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Apex Legends

Apex Legends (Nintendo Switch)

Ist Respawns Battle-Royale-Spielplatz ein weiteres Heimspiel für Panic Button oder ein technischer Fleck auf einer ansonsten weißen Weste?

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Diese Woche haben Respawn Entertainment und Panic Button den Nintendo-Switch-Port von Apex Legends veröffentlicht. Die Version ist inhaltsgleich mit den anderen Fassungen für PC, Playstation 4 und Xbox One, doch die Hardware der Switch ist deutlich weniger leistungsfähig. Ich wollte deshalb überprüfen, wie sich diese Version des Ego-Shooters im Vergleich zu den anderen Plattformen schlägt. Da ich mich in diesem Artikel hauptsächlich auf den Leistungsunterschied und die technische Seite des Titels konzentrieren möchte, fällt die Besprechung der Inhalte aus. Falls ihr euch für die Änderungen interessiert, die in der aktuellen Saison eingeführt wurden, dann erfahrt ihr an dieser Stelle mehr.

Bevor Switch-Spieler zum ersten Mal Apex Legends spielen können, müssen sie ein EA-Konto erstellen oder einen bestehenden Account verknüpfen und sich durch das Kleingedruckte lesen. Falls ihr bereits einen Account mit Spieldaten habt, lassen sich die Fortschritte aktuell leider nicht auf die Switch-Version übertragen, was im Umkehrschluss bedeutet, dass ihr erst einmal ins Tutorial geschickt werdet. Eure Legenden, Anpassungsgegenstände und Belohnungen müssen also noch einmal von vorne freigespielt oder gänzlich neu eingekauft werden. Was mir sehr gut gefällt ist die Tatsache, dass ihr kein Nintendo-Switch-Online-Abonnement benötigt, um das Spiel auf der Switch zu erleben.

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Bei diesen Aufnahmen handelt es sich um Bilder, mit denen Respawn den Port bewirbt.
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Kommen wir zum Technischen: Apex Legends läuft im Dock mit 720p bei 30 Bildern pro Sekunde. Im Handheld liegt die Auflösung bei 576p, immerhin bei der gleichen Bildrate. Das Spiel sieht im Handheld offengestanden ziemlich schrecklich aus, unten bekommt ihr auf den Screenshots einen Eindruck davon. Selbst auf dem gestauchten Bildschirm macht das Spiel deutlich, dass wir uns hier die schwächste Version des Games anschauen. Im Dock sieht Apex Legends besser aus, es befindet sich aber immer noch nicht auf Augenhöhe mit einem System, das in den letzten fünf Jahren erschienen ist.

Ich habe nie wirklich erwartet, dass die Switch-Version an die anderen Fassungen von Apex Legends heranreicht oder sie gar übertrifft, aber den Handheld-Modus solltet ihr ganz ehrlich vermeiden, wenn es sich umgehen lässt. Die Welt sieht aufgrund der niedrigen Auflösung sehr verschwommen aus und der kleine Bildschirm hilft dem nicht. Im Dock ist es ein vernünftiger Port, aber der Handheld lässt mich ehrlich gesagt erschaudern.

Das größte Unterscheidungsmerkmal ist aber sicher die Bildrate. Wenn ihr viele Switch-Titel spielt, dann werdet ihr vielleicht gar keinen großen Grund zum Meckern haben, aber wer Apex auf den anderen Systemen gewohnt ist, der wird sich an der Performance stören. Der Battle-Royale-Shooter wird zu keinem Zeitpunkt zu einer Diashow, aber der Spielfluss ist längst nicht so schnell, wie es auf anderen Systemen der Fall ist. Wenn ihr euch das wirklich antun wollt, dann könnt ihr die Crossplay-Suche mit einer Gruppe von PC-Spielern ausprobieren, die eure Switch mit ihren 144-Hz-Monitoren und genügend Rechenleistung wie einen Tamagotchi erscheinen lassen.

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Das hier sind echte Screenshots aus dem Handheld-Modus von Apex Legends.
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Beim Thema Steuerung macht Apex Legends einen anständigen Job. Sowohl der Handheld-Modus mit angeschlossenen Joy-Cons als auch der Pro-Controller nutzen ein leicht verändertes Button-Layout, das durch die Bewegungssteuerung unterstützt wird (ihr könnt die Option deaktivieren). Die Tasten A/B sowie X/Y wurden mal wieder vertauscht, was die Navigation für Gewohnheitstiere sehr erschwert. Die Bewegungsoption ist in den ersten zehn Minuten noch ziemlich spannend, sie hilft aber nicht viel. Selbst in Kombination mit dem Control-Stick habt ihr keine echte Chance gegen Jemanden mit einer Maus und sie erschwert das Zielen auf große Distanzen sogar ein bisschen. Ich musste die Option letztlich ausstellen, denn ich sitze beim Spielen nicht völlig still.

Crossplay ist von Anfang an aktiviert, standardmäßig allerdings nur zwischen den Konsolen verfügbar. Auf diese Weise könnt ihr mit euren Freunden auf der Playstation und der Xbox zusammen spielen - und euch von den PC-Spielern verhauen lassen, wenn ihr das wirklich wollt. Ich fühlte mich auf der Switch leider nicht kompetent genug, um gegen Spieler auf anderen Plattformen anzutreten und wenn ihr mir so anschaue, was meine Teammitglieder und Gegner bisher auf die Beine gestellt haben, dann glaube ich, dass es denen offenbar ähnlich ergeht.

Obwohl die neueste Arbeit von Panic Button nur mittelmäßig ist, bleibt Apex Legends eines der aufregendsten Battle-Royale-Erfahrungen auf dem Markt. Im Docking-Modus macht ihr damit nicht viel falsch, aber unterwegs würde ich es wirklich nur ungern spielen. Da der Titel kostenlos gespielt werden kann und kein Nintendo-Switch-Online-Abonnement erfordert, lohnt es sich aber sicher, zwischendurch eine schnelle Runde anzuwerfen. Leider benötigt ihr etwa 25 GB an Speicherplatz, was für die Switch eine ganze Menge ist.

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05 Gamereactor Deutschland
5 / 10
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im Dock spielt sich Apex Legends ziemlich gut, zum Spielen ist kein kostenpflichtiges Online-Abonnement erforderlich, inhaltsgleich mit anderen Spielversionen.
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Handheld-Modus sieht nicht überzeugend aus, frisst viel Speicherplatz, Bildrate viel niedriger als auf anderen Plattformen.
overall score
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