Während sich die baltischen Länder darauf vorbereiten, ihre langjährige Verbindung zum russischen Stromnetz zu kappen, bereiten sich die Behörden auf mögliche Vergeltungsmaßnahmen vor. Die baltischen Staaten hatten 2007 zunächst ihre Absicht bekundet, sich in das kontinentale Netz zu integrieren, und reichten 2018 ihren Antrag ein. Sodann teilten sie Moskau und Minsk ihre Entscheidung mit, aus dem Brell-Abkommen, das sie mit IPS/UPS verband, auszusteigen.
Jetzt, am 9. Februar, werden diese Länder offiziell dem regionalen Stromnetz der Europäischen Union beitreten – ein Schritt, der sich seit langem anbahnt und nun durch die geopolitischen Spannungen durch das russische Vorgehen in der Ukraine beschleunigt wird. Während Energieexperten zuversichtlich sind, dass der Übergang reibungslos verläuft, bereiten sich die Beamten auch auf das Schlimmste vor, da die Besorgnis über Cyberangriffe russischer Hacker, die auf ihre Stromnetze abzielen, zunimmt.
Estland hat sogar seine freiwilligen Cyberabwehreinheiten auf den Plan gerufen, während Litauen seine Energieinfrastruktur mit Anti-Drohnen-Systemen und physischen Barrieren verstärkt hat. Die Entscheidung der baltischen Staaten, eine größere Energieunabhängigkeit von Moskau anzustreben, ist ein bedeutender Schritt nach vorne, aber ihre Sicherheitsteams bleiben wachsam, da Russland sich in der Vergangenheit in die Energiesysteme der Nachbarländer eingemischt hat.