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Mario Kart 8

Mario Kart 8

Wir driften wieder. Endlich. Es soll ein langer Drift werden. Vielleicht einer, der die Wii U richtig auf Kurs bringt. Vom Potenzial dafür haben wir uns selbst überzeugt.

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Mario Kart 8 also. Vielleicht geht es nur mir so, aber die 8 sieht verdammt aus wie ein auf den Kopf gestelltes Unendlich-Symbol. In jedem Fall bringt einen das schnell zu zwei gegensätzlichen Thesen. An beiden haftet etwas Wahrheit. Unendlich viele Fortsetzungen wird es von Mario Kart geben, für jede Plattform mindestens eine. Und vielleicht wird man auch mit dieser Version wieder unendlich viel Spaß haben können.

Schon beim Start des ersten Rennens ist da dieses Gefühl, das gute Nintendo-Gefühl gleich präsent. Sauber diagonal aufgereiht stehen Mario und Luigi, Toad und Koopa, die Prinzessin und Bowser und all die alten Bekannten in Formation. Die Ampel tutet von drei runter und automatisch drücke ich im richtigen Moment das Gas voll durch, so dass aus Marios Rennwagen zwei Sekunden später zwei wunderschöne Feuerfontänen flammen. Powerstart. Yeahaaaa! Wer siegen will, der braucht hier immer noch die alten Skills.

In den Händen halte ich das Wii U-Gamepad, eine von mehreren Steuerungsmöglichkeiten. Man kann mit einem Tipper auf den Bildschirm entscheiden, ob man das Gamepad als virtuelles Lenkrad benutzt oder klassisch den Analogstick nimmt. Gewinnertypen spielen immer klassisch und werden zudem als erstes den optionalen Pro Controller anstöpseln. Sie verpassen dabei nichts, denn der zweite Bildschirm bietet keine Zusatzfeatures außer der Tatsache, dass man das Spiel auf ihm auch spielen kann. Ansonsten ist da nur ein riesiger roter Knopf zum Hupen, eine Streckenansicht und die Platzierungen der bis zu 12 Konkurrenten werden gezeigt. Aber wer schaut da schon runter...?

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Mario Kart 8Mario Kart 8
Neu sind einige Stellen im Spiel, an denen man die Streckenführung auf die Seite legen kann. Mario & Co. dürfen nämlich an Wänden hochrasen und der Schwerkraft trotzen.

Bereits in der ersten Kurve quietschen die Reifen und das Kart driftet sauber durch die bildhübsche Nintendo-Landschaft. Mit der Schultertaste halte ich den Drift und lade ihn auf. Unter den Reifen glüht es rot und wer nun loslässt, wird mit einem Extra-Boost belohnt. Natürlich hat man spätestens jetzt die linke Schultertaste fest gedrückt, um den Schildkrötenpanzer oder die Bananenparade als Schutz am Heck zu fixieren. Bis der rote Zielsuchpanzer einschlägt und man schnell wieder durch eine Itembox rasen muss. Gut wie immer.

Neu sind einige Stellen im Spiel, an denen man die Streckenführung auf die Seite legen kann. Mario & Co. dürfen nämlich an Wänden hochrasen und der Schwerkraft trotzen. Dort warten häufig zusätzliche Beschleunigungsfelder oder Möglichkeiten, einen kleinen Sprung hinzulegen, um sich noch etwas mehr Boost zu erspielen. Das vertikale Gameplay ändert nichts substanziell, macht aber die Strecken etwas variantenreicher und geräumiger. An den Wänden werden die Reifen eingeklappt und das Kart so zum Gleiter, der sich leicht anders steuert.

Natürlich sind nicht nur Karts im Fuhrpark, sondern auch die mittlerweile gängigen Zweiräder, die sich wie gehabt etwas fragiler steuern und anfälliger gegen Schubser der Konkurrenz sind. Überzeugen darf ich mich davon auf drei Strecken im Solo- und Zweispielerrennen. Die Fahrzeuge sind vermutlich alle auf 50cc gedrosselt, denn die zehn von der Wii U gesteuerten Mitfahrer sind in der Regel chancenlos. Und da nirgends ein blauer Schildkrötenpanzer durchs Bild huschte (wobei nicht abschließend klar ist, ob es den wirklich nicht geben wird), rasen zwei gute Spieler meist alleine vorweg und kämpfen um den Sieg. Das aber erbittert wie immer.

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Mario Kart 8
Eine sanfte Weiterentwicklung und es verwöhnt unsere Augen erstmals mit wunderschöner HD-Grafik.

Die Strecken sind klassische Mario Kart-Kurse mit sanften Neuerungen. Es gibt neben den Vertikalpassagen auch Unterwasserwelten, Gleitschirme wie in der 3DS-Version und diverse Abkürzungen. Unter Wasser kriegt das Kart lediglich einen Propeller dran geschraubt und Mario nicht einmal eine Tauchermaske auf. Sind aber auch nur kurze Passagen, so dass ich mal unterstelle: Als Superheld kann er die Luft anhalten. Das Fahrgefühl ist in jeder Kurve, auf jeder Geraden tadellos. Das Spiel läuft flüssig und ohne einen einzigen Ruckler. Die Grafik ist wirklich wunderschön gelungen. Der Boost lodert sichtbar heiß aus dem Auspuff und im Hintergrund steht Peach als Freiheitsstatue am Strand. Nur die Unterwasserwelt in einer Variante des Bowserschlosses ist etwas dunkel und matschig geraten.

Wie gesagt, theoretisch kann man Mario Kart 8 auch mit dem Wii U Gamepad spielen und steuern. Das ist aber einerseits eher ein Kiddie-Feature, denn wirklich ernsthaftes fahren am Limit ist so über eine längere Zeit kaum möglich. Dazu ist die Steuerung zu wackelig im Vergleich zum Pro Controller und das Gamepad einfach doch zu schwer, gerade für Kinder. Die Variante mit Wiimote im Lenkrad eingebaut ist verfügbar, aber kein bisschen besser. Im Offline-Multiplayer für bis zu vier Spieler im Splitscreen jedenfalls wollen alle einen Controller haben. Online spielen bis zu 12 Fahrer mit. Wer da nicht mit Pro Controller fährt, landet immer auf den hinteren Plätzen.

Mario Kart 8 ist sicherlich keine Neuerfindung des Genres oder von sich selbst. Es ist eine sanfte Weiterentwicklung und verwöhnt unsere Augen erstmals mit wunderschöner HD-Grafik. Allein dafür wird's schon gekauft. Und die vielen, vielen Stunden Spielspaß gibt's als Garantie mit dazu. Ich bin gespannt, welche neuen Details Nintendo noch ankündigt zur hauseigenen Funracer-Instanz.

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KRITIK. Von Christian Gaca

Spielspaß abliefern, das können sie bei Nintendo einfach am besten. Mario Kart 8 ist der eindrucksvolle Beweis dafür.



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