Deutsch
Gamereactor
Vorschauen
Street Fighter 30th Anniversary Collection

Street Fighter 30th Anniversary Collection

Eine Reise in die Vergangenheit der womöglich wichtigsten Kampfspielreihe der Videospielgeschichte.

HQ

Diese Woche hat uns Capcom Street Fighter 30th Anniversary Collection auf der Nintendo Switch gezeigt. Wie schon bei den Mega-Man-Remaster-Bundles stecken in der Jubiläumsedition der Kampfspielreihe mehrere Ableger der erfolgreichen Beat'm'Up-Reihe, genauer gesagt diese Titel:

HQ
Street Fighter 30th Anniversary CollectionStreet Fighter 30th Anniversary Collection

Inhaltlich ist Street Fighter 30th Anniversary Collection sehr simpel aufgestellt: Am umfangreichsten fällt der Arcade-Modus aus, der uns die klassische Spielautomatenerfahrung in Erinnerung ruft. Eine Taste zum „Münzeinwurf" bewahrt uns vor dem Game Over und zaubert auf Wunsch hin einen zweiten Spieler auf den Bildschirm, wenn der zweite Controller die Taste drückt. Wer die Ungewissheit in der Herausforderung sucht, sollte sich dem Online-Mehrspielermodus stellen und menschliche Gegner mit eigenen, vorher festgelegten Spielregeln entgegentreten. Diese Variante konnten wir leider nicht austesten, daher lässt sich zu Verbindungsqualität und Serverleistung nichts sagen.

Werbung:

Die Steuerung der Retrotitel ist natürlich so eine Sache auf den kleinen Joy-Cons, denn eigentlich sind die Geräte dafür nicht ausgelegt - erst gar nicht der einzelne Controller. Trotzdem funktioniert die Kontrolle zumindest bis zu einem gewissen Punkt und bei Anfängern wie mir würde es ohnehin keinen Unterschied machen. Die kleinen Sticks in einer gezielten Kreisbewegung zu drehen ist trotzdem ein aufrichtiger Balanceakt, obwohl der Dualshock-4-Controller auch nicht die Lösung sein dürfte, die sich Veteranen wünschen. Davon abgesehen punktet die Switch einfach nach wie vor wenn es darum geht, unterwegs ein paar Runden mit einem Kumpel im Zug zu daddeln.

Die Präsentation wurde für moderne Fernsehgeräte und Bildschirme optimiert und sieht auf der Switch knackscharf aus (soweit man das von den alten 2D-Titeln mit ihren anfänglichen Polygonen sagen kann). Wer mittlerweile seinen liebsten Röhrenfernseher gegen ein flacheres Modell zum an die Wand hängen ausgetauscht hat, der darf sich mit wenigen Retrofiltern das Bild krisselig machen. Wer bereits Kontakt mit den Retroports von Capcom hatte, der dürfte die Optionsvielfalt kennen. Im Grunde ist das nichts Außergewöhnliches, aber Spezialisten dürfen das Spielerlebnis ihren Vorlieben entsprechend ausleben.

Street Fighter 30th Anniversary Collection
Street Fighter 30th Anniversary CollectionStreet Fighter 30th Anniversary Collection
Werbung:

Was uns neben diesen Optimierungen noch aufgefallen ist, ist die Möglichkeit jederzeit das Spielgeschehen zu unterbrechen und sogar Speicherstände anzufertigen. Wer das unbedingt möchte kann sich in einer schwierigen Szene ein Savegame erstellen und anschließend versuchen, die Begegnung von dort aus perfekt weiterzuspielen. Dadurch ist es sogar möglich, seinen Spielfortschritt zu speichern (darum wird es vermutlich in erster Linie gehen) und zwischendurch ein anderes Spiel zu spielen. Der Speicherpunkt merkt sich den Frame, man wird damit den PC also nicht betrügen können. Das klingt offengestanden alles sehr merkwürdig, aber es ist auch niedlich, dass Capcom diese Sache umsetzt.

Die Qualität des Ports fällt souverän aus, denn alle zwölf Titel wurden lediglich auf der neuen Hardware spielbar gemacht und nicht inhaltlich erweitert oder gar angepasst. Für Fans könnte sich die 30th Anniversairy Collection trotzdem lohnen, da die Titel mit umfangreichen Trivia-Einträgen und Artworks gefüttert wurde. Der Museumsmodus ist dabei viel mehr als nur eine Galerie mit Musik und Bildern (obwohl das natürlich auch dazugehört). Wir finden dort Informationen zu den im Port enthaltenen Spielen, sowie zu neueren Einträgen der Reihe (die Version bezieht sich ja auch explizit auf die 30-Jährige Geschichte des Franchise). Besonders interessant werden Fans die Animationsgalerie finden, in der wir die Evolution sämtlicher Attacken aller enthaltenen Charaktere über die Jahre hinweg überblicken und miteinander vergleichen können. Natürlich wird man sich das nicht sonderlich häufig anschauen, aber ein bisschen Dokumentationscharakter hat es trotzdem.

Die Nintendo-Switch-Version von Street Fighter 30th Anniversary Collection ist inhaltsgleich zu den weiteren Fassungen des Spiels auf Playstation 4, Xbox One und PC. Einen Exklusivdeal hat Nintendo dann aber doch herausschlagen können und dem Hybriden die Möglichkeit des lokalen Netzwerkes gegeben. Im Klartext heißt das, dass es möglich sein wird mit bis zu drei weiteren Konsolen à zwei Spielern in Turnieren gegeneinander anzutreten. Wie man das für sich nutzt, wird sich nur im Einzelfall klären, eine interessante Option bleibt das aber trotzdem. Der Kostenpunkt der Street Fighter 30th Anniversary Collection liegt bei 40 Euro und ich kann mir vorstellen, dass vor allem neuere Spieler, die erst mit aktuellen Ablegern in die Reihe gefunden haben, diese Reise in die Vergangenheit von Street Fighter zu würdigen wissen.

Ähnliche Texte



Lädt nächsten Inhalt