Deutsch
Gamereactor
Vorschauen
Ni no Kuni II: Schicksal eines Königreichs

Ni no Kuni II: Schicksal eines Königreichs - Finale Eindrücke

Seit fast einem halben Jahr sollte Ni no Kuni II bereits erhältlich sein, wir schauen uns kurz vor dem verzögerten Start noch einmal an, was das Spiel alles zu bieten hat.

HQ

Dass Ni no Kuni II: Schicksal eines Königreichs bereits im Dezember 2015 angekündigt wurde, wirkt für mich heute sehr merkwürdig. Der Titel ist bereits einige Male verschoben worden, soll nun aber wirklich endlich erscheinen. Um uns noch einen finalen Eindruck des Spiels mit auf den Weg zu geben, lud uns Bandai Namco erneut zu sich nach England ein, wo wir das dritte und Teile des vierten Kapitels erlebten und einen ersten Vorgeschmack auf den Königreichsmodus erhielten.

HQ
Ni no Kuni II: Schicksal eines KönigreichsNi no Kuni II: Schicksal eines Königreichs

Frühere Demonstrationen des Spiels waren stets isolierte Segmente gewesen, die sich auf einzelne Fragmente konzentrierten und Schnipsel aus mechanischem Gameplay und der Präsentation in den Vordergrund schoben. Diesmal haben wir endlich einen Ausschnitt des vollständigen Abenteuers gesehen, die Zeit gefunden etwas zu verschnaufen und uns ausgiebiger mit der Spielwelt und seinen Bewohnern auseinanderzusetzen. In der Region Goldpaw sprachen wir deshalb mit dem Anführer Pugnacious (ein Mops, wer hätte das gedacht), um die Gebietsstreitigkeiten mit unserem Questgeber Niall zu bereinigen. Der gierige Herrscher beansprucht einen nahen Wald für sich und wir müssen dem Fiesling nun einen Handel unterbreiten. Uns erwartet in Goldpaw eine lustige Aufgabe, denn das Prinzip Besitztum und Recht basiert in diesem Königreich auf dem Würfelglück, was euch eine Vorstellung davon vermitteln sollte, was wir dort zu tun haben.

Werbung:

Die Leute von Bandai Namco erklärten uns während des Spielens, dass die Inspiration hinter diesem Königreich lose auf Taiwan basiert, da es überall Neonreklamen und asiatische Architektur zu bewundern gibt. Außerdem gibt es diesen starken Fokus auf Glücksspiel, der zu einigen sehr lustigen Situationen führt. Wer in Goldpaw zum Beispiel Schulden anhäuft, erhält von der Regierung einen Vogel angeheftet, der dem Schuldner auf Schritt und Tritt folgt und ihn oder sie immer wieder laut kreischend an den noch zu zahlenden Betrag erinnert. Wie ihr sicher ahnt, versuchen die Bewohner deshalb alles, um diese Nervensäge zu vermeiden.

Obwohl wir schon einige Male in Ni no Kuni II: Schicksal eines Königreichs eingestiegen sind, konnten wir uns noch nie so frei einer Quest widmen und waren dementsprechend beeindruckt von der narrativen Struktur. Beinahe jeder Charakter dem wir in Goldpaw über den Weg liefen schien eine Aufgabe oder nützliche Informationen für uns zu haben. Natürlich gibt es noch immer diese Bewohner, die ausschließlich ihrem geschäftigen Treiben nachgehen und nichts zur Erzählung beitragen, doch das Stadtbild wirkte wie eine richtige Metropole (und das obwohl Goldpaw auf der Karte nicht allzu groß dargestellt wird). Einen kleinen Einblick in das Ausrüstungsmenü haben wir derweil bei den ansässigen Händlern erhalten: Wie im Erstling rüsten die verschiedenen Mitglieder unserer Party Waffen und Rüstung individuell aus. Zudem gibt es nun Verbrauchsgegenstände, die uns im Kampf gegen schwierige Widersacher unterstützen.

HQ
Ni no Kuni II: Schicksal eines KönigreichsNi no Kuni II: Schicksal eines Königreichs
Werbung:

Unser Erscheinungsbild verändert sich abhängig davon, wo wir uns gerade befinden. In einer Ortschaft oder im Kampf wird unsere Party normal proportioniert wiedergegeben, während die Reise auf der Weltkarte skaliert wird. Das kennen Spieler von Ni No Kuni: Der Fluch der Weißen Königin bereits, denn die Fortbewegung als Chibi-Avatar auf der Weltkarte erfüllt durchaus seinen Sinn. Überall sind Geheimnisse versteckt oder es warten Monster mit wertvollen Schätzen auf uns, das macht die Erkundung der malerischen Landstriche unterhaltsam.

Wer mag darf übrigens zwischen den unterschiedlichen Mitgliedern seiner Party wechseln und neben Protagonisten Evan Pettiwhisker Tildrum auch Tani oder Roland steuern. Die bieten gänzlich unterschiedliche Talente und überzeugen mit individuellen Kampfstilen und Fähigkeiten. Roland zum Beispiel hat mir ziemlich gut gefallen, weil seine Fähigkeit ein weit geschwungener Schlag ist, der viele Feinde auf einmal trifft. Evan wird natürlich dennoch im Mittelpunkt der Geschichte stehen und während der Cutszenen zu sehen sein, immerhin ist er der Star der Show.

Auch wenn wir uns vor allem auf unseren eigenen Charakter konzentrieren werden, dürfen wir unsere Verbündeten nicht im Stich lassen. Die übrigen Mitglieder unserer Party können im Kampf nämlich ebenfalls niedergestreckt werden, weshalb wir regelmäßig Statuseffekte und Lebenspunkte heilen sollten. Wer mag darf auch wieder die direkte Kontrolle über die Figuren übernehmen, um Fähigkeiten effektiv aneinanderzuheften und die Eigenheiten der KI manuell zu überwinden.

Im Kapitel 4 nahm Ni no Kuni II: Schicksal eines Königreichs plötzlich gänzlich andere Züge an, denn dort kam es zu Schlachten auf der Weltkarte. Das Ziel war die Verteidigung gegen Invasoren, die wir mit seichten Echtzeitstrategiemechaniken auf Abstand hielten. Dazu konnten wir unsere eigenen Streitkräfte in bestimmten Bereichen verstärken, bevor wir selbst in die Schlacht zogen (die nun überall auf der Weltkarte auftauchten). Lustigerweise wurde das mit den Chibi-Avataren visualisiert (da wir uns ja auch auf der Oberflächenkarte befinden) und da diese Perspektive die Visualisierung von größeren Armeen auf einen einzigen Bildschirm vereinfacht.

HQ
Ni no Kuni II: Schicksal eines KönigreichsNi no Kuni II: Schicksal eines Königreichs

Wie diese Skirmishes funktionieren ist im Grunde ganz einfach: Wir übernehmen einen Charakter, der von unterschiedlichen Einheiten umgeben ist. Diese ordnen wir im Kreis zu unserer Verteidigung an und müssen dabei auf heranstürmende Feinde achten, die wir mit entsprechenden Truppen abwehren - das System basiert auf dem Schere-Stein-Papier-Prinzip. In diesem Modus haben wir außerdem die Möglichkeit Luftangriffe und ähnlich starke Fähigkeiten einzusetzen. Das hilft uns meistens aus brenzligen Situationen, der Einsatz ist jedoch verständlicherweise limitiert. Die Kombinationen der Truppen zu verinnerlichen und die Defensivfähigkeiten effektiv zu kombinieren ist der Schlüssel zum Sieg. Zu sicher sollten wir unserem Sieg aber nicht sein, da manche Auseinandersetzungen in neuen Fallen münden, etwa wenn uns eine scheinbar flüchtende Armee flankiert und in den Rücken fällt.

In diesem Vorschauevent konnten wir zum ersten Mal den neuen Königreichsmodus ausprobieren, obwohl der Begriff "Modus" überhaupt nicht passt. Es handelt sich dabei nämlich nicht um eine vom Hauptspiel getrennte Spielvariante, sondern eher um ein Feature, das die Erfahrung erweitert. Darin bauen wir Strukturen für unser eigenes Königreich, um Evans Einfluss auszubreiten und gewisse Vorteile zu erhalten. In einem Quest sollten wir etwa in der Nähe eines Bergwerks einen Stützpunkt bauen, da Forscher dort einen Zauber vermuteten. Indem wir Geld und Ressourcen auf die Erforschung dieses Bereiches verwenden, gelangen wir in den Besitz eines Zauberspruchs, den wir an anderer Stelle benötigten, um eine Brücke zu überwinden.

Andere Gebäude die wir in unserem Königreich bauen können sind etwa ein Gemischtwarenladen, Baracken oder eine Sägemühle, und alles bringt seine eigenen Vorteile mit sich. Sobald diese Dinge erbaut wurden, müssen wir unsere Arbeiter darauf ansetzen, Dinge zu erforschen oder den entsprechenden Tätigkeiten nachzugehen, denn dadurch schalten wir Gegenstände für unser sonstiges Spielerlebnis frei, die sich hoffentlich als besonders hilfreich herausstellen. Natürlich sind Arbeiter und das Geld beschränkt, deshalb müssen wir weise eine Auswahl treffen. Der gesamte Prozess dauert auch eine Weile echter Zeit, deshalb sollen wir das Königreich möglichst organisch im normalen Spielverlauf ausbauen, sodass der Einfluss unseres Königreichs mit der Geschichte steigt.

HQ
Ni no Kuni II: Schicksal eines KönigreichsNi no Kuni II: Schicksal eines Königreichs

Übrigens erhalten wir in normalen Nebenaufgaben ab und zu auch neue Bürger für unser Königreich, die tatkräftige Verstärkung bedeuten. Dadurch erhalten die meisten optionalen Aufträge nicht nur einen kleinen narrativen Stellenwert oder helfen uns bei der Charakterentwicklung, sie treiben auch insgeheim den Aufbau des eigenen Reiches voran. Je mehr Arbeit wir in diese Komponente stecken, umso größer fallen die Vorzüge aus, doch wie genau das alles zusammenspielt, können wir nach dieser kurzen Anspieldemonstration nicht final sagen.

Mittlerweile haben wir einen ganz guten Eindruck von den vielen Aspekten in Level-5s JRPG bekommen. Händler und Schätze verstärken unsere Figuren, die Quests unterstreichen den Aufbau unseres eigenen Königreichs und einige Geschichten scheinen sehr charmant geschrieben worden zu sein. Der Kampf und die Skirmishes auf der Weltkarte sind sehr unterschiedlich, bieten uns jedoch viel Unterhaltung und bei der Geschichte brauchen wir uns ebenfalls keine Sorgen zu machen. Ich habe es schon ein paar Mal gesagt, aber ich kann den 23. März wirklich nicht mehr abwarten - ich will die märchenhafte Welt von Ni no Kuni II: Schicksal eines Königreichs sofort erleben.

Ähnliche Texte

0
Level-5 plant Ni no Kuni III

Level-5 plant Ni no Kuni III

NEWS. Von Stefan Briesenick

Gute Nachrichten für Fans von Ni no Kuni: Ein drittes Spiel ist offiziell in Entwicklung. Das Projekt soll nach der Premiere des japanischen Animationsfilms am 29. August...

0
Erster Trailer zu Ni no Kuni-Spielfilm

Erster Trailer zu Ni no Kuni-Spielfilm

NEWS. Von Christian Gaca

Im Februar berichteten wir, dass es einen Anime-Spielfilm zum Videospiel Ni no Kuni in diesem Jahr geben wird. Und jetzt haben wir einen brandneuen Trailer, der uns für...



Lädt nächsten Inhalt