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The Division 2

The Division 2 - Eindrücke des fertigen Spiels

Wir haben mittlerweile 40 Stunden mit The Division 2 verbracht und liefern euch einige Eindrücke, bevor kommende Woche die finale Kritik erscheint.

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Es ist seltsam, Spiele schon vor ihrer Veröffentlichung zu spielen. Denn das bedeutet häufig, dass wir bestimmte Abschnitte eines Spiels schon mehrmals gespielt haben, bevor wir den ganzen Titel zuhause in Ruhe genießen können. Manchmal ist das extrem zäh, wieder komplett von vorne zu beginnen. Häufig verdirbt es die ersten Stunden eines Spiels. The Division 2 ist es gelungen, genau das in den ersten zwanzig Stunden zu vermeiden.

Wir haben Washington D.C. in unseren Previews zu The Division 2 schon für seine optische Vielfalt gelobt. Aber das ist es wert, hier dezidiert wiederholt zu werden. Jetzt, nachdem wir einen größeren Teil von Washington erkundet haben, zeigt sich erst, warum die Wahl auf diese Stadt gefallen ist. Manhatten war und ist großartig im Original, aber die Menge an visuellen Details und Abwechslung in The Division 2 ist einfach beeindruckend.

Washington ist voller Sehenswürdigkeiten und Architektur, die jedes Gebiet einzigartig und optisch reizvoll machen - so sehr, dass es schwer ist, nicht vom geplanten Weg abzukommen. Es ist ein Klischee, aber wir haben uns so oft auf den Weg zu einer wichtigen Mission gemacht, um dann an der nächsten Ecke von der Neugierde übermannt zu werden. Egal, ob dort zu sehen ist, wie die Natur die Stadt langsam übernommen hat oder Patrouillen einen Kontrollpunkt bewachen oder eine Lootkiste hinter einem Zaun wartet, The Division 2 ist voller Dinge, die dafür sorgen, dass die Stunden nur so an einem vorbeifliegen. Und wir haben uns bis jetzt noch nicht mal mit dem Gameplay beschäftigt.

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Das grundsätzliche Gameplay wurde kaum verändert. Wir verbringen immer noch viel Zeit hinter Deckung und setzten verschiedene Waffen und Fähigkeiten ein, um endlose Gegnerscharen zu eliminieren. Klingt auf dem Papier sehr nach dem Original, aber kleine Änderungen machen hier den Unterschied. Das mag sich im Endgame noch ändern, aber bisher fühlen sich die Kämpfe viel realistischer und intensiver an, als in The Division. Die Gegner sind nicht mehr ganz so üble Kugelschwämme, aber dafür auch wesentlich tödlicher. Kämpfe, die länger als ein paar Minuten dauern, sind eher eine Seltenheit. Dadurch fällt die Dualität zwischen Realismus und dem Arcade-Faktor weg, unter dem das Original litt.

Das sorgt dafür, das sich jede Waffe tödlicher anfühlt und mehr Punch hat. Aus der Nähe abgefeuert schickt unsere Schrottflinte die Gegner in die Luft und wir sehen, wie sie die Balance verlieren, wenn wir ihnen mit dem Sturmgewehr in die Schulter schießen und sie in Deckung humpeln. Zu sehen, wie die großen Gegner ihre Rüstung verlieren und so die verwundbaren Stellen freigelegt werden, zeigt deutlich, dass The Division 2 sich mehr auf Taktik konzentriert, als darauf, wer den meisten Schaden übersteht. Unsere Erfahrung aus den Previews ist allerdings Grund zur Sorge, dass die Kugelschwämme im Endgame zurückkehren - hoffentlich nicht so nervig wie früher.

Stetigen Wiederholungen wurden mehr Varianten bei den Gegnern entgegengesetzt. Jede Fraktion hat ein paar Typen, die sehr unterschiedlich vorgehen. Die Selbstmordkommandos der Outcast brauchen unsere sofortige Aufmerksamkeit und zwingen uns aus der Deckung. Die Scharfschützen der True Sons lassen uns zweimal nachdenken, bevor wir aus der sicheren Deckung stürmen. Die Begegnungen mit diesen zwei Fraktionen zeigen die Unterschiede deutlich und werden unsere taktischen Fähigkeiten und Nerven auf die Probe stellen. Natürlich helfen hier gute Waffen und Ausrüstung.

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Das Lootsystem hat sich wenig verändert, denn wir werden eigentlich für nahezu alles belohnt. Gegner töten, Erkundungstouren, anderen Spielern helfen und sogar Emotes auszuführen, alles versorgt uns mit Erfahrungspunkten, besserer Ausrüstung oder Klamotten. Den Schaden, die Schussfrequenz, den Abfall des Schadens und die Perks zu vergleichen mag für manche zu viel sein. Aber es ist nützlich für jene, die sich gerne mit den feineren Details beschäftigen. Wer die alten Menüs bevorzugt, kann sogar zu einer ähnlicheren Version wechseln.

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Was uns Sorgen macht , ist die Geschichte. Nicht das die bei den letzen Tom Clancy Spielen so wichtig waren oder wir hier mehr erwartet hätten. Aber ein stummer Protagonist, der jeden Auftrag abnickt, fühlt sich steril und langweilig an, was den Hintergrund jeder Mission im besten Fall dünn wirken lässt. Das ist für uns nicht so wichtig, denn das Gameplay steht im Mittelpunkt und die Dinge könnten gegen Ende auch noch an Fahrt aufnehmen.

Trotzdem fängt das Gameplay trotz der Verbesserungen und neuen Aktivitäten langsam an sich zu wiederholen. Der Großteil der Missionen schickt uns von A nach B, lässt uns dort mit irgendetwas interagieren, Unmengen an Gegnern töten und dann einer Person zuhören, an die wir uns kaum erinnern können, bevor wir unsere Belohnung einsacken dürfen. Die abwechslungsreichen Gegner helfen hier, aber das reicht nicht, um die gesamte Kampagne frisch wirken zu lassen.

Black Tusk und die Spezialisierungen im Endgame könnten aber reichen, um für genügend Abwechslung zu sorgen, bis die Erweiterungen eintrudeln. Nicht das ich persönlich mich beschweren wollte, denn ich habe immer noch viel Spaß, nachdem ich schon 40 Stunden in The Division 2 verbracht habe (die Previews und die Beta eingerechnet). Ubisoft bietet uns eine lebendige Welt, die voller Aktivitäten steck. Und in einigen Tagen kriegt ihr auch unsere finale Kritik.

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