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Battleborn

Battleborn

Wir haben uns den Story-Modus von Battleborn angeschaut und sind erstaunt über die absurden Charaktere und den irren Humor.

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Battleborn ist nicht nur ein Online-Shooter mit verrückten Versus-Modi. Das Spiel ist von Gearbox, kein Wunder also, dass es auch einen Menge irrer Story-Missionen bietet, um die Welt zu etablieren und einige der Figuren vorzustellen (von den 25 spielbaren Charakteren sind anfangs erst sieben freigeschaltet).

Eigentlich verkauft uns Gearbox da eine Art TV-Show in Episoden-Form (und hey, schließlich lieben wir doch alle die DC- oder Marvel-Shows wie Gotham oder Daredevil). Battleborn besteht in der Kampagne aus acht Episoden und einem Prolog, fünf weitere Episoden sollen als DLC nachgeliefert werden. Die Episoden erzählen von der Gründung der Allianz, der Verteidigung des letzten Sterns Solus gegen die Varelsi und unseren Verräterfreund Rendain.

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Jede Mission kann wiederholt werden, aber wirklich rare Beute ist ohnehin eher das Metagame des PvP-Modus.
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Wir durften uns zwei dieser Episoden nun genauer ansehen und haben sie mit fünf Leuten im Koop-Modus gespielt - das geht aber auch solo oder zu zweit mit geteiltem Bildschirm. Jede Mission kann wiederholt werden, aber wirklich rare Beute ist ohnehin eher das Metagame des PvP-Modus. Die erste Mission heißt Renegade, in ihr kann man den gepanzerten, fliegenden Helden Caladarius freischalten. Er wird in einer Art Gefängnismaschine festgehalten. Unsere Aufgabe ist es nun, den Helden zu verteidigen, bis seine Fesseln gelöst und die Rüstung wieder aufgeladen sind. Dafür muss der Gefängnisdirektor Hylis erledigt werden, ein von einem Kraftfeld umgebener Ziegen-Typ mit einer riesigen Knarre. Wer das schafft, schaltet Caldarius in allen Modi frei. Keine wirklich komplexe Aufgabe, um ehrlich zu sein.

Die andere Epsiode mit einer wesentlich interessanteren Aufgabe heißt The Void's Edge. Hier haben die Varelsi ein Portal zu unserem Universum errichtet, das schnell das Ende des letzten Stern bedeuten könnte. Wir müssen einen besserwisserischen Geschützroboter zum Portal geleiten. Dafür muss erst der Conservator - ein unglaublich großer, statischer Varelsi besiegt werden. Der bewacht das Portal und kann uns noch dazu zwischen den Welten hin und her teleportieren.

Das Geschütz ist der Hauptbestandteil der Mission, was sehr angenehm ist, denn es hat a) einen merkwürdigen Humor gepaart mit Selbstmordgedanken und kann b) mit Shards verbessert werden, um die Kämpfe mit den Varelsi-Trupps zu erleichtern. Das fühlt sich wie ein klassischer Mod von Team Fortress 2 an.

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Besser die hohen Schwierigkeitsgrade nutzen: Unsere Gruppe geriet selten in Schwierigkeiten und wir haben die Gegner viel zu schnell niedergemäht,

Wir haben beide Missionen auf niedrigem Schwierigkeitsgrad gespielt, was wirklich nicht empfehlenswert ist. Unsere Gruppe geriet selten in Schwierigkeiten und wir haben die Gegner viel zu schnell niedergemäht, ohne uns je wirklich bedroht gefühlt zu haben. Das Spiel macht viel mehr Spaß, wenn man gefordert wird - das hat der Incursion-Modus gezeigt.

Während der Missionen gab es Gelegenheit, einige der neuen Helden anzuspielen. Als erstes Kleese, einen alten Mann in einem verzierten Armsessel. Er war früher der Direktor von Minion Robotic und ist sehr griesgrämig. Sein Sessel ist mit coolen Gadgets ausgestattet, darunter Taser, ein Paar Pistolen und ein Mörser, der ziemlich weit schießt und mit seinen sechs Geschossen ordentlich Umgebungsschaden macht. Der Stuhl kann außerdem Energy Rifts aufstellen - kleine Türme, mit deren Hilfe Mitstreiter über kurze Distanz ihre Schilde aufladen können. Seine Überwaffe ist ein Schwarzes Loch, das die Gegner einsaugt und zerquetscht - eine hübsche Synergie mit dem Mörser. Als Kleese zu spielen ist ein bisschen seltsam. Weil sein Sessel schwebt und seine Bewaffnung bedeutet, dass man besser nie im Zentrum der Action sein will. Und weil der Ledersessel so verdammt komfortabel ist, fühlt man sich nie wie im Kampf - und wenn doch, dann stirbt man.

Dann haben wir noch El Dragón ausprobiert. Ein Luchador mit Roboter-Armen. Alles, was das Spiel braucht, um Sinn zu ergeben, ist schließlich ein mexikanischer Cyborg-Wrestler. Er ist mit seinen Nahkampfangriffen, die mehrere Ziele gleichzeitig treffen können und mit jedem Kill stärker werden, ein netter Kontrast zu Kleese. Seine Spezialattacken sind eine Sprint-Wäscheleine und Splash-Umgebungsschaden. Sein Ultimate lässt ihn in Flammen aufgehen und mit jedem Schlag noch zusätzlichen Feuerschaden austeilen. El Dragón macht wesentlich mehr Laune als Kleese. Sein Sprint bringt einen schnell in zur Action und er ist auch hart genug, um dort eine Weile zu bestehen, die Gegner wie Piñatas zu bearbeiten und falls irgendetwas schiefgeht genauso schnell wieder abhauen. Sein Splash ist nützlich, aber trifft nicht zuverlässig. Aber sein feuriger Spezialangriff mit der stärker werdenden Nahkampfattacke lässt ihn durch die Feinde wirbeln. Ohne Fernangriffe muss er nah an die Varelsi ran.

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Die hübschen Spezialeffekte, die mit jedem Angriff einhergehen, machen es nicht leicht, im Kampf den Überblick zu behalten.

Spielfiguren hin oder her - hat Battleborn nun grobe Fehler in punkto Story? Nun, ein bisschen untergräbt der Humor die Geschichte. Oft weiß man kaum, worum es in der Mission geht, weil die Figuren sich die ganze Zeit foppen. Die hübschen Spezialeffekte, die mit jedem Angriff einhergehen, machen es nicht leicht, im Kampf den Überblick zu behalten. Es ist das übliche Problem von solchen Actionspielen. Im Vergleich zu Dota, einer großen Inspirationsquelle, sind die Fähigkeiten der einzelnen Helden ein bisschen eingeschränkt. Für gradlinigere Charaktere wie El Dragón bedeutet dies, dass sie sich wiederholende Moves haben, auch wenn man die Skills noch ein bisschen anpassen darf.

Battleborn ist gerade während der Story-Misisonen so albern und schick wie ein Samstagmorgen-Trickfilm. Es gibt kaum Ähnlichkeiten mit Destiny, trotz der ähnlichen Geschichte. Wenn dann schon eher mit Wildstar, aber eben gewürzt mit anarchischem Borderlands-Humor und einem besseren Design. Die neuen Modi wie Incursion und Meltdown sind innovativ und ich bin gespannt, wie häufig sie im Vergleich zum klassischen PvP nach der Veröffentlichung spielen werden.

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KRITIK. Von Jonas Mäki

Gearbox hat Egoshooter-Spielmechaniken mit jenen eines MOBA vermischt - und den bekannten Humor des Studios hinzugefügt. Leider zündet die Mische nicht richtig.



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