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Barotrauma

Barotrauma

Einige finnische Entwickler arbeiten an einem Titel, der unsere Überlebensfähigkeiten auf ein neues Level hievt. Ein Ersteindruck aus dem Weltraum-U-Boot:

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Barotrauma ist das neue Spiel eines finnischen Entwicklerkollektivs namens FakeFish Games. Das junge Team hat Experten aus verschiedensten Bereichen um sich geschart, um das vielversprechende Projekt von Joonas Rikkonen umzusetzen, dem kreativen Kopf und Chefprogrammierer vom Horrorspiel SCP - Containment Breach. FakeFish stellt Barotrauma scherzhaft als Spiel vor, dass das Ertrinken simuliert, und unser Ersteindruck fängt dieses gewagte Bildnis überraschend präzise ein. Im Kern ist das Game ein 2D-Survival-Spiel im Weltraum. Die Spieler versuchen in einem Weltraum-U-Boot zum Kern des Jupitermonds Europa vorzustoßen und dort ein Geheimnis zu entdecken. Unterwegs will uns alles töten.

Unter der dicken Eisfläche des Trabanten erstrecken sich gewaltige Untiefen mit vielen Gefahren. Wird die Hülle unseres U-Boots von Aliens oder scharfkantigen Felsen beschädigt, dringt Wasser ein und flutet unser Gefährt. Häufig werden dabei noch Versorgungs- und Energiekreisläufe unterbrochen, was uns vor weitere Probleme stellt. Damit wir unsere Fahrt fortsetzen können müssen das Leck gestopft, die Systeme wiederhergestellt und ggf. repariert, und etwaige Gefahren beseitigt werden. Doch schon allein um das Leck abzudichten müssen etliche Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, da in diesen Tiefen bereits der Wasserdruck ausreicht, um das Bewusstsein zu verlieren.

Hinter Barotrauma versteckt sich eine Hardcore-Simulation mit komplexen Gameplaysystemen. Auf der Presseveranstaltung haben uns die Entwickler einen kurzen Überblick davon gegeben, allerdings schnell klargemacht, wie anspruchsvoll selbst die kleinsten Schritte sind. Spieler sollen laut FakeFish aber auch gar nicht alle Kniffe kennen, um sich im Game zurechtzufinden. Der Kapitän wird mit seinen Grundkenntnissen Brandwunden beispielsweise nur unzureichend behandeln können, aber das reicht vielleicht aus, um auf die Klasse des Schiffsarztes verzichten zu können. Insgesamt sechs dieser Spezialisierungen lassen sich mitführen, in einigen Spielmodi dürfen wir jederzeit zwischen ihnen wechseln.

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Der Kern unseres Schiffs ist ein Nuklearreaktor, der um jeden Preis geschützt werden muss. Wer mit der Energieverwaltung herumspielt riskiert eine Kernschmelze.

Die Spielwelten werden prozedural generiert, allerdings lassen sich feste Parameter in den Missionen und in der Kampagne finden. Einen Sandbox-Modus gibt es ebenfalls, online sollen am Ende bis zu 16 Spieler zusammenfinden. Wenn wir unser Weltraum-U-Boot nicht gerade durch enge Höhlensysteme manövrieren oder mit garstigen Monstern kämpfen, müssen wir die Schiffssysteme im Auge behalten und warten. Eine kleine Verschnaufpause bieten friedliche Außenposten (die offenbar in den Tiefen des Europa-Monds aufgestellt wurden). Dort handeln wir mit seltenen Ressourcen, werben neues Personal an und füllen unsere Vorräte auf. In der Kampagne bieten zusätzliche Nebenmissionen das nötige Kapital für die ausufernden Erkundungstouren.

Crafting ist ein größeres Standbein von Barotrauma, da wir Waffen, Ausrüstung und verschiedene weitere Gegenstände benötigen, um die immer lebensbedrohlicheren Zustände von Europa zu überstehen. Eine mysteriöse Alien-Technologie ruft bei unserer Crew zum Beispiel geistige Verwirrung hervor, wodurch Betroffene Dinge sehen und hören, die nicht real sind. Das lässt sich auch gut mit dem sogenannten "Traitor-Mode" vereinbaren, einer Spielversion, die im Online-Spiel zur Verfügung steht. Teilnehmer erhalten dort ab und zu geheime Aufträge, in denen sie dazu angewiesen werden heimlich verbündete Teammitglieder zu töten (Respawns sind teilweise erlaubt). Das birgt viel Potential, solange alle die grundlegenden Spielmechaniken beherrschen und den Spaß verstehen...

Obwohl die Produktionswerte zurückgefahren sind, wird das enorme kreative Potential dieser kooperativen Sandbox-Spielerfahrung schnell deutlich. Barotrauma fordert seine Spieler unter Hochdruck dazu auf, mit lebensbedrohlichen Gefahrensituationen fertig zu werden. Der Koop-Fokus wird Hardcore-Survival-Fans ansprechen, da die ineinander verwobenen Gameplaysysteme effizient gestaltet und verwaltet werden wollen. Die hohe Priorisierung von Mods dürfte bei der PC-Community im Steam-Workshop gut ankommen, diverse Editoren könnten sogar den Einstieg in die Szene erleichtern. Wer Minecrafts Redstone-Mechanik nichts mehr abgewinnen kann und auf hochkomplexe Überlebens-Simulatoren steht, der sollte einen Blick auf Barotrauma werfen.

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Barotrauma ist in vielerlei Hinsicht ein Puzzle, da auftretende Probleme in einer bestimmten Reihenfolge gelöst werden müssen.

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VORSCHAU. Von Stefan Briesenick

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