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Burnout Paradise Remastered

Burnout Paradise Remastered

Nur noch eine Runde in Paradise City.

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Zehn Jahre ist es her, seit wir das letzte Mal einen Ableger der Burnout-Reihe erhalten haben und noch immer glauben wir, dass Paradise das beste Spiel der Serie ist. In puncto Substanz war Burnout: Paradise ein großartiger Arcade-Racer in einer gewaltigen offenen Welt, in der wir nach Herzenslust rasen, driften und Chaos anstellen konnten. Burnout Paradise Remastered wude nicht von Grund auf neu erbaut, so wie Call of Duty: Modern Warfare Remastered oder das jüngst erschienene Remake von Shadow of the Colossus, das 4K-Wunder, das sich einige Fans vielleicht erhofft haben, bleibt daher aus. Natürlich sieht der Titel trotzdem noch immer sehr gut aus, heute vielleicht noch besser als je zuvor.

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Obwohl sich die Neuerungen im Burnout Paradise Remastered im Rahmen halten erwartet uns hier ein sehr unterhaltsamer, chaotischer Arcade-Racer.

Die Texturen sind höher aufgelöst, bei den Autos selbst und an den Umgebungen merkt man das vor allem. Die Lichteffekte wurden ebenfalls verbessert und wenn wir von Big Surf Island in Sonnenuntergang fahren, sieht das einfach fantastisch aus. In der Nacht lassen Neonreklamen die Straßen erstrahlen und die Lichter der Gebäude erwecken diese Welt um Leben. Die vom Computer-gesteuerten Autos und der generische Verkehr, die diese Welt bevölkern, wirken im Vergleich dazu noch immer sehr simpel, doch wenn wir mit Vollgas an ihnen vorbeibrettern interessiert sich doch eh niemand ernsthaft dafür. Die 60 FPS schaffen auch moderate Systeme mit Leichtigkeit, zu merkbaren Einbußen kam es während unseren Spielsessions nicht.

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Während wir mit Bleifuß unterwegs sind begleitet uns ein gewaltiger Soundtrack. Der titelgebende "Guns n' Roses-"Track "Paradise City" bläst bereits am Start in unseren Ohren und treibt das Oktan durch unsere Venen, um das Geschwindigkeitsgefühl voranzutreiben. Alice in Chains, Jane's Addiction und Soundgarden halten das Rockthema, während mit Avril Lavignes "Girlfriend" und "Rockstar" von N.E.R.D auch mal andere Töne aus den Lautsprechern dröhnen. Nicht alle 90 Stücke sind Lizenzmusik, denn einige Klassiker aus den ersten drei Burnout-Spielen haben es ebenfalls an Bord geschafft. Burnout Paradise Remastered ist übrigens nicht nur das Basisspiel, es enthält außerdem die bereits veröffentlichten Zusatzinhalte: Motorrad- und Autopakete, das Add On Big Surf Island, den Polizei-und-Bankräuber-Spielmodus und das sehr unterhaltsame Partypaket sorgen für beste Unterhaltung.

Im originalen Spiel starten wir auf einem Schrottplatz mit nur einem Auto und schalten durch abgeschlossene Rennen weitere Veranstaltungen frei. Wenn wir ein anderen Schlitten fahren wollen müssen wir den Wagen zuerst auf den Straßen von Paradise City finden, ihn anschließend gewaltsam aus dem Verkehr ziehen und das Wrack danach vor der Schrottpresse bewahren. Das ist natürlich auch noch beim Remaster der Fall und umso unterhaltsamer, weil direkt alle enthaltenen Zusatzwagen verfügbar sind. Wer die verhältnismäßig langsamen Startepisoden überspringen will, sollte sich den "Carson Inferno"-Polizeitruck holen, denn der macht mit der Konkurrenz eingangs kurzen Prozess. Es ist unglaublich spaßig mit einigen legendären Autos aus berühmten TV-Shows und Filmen, wie die Ghostbusters, Knight Rider, Ein Duke kommt selten allein oder Zurück in die Zukunft, unterwegs zu sein, denn die Karren lassen sich mit speziellen Perks aufrüsten, um an das Original zu erinnern.

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Wenn uns ein anderer Wagen interessiert müssen wir den nur auf den Schrottplatz befördern und schon gehört er uns.
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Wem das noch nicht verrückt genug ist der sollte sich die Spielzeugautos anschauen, die allerdings den Sound der dicken Verbrennungsmotoren vermissen lassen. Mit einer Gruppe dieser Schlitten kann man eine Menge Spaß haben, besonders im Modus Road Rage oder während der Stuntrennen. Wer lieber pure Geschwindigkeit bevorzugt sollte auf die „Geschwindigkeits-Specials" setzen, die die kleinen Pisten durch die Straßen schießen. Einige Motorräder runden den bunten Mix ab, denn die sind von Natur aus unglaublich schnell unterwegs. Weil ein Boost immer im selbstverschuldeten Vollcrash enden würde, verzichten die Bikes direkt darauf, sie brauchen das Nitro aber auch wirklich nicht. Durch die geringere Größe ist es noch viel lustiger durch den engen Verkehr zu brettern, doch jede Berührung mit externen Objekten führt zum Neustart. Motorräder kennen keine Vergebung.

Im Cops-und-Bankräuber-Paket erhalten wir weitere Verfolgungsjagden, doch das DLC bietet noch viel mehr. Im Online-Modus treten zwei Teams gegeneinander an und versuchen einen gestohlenen Silberbarren in Sicherheit zu bringen - es handelt sich also um eine Art Flaggenkampf. Es ist ein schneller und furioser Spielmodus, der Spieler in den gleichen Wagen dazu herausfordert, über ihre Grenzen hinauszugehen. Übrigens dürfen die Polizisten natürlich ihre Sirenen anschalten, ist doch klar. Big Surf Island ist bei weitem das größte Add On und fügt Paradise City ein großes, weiteres Areal hinzu. Auf einer großen Brücke, an der stellenweise noch gearbeitet wird, gelangen wir in das neue Gebiet und finden dort 15 zusätzliche Events und mehr vom alten Wahnsinn. Visuell bietet die Insel ein bisschen Abwechslung, was vor allem durch die tiefere Lichtstimmung und den Strand entsteht.

Allerdings bietet uns schon das Hauptspiel genügend Beschäftigung, denn in Paradis City gibt es über 120 Beschäftigungen (DLC-Aufgaben nicht mitgezählt). Die Spielmodi fallen neben dem klassischen Rennen sehr unterschiedlich aus und drängen uns mit Stunts, Takedowns und purer Geschwindigkeit zur Punktejagd. Indem wir Siege für unsere Burnout-Lizenz einfahren steigen wir im Fahrerlevel auf, was weitere Rennen freischaltet. Zu dem normalen Wahnsinn gesellen sich ab einem Punkt im Spiel zwei weitere Spielmodi, einen normalen Sprint und etwas namens Showtime. Wer in der freien Fahrt beide Schultertasten drückt, flippt sein Auto auf den Kopf und muss anschließend ein abgedrehtes Chaos auf den Straßen anrichten. In diesem Crash-Modus bewegen wir uns nun Autos-rammend durch die Straßen und verwüsten dabei die Stadt.

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Im originalen Spiel starten wir auf einem Schrottplatz mit nur einem Auto und schalten durch abgeschlossene Rennen weitere Veranstaltungen frei. // Photo: Criterion Games

Wer auf dem digitalen Steuerkreuz nach rechts drücke, verbindet sich unkompliziert mit den Online-Servern - das war damals noch total neu. Egal wo ihr euch gerade befindet könnt ihr problemlos Einladungen an Freunde verschicken oder Online-Rennen beitreten. Wer zusammen in einer Lobby steckt kann im Freeburn-Modus gemeinsam Chaos anrichten oder sich kleineren Herausforderungen stellen. Neben dem kompetitiven Gedanken bietet der Party-Modus die Möglichkeit sich im Couch-Koop zu beschäftigen. Darin wechseln sich Spieler bei vorgegebenen Missionszielen ab und ermitteln, wer die weitesten Sprünge landet, den längsten Drift hinlegt oder durch die meisten Barrieren kracht.

Obwohl sich die Neuerungen im Burnout Paradise Remastered im Rahmen halten und uns EA nicht den wundersamen 4K-Traum beschert, den sich eine Fans bei der Ankündigung gewünscht haben, erwartet uns hier ein sehr unterhaltsamer, chaotischer Arcade-Racer, der bis oben hin mit Aktivitäten und Zusatzinhalten gefüllt ist. Wir hatten echt eine Menge Spaß mit dem Titel und werden sicher noch eine ganze Weile weiterspielen, wenn euch Burnout: Paradise damals also gefallen hat und ihr euch noch einmal die Straßen von Paradise City anschauen wollt, dann könnte sich der Kauf definitiv lohnen, obwohl sich zugegeben nicht viel geändert hat. Das musste es aber eigentlich auch nicht, denn Burnout ist noch immer ein Paradies für Autonarren. Falls ihr noch gar nicht in den Titel reingeschaut habt, ist hier nun eure zweite Chance gekommen.

09 Gamereactor Deutschland
9 / 10
+
Viel Beschäftigung; schaut noch immer toll aus; coole Online-Matches; Chaos und Spaß sind überall zu finden.
-
Vielleicht hätte man die dreckigen Stellen des Originals etwas besser herausgeputzt können.
overall score
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