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Sekiro: Shadows Die Twice

Sekiro: Shadows Die Twice

Wir durften in London kurz vor der Veröffentlichung ein bisschen sterben in Sekiro: Shadows Die Twice. Häufiger als zweimal übrigens. Deutlich häufiger...

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Zu sagen, dass From Software in den letzten zehn Jahren einen Einfluss auf die Videospiel-Kultur hatte, ist ein Understatement. Mit Spielen wie Demon Souls, drei Dark Souls-Titeln und dem Playstation-exklusiven Bloodborne hat der japanische Entwickler sein ganz eigenes Genre sadomasochistischer Herausforderungen erschaffen. Die Belohnung für die auswendig gelernten und gut getimten Moves, die es braucht, um einen Endboss zu besiegen, ist ein Dopaminrausch, der seinesgleichen sucht. Das wir Begriffe wie Souls-like für besonders schwere Titel wie Cuphead, Dead Cells oder Ashen benutzen, zeigt den kulturellen Einfluss, den From Software hat.

Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an Sekiro: Shadows Die Twice. Bloddborne hat gezeigt, dass der Entwickler kein Souls-Setting braucht, um packende Spiele zu erschaffen, die die völlige Aufmerksamkeit der Spieler erfordern.

Der erste und offensichtlichste Unterschied zwischen Sekiro: Shadows Die Twice und seinen spirituellen Vorgängern ist das Setting. Vorbei sind die düsteren, vom europäischen Mittelalter inspirierten Umgebungen der Souls-Spiele. Diesmal geht die Reise nach Japan ins Sengoku-Zeitalter von 1500, einer Zeit voller feudaler Konflikte. Perfekt, um es mit den etwas mythischeren Elementen der japanischen Kultur zu mischen, so etwa Ninjas, Geister und Dämonen.

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Vor diesem Hintergrund ist es nur natürlich, dass From Software und Activision sich hier auf japanische Kampfkünste wie Kendo konzentrieren. Die Basis von Kendo sind alte Samurai-Kampftechniken und Bushido, der Samurai-Philosophie des „Weg des Kriegers". Ein Grundelement von Sekiro: Shadows Die Twice sind Kämpfe, in denen es darum geht, die Stellung des Gegners mit einem Schwert und unserem künstlichen Arm aufzubrechen, bevor wir ihm den Todesstoß geben. Souls-Spielern wird das Gameplay um Timing, Ausweichen und Paraden bekannt sein. Aber das Konzept, erst den Stand des Gegners zu stören, passt ganz besonders gut zum neuen japanischen Setting.

Es ist beeindruckend, welchen Realismus die Kämpfe in Sekiro: Shadows Die Twice bieten, wenn es darum geht, die Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Natürlich wurde die realistische Inspiration echter Kampfkünste mit viel Blut und Gewalt gemischt. Und Spieler, die sich hier noch mehr Realismus erhoffen, sollten wohl auf Ghost of Tsushima warten, einem weiteren vielversprechenden Exklusivtitel für die Playstation.

Die Gewalt und das Gemetzel können in Sekiro: Shadows Die Twice sehr intensiv werden. Und kombiniert mit den düsteren Elementen der japanischen Mythologie sind sie sicher nichts für empfindliche Naturen. Und genau die sollten sich vielleicht sowieso zweimal überlegen, ob sie sich Sekiro widmen, denn hier warten immense Herausforderungen auf die Spieler. Mit anderen Worten - ihr werdet sterben. Oft. Beim Tod verliert man die Hälfte aller Erfahrungspunkte und ein oder zwei Treffer der Gegner reichen fürs Ableben. Danach schickt uns das Spiel zurück in die Hubwelt und wir machen uns erneut auf den Weg. Man bekommt aber nie das Gefühl, dass der Tod ein Fehler des Spiels gewesen wäre. Es braucht einfach mehr individuelles Training und Konzentration.

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In unserer einstündigen Anspielsession durften wir durch das Tutorial und die darauffolgende Sequenz spielen. Das gab uns zwar einen ersten Eindruck von der Geschichte, aber der hielt sich natürlich in Grenzen, wenn man häufiger stirbt, als man zugeben mag. Wir folgen der Story des Shinobi-Kriegers Wolf, der seinem jungen Herren Kuro dient. Ein Befreiungsversuch scheitert und endet in einem Duell mit einem gegnerischen General, der uns auf einem Feld im Mondlicht den linken Arm abschlägt. Etwas später erwacht Wolf in einem seltsamen Tempel, der auch als Hubwelt dient. Wir erhalten einen künstlichen Arm. Zusammen mit exzentrischen Charakteren wie dem Bildhauer unseres Arms, einem Arzt und einem unsterblichen Samurai als Sparringspartner versucht Wolf nun erneut, seinen Herren Kuro zu befreien.

Die Bewegungen im Spiel fühlen sich manchmal ein wenig langsam und behäbig an, aber zum Glück können wir uns mit unserem Enterhaken an Bäumen, Dächern und manchen Vorsprüngen entlang hangeln. Zusammen mit dem künstlichen Arm bietet Sekiro: Shadows Die Twice viel Potenzial und Möglichkeiten bei der Fortbewegung und Action. Einige allgemeine Verbesserungen, wie eine Karte oder eine Art Marker wären trotzdem nett, denn wir haben uns mehr als einmal einfach unnötig verirrt.

Es sind nur noch weniger als drei Wochen bis zur Veröffentlichung und Souls-Fans werden mit Wolfs Abenteuern in der Sengoku-Zeit sicher viel Freude haben. Die Herausforderungen sind groß und schwer, aber auch sehr lohnend. Die große Frage bleibt, ob auch Spieler, die es gerne etwas weniger fordernd mögen, hier auf ihre Kosten kommen können. Die Antwort darauf erhalten wir am 22. März 2019.

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