A Plague Tale: Innocence

Vor einigen Wochen hat uns Publisher Focus Interactive in Paris einige seiner neuen Projekte vorgestellt und wir konnten uns dort mächtig ausprobieren. Unter den vielen großen Abenteuern hat uns vor allem A Plague Tale: Innocence überrascht, das vom unabhängigen Entwickler Asobo stammt. Wir haben nun bereits zum zweiten Mal Kontakt mit dem Titel aufgenommen, doch diesmal waren die Informationen wesentlich konkreter und die Entwicklung viel weiter vorangeschritten. Asobo hat bereits Erfahrung mit der Zulieferung von Entwicklungsarbeiten bei Spielen wie Fuel oder Quantum Break und verwirklicht diesmal ein Spiel, das euch definitiv abschrecken wird, wenn ihr Ratten eklig findet. Der Titel ist eine technische Herausforderung, eingenommen von Dunkelheit, Melancholie und einer anstrengenden Geschichte. Es gibt keine offene Welt oder sonstige Ablenkung, die Geschichte ist klar vorgegeben und linear.

In der Handlung spielen wir die 14-Jährige Amicia und ihren nur acht Jahre alten Bruder Hugo. Der Plot zehrt die beiden durch eine alptraumhafte Welt im Süden Frankreichs, wo eine schreckliche Pest wütet und die örtliche Population ausmerzt. Die Ratten, genährt durch die ganzen Leichen, übernehmen die Straßen, doch zu unserem Glück fürchten sie sich trotz ihrer hohen Zahl vor dem Licht. Um zumindest den Schein einer gewissen Ordnung zu wahren patrouilliert die Inquisition das Territorium und kerkert umherwandernde Bürger gnadenlos ein. Die beiden Kinder können nicht einfach zum Schwert greifen und sich mit Magie oder Superkräften gegen diese beiden Gegner verteidigen. Die Geschwister können nur überleben, wenn sie ihren Kopf anstrengen.

Kevin Choteau, Lead Game Designer bei Asobo, präsentierte uns das vierte Kapitel, während er die Szenen kommentierte. Was mir natürlich zuerst aufgefallen ist, ist die visuelle Präsentation. Die Entwickler wollten ein Spiel schaffen, das wunderschön, detailliert und auf den Punkt gebracht ist und genau das ist ihnen meiner Meinung nach auch gelungen. Besonders die Lichteffekte erzielen ihre Wirkung und verleitet zur Nutzung des Begriffes Fotorealismus. Dabei hilft dem Spiel auch seine cineastische Inszenierung, die The Last of Us oder dem aktuelleren Hellblade: Senua's Sacrifice in puncto Produktion in nichts nachzustehen scheint. Die Bewegung fühlt sich echt an, die Natur ist üppig und die Szenerie nichts anderes als beeindruckend.

Das präsentierte Gameplay zeigte ein gewaltiges Schlachtfeld mit etlichen leblosen Soldaten, deren Überreste den Boden überwucherten. Die grausige Szenerie bot den herumschwärmenden Ratten ein Festmahl und sie sonderten in Scharen die Gegend. You'll have to be of bad faith or pretty meticulous to blame collisions bugs as rodents are very intelligently managed, yet another technical and graphic performance. Was wir in dieser Mission selbst tun ist im Grunde nur dem Licht zu folgen, um uns ungefährdet durch das Feld zu bewegen. Deshalb entzünden wir Fackeln, Lagerfeuer und flammbare Oberflächen und bahnen uns einen Weg. Die Flammen scheuchen die Ratten fort und machen uns somit den Weg frei. Trotzdem müssen wir sehr vorsichtig sein, denn die Nager werden uns sofort überwältigen, sobald wir aus dem Lichtkegel treten.

Amicia ist nicht gänzlich unbewacht und trägt eine Schleuder mit sich herum. Damit entfacht sie entfernte Oberflächen (offenbar verschießt sie Feuersteine) oder neutralisiert die Inquisition, indem sie deren Laterne zerbricht. Die Wachen werden ohne das Licht bei lebendigem Leibe verspeist und sorgen damit für nützliche Ablenkung. In manchen Fällen ist so eine Laterne aber gegen unsere Angriffe gewappnet und unterstörbar, weshalb wir dann entsprechend den Helm oder den Kopf des Wächters attackieren und ihn somit kurzzeitig zu betäuben. Diese wenigen Mechaniken, seien sie noch so kreativ umgesetzt, mögen sicher nicht ewig für Motivation herhalten und wir hoffen deshalb, dass sich Asobo noch weiterer Mittel bedient.

Bislang scheint vor allem die Narration im Mittelpunkt von A Plague Tale: Innocence zu stehen, was womöglich dem Fehlen spannenden Gameplays ausgleicht. Im gespielten Abschnitt unterhalten sich die beiden Protagonisten ständig miteinander und die Beziehung zwischen den Geschwistern wird gleichzeitig auch optisch hervorgehoben: Amicia nimmt die Hand von Hugo und führt ihn durch diese Schrecken. Manchmal, wenn sie gerade eine Leiche passieren, bleiben die beiden stehen und nehmen sich kurz in den Arm. Falls wir Hugo zu lange allein lassen, beginnt er sich zu fürchten und wir sollten zu ihm zurückkehren, um ihn zu trösten. Die Darstellung der Geschwisterliebe scheint in diesem Stadium des Spiels eine der Stärken des Abenteuers zu sein.

A Plague Tale: Innocence ist ein besonders gut gewählter Name für das Spiel, denn es vermischt eine morbide, alptraumhafte Geschichte mit kindlicher Naivität - die Verkörperung von Unschuld in einer feindlichen Umgebung. Asobo geht ein Risiko ein indem sie zwei Kinder in die Hauptrollen eines Abenteuers packen, das in einer derart düsteren Welt mit konstanter Spannung und Furcht spielt. Bislang bin ich zuversichtlich und vor allem geblendet, denn wenn die Entwickler es schaffen, uns mit einem ausgeklügelten Drehbuch oder originellen Gameplay-Mechaniken zu überraschen, dann könnte sich dieser Titel als Must-Have erweisen. Visuell beeindruckt das Spiel schon jetzt sehr, denn die Nagetiere tummeln sich auf dem gesamten Bildschirm, während uns gleichzeitig das Licht ins Gesicht strahlt. Genau wie bei großen Produktionen. Kevin Choto verrät uns noch, das sein Spiel einige Dutzend Stunden andauern wird. Anfang 2019 will es das Team veröffentlichen, doch bereits auf der E3 2018 sollen neue Informationen auf uns warten.