlassenen Leuchtturm befördert.

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Auf der Insel werden wir mit den grundlegenden Mechaniken vertraut gemacht - wir schauen uns um, erleben simples Plattforming und dürfen Tiere streicheln (was keinerlei spielerischen Nutzen hat, aber niedlich ist). Kurze Zeit später finden wir einen magischen Pinsel, der das eigentliche Gameplay einführt. Ab sofort können wir unserer Kreativität jederzeit freien Lauf lassen und drauf losmalen, allerdings nur an den Wänden. Wir wählen eine von vielen möglichen Formen aus, das kann ein Baum, eine Blume, der Nachthimmel oder ein Lagerfeuer sein, platzieren es auf der Wand und ziehen sie mit der integrierten Bewegungssteuerung der DualShock-4-Controllers auseinander. Das ist natürlich ganz schön fummlig, funktioniert mit einiger Übung aber okay.

Mithilfe dieses überdimensionalen Zeichenpinsels verwandeln wir die triste Umgebung in bunte Szenerien, denn das ist in gewisser Hinsicht unsere Aufgabe in Concrete Genie - die heruntergekommene Stadt in ein buntes Farbenmeer zu verwandeln. Dieser Mammutaufgabe stehen wir nicht ganz alleine gegenüber, da Ash seine Monsterskizzen zum Leben erwecken kann. Wir gestalten die sogenannten Genies individuell, greifen dabei aber ebenfalls auf bestimmte Versatzstücke zurück. Unsere Kreationen bekommen übrigens von allein Gliedmaßen zur Fortbewegung, aber es ist ja nicht so schlimm, wenn ein wuscheliger Koloss zusätzliche Schwänze an den Armen und Beinen hat... Ihr könnt euch jedenfalls auf ein paar coole Designs freuen und sollte mal etwas daneben gehen, lässt sich der letzte Pinselstrich stets rückgängig machen.

Nach dem Tutorial haben wir uns im anfänglichen Stadtteil von Denska wiedergefunden. Dort mussten wir unseren Genie zu einem bestimmten Ort lotsen, an dem er uns mit seiner individuellen Fähigkeit weiterbringt. Dieses Monster konnte beispielsweise Feuer entfachen und damit Vorhänge oder zugenagelte Fenster für uns öffnen. Neben solchen Umgebungsrätseln verbringen wir viel Zeit mit dem Zeichnen von Kulissen, damit unser Genie uns durch die Stadt begleitet. Eine Lichterkette am oben Rand der Häuserwände signalisiert, welchem Pfad ihr dabei folgen sollt - das ist nur ein kleiner Hinweis.

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Ob wir kleine Kunstwerke erschaffen oder nur schnell etwas hinklatschen scheint das Spiel nicht sonderlich zu interessieren (zumindest haben die anderen Figuren nicht wirklich darauf reagiert). Es ist auf jeden Fall schön anzusehen, dass unsere magische Farbe so sehr leuchtet, die Stadt also selbst mit meinem lieblosen Geschmiere etwas lebendiger wirkt. Für mehr Abwechslung müsst ihr die Seiten aus Ashs zerrissenem Notizblock suchen, die überall in der Stadt herumflattern. Wer die sammelt erhält Zugriff auf neue Malschablonen und weitere Bestandteile für unsere Genies. Einige davon werden benötigt, um bestimmte Aktionen durchzuführen.

In der Spielwelt finden wir zum Beispiel Artworks, die wir mit unseren Versatzstücken nachmalen müssen. Wenn wir die entsprechende Form aber noch nicht haben, schalten wir das Kunstwerk nicht frei. Ab und zu stellt unser Genie zudem besondere Ansprüche an uns, er will dann zum Beispiel, dass wir ihm einen Apfelbaum zeichnen. Wir müssen die entsprechenden Assets kombinieren, um seine Bedürfnisse zu befriedigen, und zur Belohnung erhalten wir die sogenannte Superfarbe (gleich mehr dazu). Wer jetzt Angst vor vielen Collectables bekommen hat, darf sich entspannen. Die Notizblockseiten werden auf der Karte angezeigt und ein kleiner Gnom auf unserem Rucksack weist uns auch daraufhin, ob etwas Spannendes in der Nähe ist. Da Ash aber auch regelmäßig auf Häuserdächer klettert, wird Concrete Genie trotzdem ein bisschen Erkundung erfordern.

Während wir fleißig die Häuserwände verzieren und langsam durch die Stadt ziehen stoßen wir auf verschiedene Hürden. Im Anfangsgebiet lungern beispielsweise noch die nervigen Kids herum, die uns unseren Pinsel abziehen (was einem Fail-State gleicht) und sowieso total fies sind. Wir müssen die Gruppe ablenken, indem wir sie weglocken und in der anschließenden Verfolgung abschütteln, also beispielsweise auf ein Dach klettern. Dabei blockieren uns manchmal diese unheilvollen Schattententakel, die aus dem Wasser kommen. Wir müssen sie mit der bereits erwähnten Superfarbe übermalen und die Stadt somit quasi reinigen.

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Die Interaktion zwischen Ash und seinen Genie-Freunden wurde bereits in dieser frühen Phase des Spiels sehr niedlich veranschaulicht, beispielsweise wenn sich unser junger Held mit seinen Kreationen unterhält oder sie gemeinsamen etwas spielen. Die Demo hat aber auch ernstere Töne angeschlagen, denn in Concrete Genie wird nicht nur gemalt und mit den gezeichneten Kumpels abgehangen. Am Ende der Demonstration tauchte plötzlich ein dunkler Genie auf, den wir besiegen mussten. Dazu stieg Ash auf sein Skateboard und schoss den fiesen Kern anschließend mit seinem Zauberpinsel ab. Pixelopus hat deutlich gemacht, dass dieser kleine Titel eine aufregende und mitnehmende Erfahrung sein möchte. Ob ihnen das auch gelingt erfahren wir am 9. Oktober, dann wird der Titel zum Preis von 30 Euro auf der Playstation 4 bereitstehen.

Concrete Genie wird übrigens auch einen VR-Modus erhalten, in diesem Bereich reduziert Pixelopus die Spielmechaniken allerdings auf ein Minimum. In der linken Hand halten wir eine Art Farbpalette, die uns Zugriff auf die unterschiedlichen Maleffekte gewährt. Mit dem rechten Move-Controller wählen wir dann zum Beispiel die Polarlichter oder das Lagerfeuer aus und platzieren es auf der Leinwand. Ein kleiner Gnom Splosh dient als Narrativ in diesem Modus und wir müssen ihn zufriedenstellen, um Fortschritte zu erzielen. Stellt euch einfach vor, dass ihr in einem Gemälde steht, dann habt ihr eine gute Vorstellung. Insgesamt wirkt das hier eher wie ein hübsches Gimmick, die eigentliche Spielerfahrung erwartet euch nicht in der virtuellen Realität.

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