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Octopath Traveler

Octopath Traveler

Acht Recken sind auserkoren, den Menschen von Osterra die Hoffnung zurückzubringen. Was ihr von dem Spiel erwarten dürft, erfahrt ihr in unserer Vorschau.

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Exklusiv für die Nintendo Switch veröffentlicht der Tokyioer Spieleentwickler Acquire in Zusammenarbeit mit Square Enix sein neuestes Japan-Rollenspiel Octopath Traveler. Das Game ist in seiner Machart klassisch gehalten und wird uns Einblicke in die Abenteuer acht individueller Charaktere bieten. Eine dieser Figuren sollen wir eingangs als Protagonisten bestimmen, in den restlichen Sieben finden wir während unserer Reise wertvolle Verbündete.

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Eine übergeordnete Rahmenhandlung gibt es in Octopath Traveler nicht, stattdessen erleben wir die acht Geschichten in Episodenform. In diesem Vorschautext beziehen wir uns nur auf die Eindrücke der ersten beiden Kapitel des Spiels, dort werden die wichtigen Akteure vorgestellt und ihre jeweilige Motivation geschildert. Das Bewältigen der ersten Spielhälfte beschäftigte mich etwa 30 Stunden lang, ein Großteil dieser Spielzeit entfiel auf die rundenbasierten Gefechte. Die Hauptmotivation beim Spielen liegt neben dem Erleben der Handlungen, auf dem Charakterausbau.

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Eine relative Eigenheit von Octopath Traveler ist sein abgewandeltes Kampfsystem. Neben der für viele JRPG-Fans bekannten Rundenmechanik setzt Acquire auf ein sogenanntes Boost-System, mit denen wir eigene Attacken stärken oder die Anzahl der Angriffe in die Höhe treiben. Boost-Punkte regenerieren sich pro Zug automatisch, doch nur durch den geschickten Einsatz dieser Mechanik überwinden wir die Verteidigung unserer Widersacher. Setzen wir verwundbare Angriffe ein, verringert sich zudem der Verteidigungswert des Feindes. Ist dieser Index auf 0 gesunken, bricht der Angreifer zusammen und kann bis zum Ende der nächsten Runde nicht agieren. In dieser Phase verursachen sämtliche Attacken erhöhten Schaden, unabhängig etwaiger Resistenzen.

Jede der acht Spielfiguren steht für eine eigene Charakterklasse, die wiederum Ausrüstung, verfügbare Fähigkeiten und passive Talente festlegt. Die Gruppenzusammenstellung ist vor allem zu Beginn des Spiels kritisch, um auf unterschiedliche Gegnertypen und deren Schwächen vorbereitet zu sein. Wer mit einem unausgewogenen Line-Up auf ungünstige Gegnerkonstellationen stößt, bekommt irrsinnige Probleme und extrem schwierige Kämpfe.

Spannend ist deshalb die Möglichkeit, mit seinen Helden eine weitere Laufbahn einzuschlagen. In der Spielwelt sind optionale Schreine versteckt, die unseren Charakteren einen zweiten Talentbaum eröffnen. Der Zweitberuf darf beliebig zwischen den Charakteren gewechselt werden, allerdings setzt die effektive Nutzung der Klassen eine Investition von Berufspunkten voraus. Da die Gruppenzusammenstellung jedoch für weite Teile des Spiels beschränkt ist (unseren Protagonisten dürfen wir zum Beispiel nie auswechseln, zudem müssen diejenigen Figuren ein aktives Bestandteil unserer Party sein, deren Missionen wir gerade verfolgen), öffnet sich das Kampfsystem sehr, nachdem wir diese Schreine und ihre Effekte aufgesucht haben.

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Erkundung ist also ebenfalls ein Bestandteil von Octopath Traveler, wenn auch eher ein nebensächlicher. In den unterschiedlichen Ländereien der Spielwelt Orsterra warten versteckte Schätze und einige wenige Questgeber auf uns, unterbrochen wird unsere Reise immer wieder von Zufallskämpfen. Manchmal benötigt man die besonderen Fähigkeiten unserer Verbündeten, um Geheimnisse aufzudecken oder voranzuschreiten, die acht Helden erweitern unsere Abenteuergruppe also nicht nur mit ihrem puren Kampfpotential. Jede Figur verfügt über eine charaktergebundene Wege-Aktion, durch die sie oder er mit der Spielwelt interagieren kann. Abhängig von der aktuellen Gruppenkonstellation sind das Aktionen wie Handel, Informationsbeschaffung, die Option einen fremden NPC mit uns (in den Kampf) zu führen oder ein Duell.

Octopath Traveler präsentiert sich in kultiger Pixeloptik und nutzt für seine visuelle Aufmachung viele optische Filter. Am prägnantesten ist der starke Unschärfe-Effekt, der effektiv zwei Drittel des Bildes abdeckt und extreme Nähe und Ferne überschattet. In diesem Zusammenhang fällt auch die visuelle Überreizung in Zusammenarbeit mit den strahlenden Lichteffekten auf: Ständig blinken irgendwelche Dinge auf dem Bildschirm, was vor allem während der sterilen Textsequenzen ablenken kann. Die reduzierte Optik mag sicherlich Geschmackssache sein, in vielen Bereichen fällt jedoch eine gewisse Detailarmut auf.

Octopath Traveler war kein Spiel, das mich sonderlich interessierte, doch überraschenderweise dauerte es nicht lange, bis es mich hatte. Im Kampfsystem steckt mehr Tiefe, als einem anfangs vielleicht klar wird, und obwohl der Spieleintritt aufgrund des Schwierigkeitsgrades recht grindig ist, scheint die Transition der Charakterentwicklung sinnvoll zu sein. Ob die acht Geschichten zufriedenstellend ineinander laufen oder sich gegenseitig ausstechen, das erfahren wir Mitte Juli, sobald das finale Spiel erscheint. JRPG-Fans dürften also aufatmen und sich auf eine spannende Erfahrung für die Switch freuen.

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