Tera

Das gilt nicht nur, weil Tera in Korea bereits ein etabliertes, sehr erfolgreiches Onlinerollenspiel ist. Es gilt vor allem deshalb, weil das Paket stimmig ist - eine Mischung aus schierer Größe und Zugänglichkeit, Komplexität und Bedienbarkeit. Irgendwann 2011 sollen die Echtzeitkämpfe in einer riesigen Abenteuerwelt endlich auch in Deutschland veröffentlicht werden - mit einem Abo-Modell natürlich. Wir haben bereits jetzt eine Runde gespielt.

Sieben Rassen in verschiedenen Charakterklassen gibt es in Tera, die wir im Soloabenteuer oder im Spieler gegen Spieler-Modus (PvP für 5 vs. 5 oder 10 vs. 10) losschicken dürfen. Auf Abenteurer werden über 600 Quests und 21 Dungeons warten in der riesigen und schick gestalteten Welt. Weitläufige Strände mit riesigen Krabben gehören ebenso dazu wie kleine Dörfer, große Metropolen, Höhlen, Ruinen und Wälder.

Wie in jedem Rollenspiel geht es ums Kämpfen, wobei der deutsche Publisher Frogster Wert darauf legt, dass in Tera kein Grinding nötig ist, um die Levelhöchstgrenze zu erreichen. Das Thema Spielspaß und Zugänglichkeit wird auch durch die Steuerung sichtbar, sie ist nämlich in der Grundstruktur übersichtlich für ein derart komplexes Spiel. Außerdem unterstützt das Spiel reguläre Gaming-Controller etwa der Xbox 360. Das Kämpfen selbst ist relativ gleichförmig, man drückt Knöpfe und Knöpfe und Knöpfe für Waffenangriffe und Zauber, um dann hinterher die Gegner auszunehmen.

Die Kämpfe werden aktiviert, indem man sich nahe genug an eine Gruppe oder einen einzelnen Gegner heranwagt. Einmal aktiviert, bleiben sie dennoch komplett dynamisch. Der eigene Charakter blockt, weicht aus und kann mit Skill-Komboketten massiven Schaden austeilen. Die Gegner schaffen das allerdings auch und reagieren je nach Skillset sehr unterschiedlich. Sie starten überraschende Gegenattacken, heilen sich sogar innerhalb von Gruppen und können ziemlich in Rage geraten.

Die enorm großen und ziemlich schick gemachten Bosse haben verschiedene Phasen. Aber nicht nur Endgegner sind riesig, auch die normalen Gegner sind teilweise enorm groß. Und lustig dazu - manchmal nämlich wird man von eher niedlichen Wesen angegriffen, bei denen der Ärger im Detail wartet. Es gibt aber auch klassische Feinde wie Hirsche, Gorillas oder Einhörner. Alle Monster haben sich an ihre Umgebungen angepasst, es gibt biologische und mechanische. Ihre Animationen wirken streckenweise etwas hölzern, besonders im Kontrast zu so wunderbar gestalteten Pferden etwa, wenn sie denn nur ruhig stehen. Haustier darf man sich auch halten, die dienen praktischerweise gleich als mobiler Verkaufsstand für überschüssiges Items.

Die Optik ist hochklassig und basiert auf der Unreal 3-Engine. Alle Rassen sind sofort durch einen eigene Style identifizierbar. Ein Rüstungsset etwa hat immer ein gestalterisches Thema, ist aber für jede Rasse unterschiedlich. In Gilden ist man dadurch besser zu erkennen. Später werden auch die Farben individuell modifizierbar sein. Durch das Chrystal System kann die Hauptrüstung mit je vier roten und blauen Kristallen aufgerüstet werden. Fieses Gimmick: Beim Herausnehmen wird der Kristall mit einer Wahrscheinlichkeit von fünf Prozent zerstört.

Die Orte haben alle einen eigenen Charakter. Es gibt Steampunk, altes Rom und Klassizismus ebenso wie wilde Natur. Die Gebäude sind keine Bilder, sind sind vollständig gestaltet. Selbst die kleinen Siedlungen sind alle individuell gestaltet. Landschaften zwischen Siedlungen und Städten sind keine öden Wege, sondern beherbergen Spuren der Vergangenheit. "Wir haben keine Copy & Paste-Elemente in den Welten, alles sind eigenständige Objekte und einzigartige Zonen", erklärt Art Director Arne Bruns. Extreme Unterschiede sind sichtbar, Eislandschaften und und Wüsten, in denen plötzlich ein Schiff liegt. Lichteinfall und Partikeleffekte erzeugen ein lebendiges Gefühl.

Tera ist PvP-lastiges Spiel. Es gibt Battlegrounds für Deathmatch, Capture the Flag und Domination, die dort erkämpften Punkte werden in Items investiert. Aber auch im Solospiel bleibt es lange interessant. Ein Faktor ist das politische System, das einen Sandbox-Style im Endgame ermöglicht. Selbst kleine Städte haben ihren eigen Herrscher, die zwei Könige wählen, um die zwei Hauptstädte zu rulen. Ist man der Leader einer Gilde (was nicht so einfach ist), darf man in manchen Regionen versuchen, die macht via PvP-Match an sich zu reißen. So werden beide Teile schlau verkettet.

Und die Zukunftsvisionen für die Zeit bis zum finalen Launch in Deutschland? Westernization ist das größte Ziel, die Anpassung an europäische Gepflogenheiten. Was einschließt, dass das unlängst in Korea veröffentlichte Update komplett integriert sein wird in die fertige Version. Außerdem werden wir eigene Waffen und Magieeffekte bauen dürfen, verrät Produktmanager Henning Schmidt.