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ARK Park

ARK Park

Prähistorischer Ausflug mit der VR-Brille - leider ist ARK Park auf Playstation VR ein ziemlicher Vollflop.

Vor etwas mehr als einem Jahr gab es das Jurassic Park-artige Robinson: The Journey und es war eine ziemliche Enttäuschung. Aber es sah wenigstens gut aus. Jetzt hat sich das chinesische Studio Snail Games am prähistorischen VR-Thema versucht. ARK Park nutzt ARK: Survival Evolved als Grundlage - und das zeigt sich leider auch. Eigentlich ist hier nichts gelungen an diesem Spiel und es hat nicht mal eine hübsche Grafik, an der man sich erfreuen könnte.

Wie bei seinem großen Bruder ARK: Survival Evolved fehlt ein Plot. Die Spieler bewegen sich frei durch einen Dinosaurier-Park und erleben dort die Dinge, die angeboten werden. Die Action ist in drei Abschnitte aufgeteilt. In der Wissenschaftsabteilung lernen wir mit Hilfe von Hologrammen mehr über die uralten Kreaturen. In einem leeren Gebäude dürfen wir uns einige Dinosaurier aus der Nähe ansehen. Viele Informationen bekommen wir hier nicht: Wir sehen uns Dinos an und das war es dann.

Im Sammelabschnitt streifen wir durch die Natur. In jedem Level müssen wir eine bestimmte Menge an Infos sammeln, um den jeweils nächsten Level freizuschalten. Das geschieht, in dem wir Tiere scannen, Steine hacken und mit Handschuhen vor Pflanzen winken. Die Level sind sehr klein, etwa so kleine wie eine kleine Wohnung.

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Der dritte Abschnitt ist völlig unlogisch und wir müssen aus der Deckung ballern, um eine Basis zu verteidigen. Die Dinosaurier rennen zu einem seltsamen Sci-Fi-Dingsdabums und kümmern sich überhaupt nicht um den Spieler. Mit einer dämlich Handknarre schießen wir auf die Viecher, die dann einfach ins Nichts verschwinden, als wäre es noch 1990. Keiner der Abschnitte hat ein Tutorial, es dauert also ein wenig, bis man überhaupt zurechtkommt.

ARK Park mag auf dem Papier ganz nett klingen, aber es lässt sich real unmöglich geniessen. Selbst einfachste Bewegungen sind fürchterlich und zwar sowohl mit dem Move-Controller als auch mit dem Dualshock 4. Das Spiel bedient sich einem VR-Game Standard: der Teleportation. Aber: Wir müssen dafür das Teleport-Symbol mit dem Headset ansteuern. Das Symbol regiert aber zu sensibel oder gar nicht. Weil das Areal zu klein ist, gibt es viel zu viele unsichtbare Wände. Wir können verschiedene Objekte anheben und es gibt Werkzeuge im Menü, mit denen wir Informationen sammeln sollen. Wenn wir uns erst für den Move-Controller entscheiden und später wechseln, werden sie immer noch auf dem Bildschirm angezeigt und nicht die möglichen Aktionen für den Dualshock, um im Spiel voranzukommen.

Die Grafik von ARK Park ist nicht komplett grauenhaft, aber für diese Erkenntnis darf man nicht stehenbleiben und genauer hinsehen. Die Texturen sind verschwommen und die 3D-Modelle schlicht und archaisch. Das ganze Spiel wirkt steif. Die Kreaturen wandern stets nach den gleichen Bewegungsmustern durch die Landschaft und alles wirkt wie eine Achterbahnfahrt. Den Animationen fehlt es an Masse und es scheint, als würden die Kreaturen schweben statt zu laufen. Viele der Büsche und Bäume sind zwar sichtbar, existieren aber nicht, denn sie stellen keinerlei Hindernis für die Tiere dar.

Das Gameplay ist auch nicht besser. Manche Gegenstände können aufgehoben und geworfen werden. Wir drücken dafür einen Knopf, den wir dann wieder loslassen, um zu werfen. Dann fliegt das Objekt jedesmal genau die gleiche Entfernung und das Geräusch beim Aufschlag auf den Boden ist stets identisch - egal, ob es sich um Steine, Büsche oder Wasser handelt. Die Objekte - und das gilt auch für die Tiere - verschwinden, wenn wir mit ihnen interagiert haben, um dann am Ursprungsort erneut aufzutauchen. Manche Level haben diese Reset-Funktion nicht und das bedeutet dann, dass wir dort gar nichts mehr zu tun haben.

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Viele der Menüs sind zu niedrig platziert und das sorgt schnell für Nackenschmerzen. Aus dem gleichen Grund kann man auch die wenigen Tutorial-Nachrichten nicht lesen. Dafür müssen wir den Kopf in einem bestimmten Winkel halten, aber alles erscheint dann an der falschen Stelle. ARK Park hat durchaus Potential, aber es wurde unfassbar schlecht ausgeführt und ist eine Schande für ein VR-Spiel im Jahr 2018. Die Spielinhalte reichen für 30 Minuten, wenn ihr es so lange ertragen könnt. Besser: Vergesst dieses Fiasko und seht euch stattdessen Jurassik Park III aus dem Jahr 2003 an.

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02 Gamereactor Deutschland
2 / 10
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die Idee
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die gesamte Ausfürhung
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